15.08.2022, 09:15
(12.08.2022, 06:25)Gertrud schrieb:Guten Morgen, nun sehe ich mich genötigt, hier mal etwas klarzustellen! Dazu will ich mal auf die genannten Punkte eingehen:(11.08.2022, 16:55)aj_runner schrieb: Die Frage von Reichathletik ging ja darum, was kann der DLV machen, die Rahmenbedinungen so zu gestalten, dass er seine Athleten bei der Stange hält. Es hat jahrzehntelang funktioniert, dass man sich als Verband kaum um diese Athleten gekümmert hatte, es kamen ja immer genug durch.
Was bringt es einem Verband, erfolgreich in den U-Klassen zu sein, dort Geld zu investieren, wenn seine Athleten dann vorzeitig aufhören? Das ist das gleiche wie eine Investition in Auszubildende, die anschließend die Firma verlassen.
Hier sollte man wirklich bei den "Abbrecherinnen und Abbrechern" die Gründe recherchieren, weil es bei Ch. Kuhn die Trainingsbedingungen in Leverkusen nicht sein können. Man sollte in alle Richtungen recherchieren.
Genereller Check der Gründe:
1. Belastung Universität/sonstige Berufsausbildung und Sport
2. Nicht passende Trainer*in/ Eignung der TuT für leistungssportliche Inhalte und eine geeignete Prophylaxe
3. Inadäquate Trainingsinhalte
4. Möglichkeiten der angepassten Trainingszeiten für alle Eventualitäten (auch 5 Uhr morgens oder spät am Abend)
5. Möglichkeiten des Einzel- und Gruppentrainings
6. Zu frühes Pushen der Leistungen
7. Fehlendes soziales Umfeld
8. Zu frühe Abnabelung vom Elternhaus und Heimatverein (auch durch die Zentralisierung an die Stützpunkte)
9. Mangelnde finanzielle Unterstützung
10. Verletzungen, OP
11. Check eines Belastungsverträglichkeitstestes für den Leistungssport
12. Fehlender Wille der Fokussierung auf den Sport
13. Suche nach sehr indivdiduellen Lösungen
...
Es sollte recherchiert werden, ob wirklich alle Reserven ausgeschöpft worden sind, diese AuA für die LA zu erhalten. Natürlich sollte der jeweilige Supervisor über die geeigneten Qualitäten des Checks verfügen.
Uns sollten keine Fehler aufgrund von Inkompetenz passieren!!!
Gertrud
1. Die Doppelbelastung war im ersten Semester zwar hoch, wurde aber durch teilweise individuelle Trainingszeiten sowie Eingrenzung der Kurse reduziert. - KEIN GRUND
2. Cheyenne hatte in Neustrelitz (Beutler) und Neubrandenburg (Puhlmann, Bohr) hervorragende Trainer, die sie behutsam aufgebaut haben. Auftretende körperliche Probleme wurden sportärztlich begleitet und auskuriert.
In Leverkusen war die Zeit zu kurz, um eine abschließende Meinung zu haben. - KEIN GRUND
3. Zu Trainingsinhalten kann ich jetzt nicht viel sagen, in Leverkusen wurde zuletzt versucht, die Technik umzustellen, da dauert es mit den Fortschritten immer etwas länger. - KEIN GRUND
4. siehe Punkt 1. - KEIN GRUND
5. Sowohl in Neubrandenburg als auch in Leverkusen gab es diese Möglichkeiten. - KEIN GRUND
6. Dieser Punkt ist völliger Unsinn, wer Cheyenne kennt, sieht, dass sie nicht ansatzweise übertrainiert wurde. - KEIN GRUND
7. Cheyenne war sowohl in ihrer Trainingsgruppe als auch in der Studiengruppe gut integriert, vielleicht war die Familie zu weit weg. - Möglicherweise ein kleiner Punkt
8. Sie hat von der 3. bis zur 6. Klasse in Neustrelitz trainiert, ist zur 7. Klasse in das Sportgymnasium Neubrandenburg gewechselt und erst in der 9. Klasse in das Internat. Die Städte liegen 25 km auseinander, Neubrandenburg ist zum Teil auch mein Arbeitsort. Sie war jedes Wochenende zu Hause. - KEIN GRUND
9. Die finanzielle Unterstützung war insbesondere in NRW gut, da gab es vom Landestrainer wertvolle Hinweise. Dafür nochmal Danke Tobi. Dem Elternhaus geht es auch recht gut. - KEIN GRUND
10. Seit 2019 gibt es ständig wiederkehrende Beugerprobleme, deren Herkunft nicht genau verifiziert werden kann. Vielleicht sind es neurale Probleme, die nur mit einem längeren Sportverzicht auskuriert werden können. - EIN GRUND, jedoch nicht der entscheidende
11. Ist jährlich Pflicht und wurde immer bestanden.- KEIN GRUND
12. Über all die Jahre bei 150 %. - KEIN GRUND
Wahrscheinlicher ist, dass der Realismus den Enthusiasmus in die Ecke stellt. Mit viel Aufwand irgendwann einmal ein 11,10 oder 11,00 zu laufen und trotzdem international nur dabei zu sein, ist angesichts der Zeiten der gleichaltrigen Jamaikanerinnen oder Amerikanerinnen (ohne deren Zustandekommen zu bewerten) für viele jungen AuA nicht mehr erstrebenswert, zumal mit diesem Sport nicht der Lenbensunterhalt zu verdienen ist.
Auch wenn der Vergleich etwas hinkt, der 100. beste Sprinter bekommt vielleicht mit Glück etwa 10000 € im Monat, der 100. beste Fußballer etwa 30000 €, am Tag!
Es gibt so Momente im Leben, da muss man sich entscheiden. Da Cheyenne sich schon länger gut reflektieren konnte, hat sie nun diese Entscheidung getroffen, die es zu respektieren gilt. Sie hat uns viel Freude bereitet und Stolz gemacht in diesem Sport und wird es nun auf einem anderen Gebiet tun. Die wahren Gründe für ihr Karriereende kann sie nun in ihrem Psychiologiestudium in Greifswald erforschen und vielleicht wird aus dem Ende ja auch eine Pause. Wer weiß das schon so genau.