[Gertrud]

So jetzt hat es Lucie Kienast offiziell gemacht, worüber wir schon gerätselt hatten. Sie wechselt in die Trainingsgruppe von Philipp Schlesinger nach Frankfurt und trennt sich damit von Wolfgang Kühne.

Quelle: https://www.instagram.com/lucie_kienast/

Es ist eine immense Aufgabe, ihre orthopädische Seite in den Griff zu bekommen und die "Klippen" abzumildern und komplett zu beseitigen. Da sehe ich so einige Fallstricke. Ihr Fall des ACL-Risses ist mit dem ACL-Anriss von Vanessa Grimm aus meiner Sicht nicht vergleichbar und daher auch nicht nach derselben Art lösbar. Jeder Körper ist halt strukturell anders gelagert und daher auch auf andere Weise verletzbar.

Ich habe die Fälle der Ausnahmetalente KJT und Thiam in der Verletzungsträchtigkeit sofort richtig geortet und auch trainingstechnisch analysiert. Insgesamt kann man sagen, dass auch nicht jede/r Trainer/in zu jeder Athletin passt. Eine KJT hat bisher überhaupt noch nicht ihre Reserven ausgereizt. Es liegt einiges brach, das man in kurzer Zeit aktivieren könnte, falls die Achillessehne mitmacht. Manche finden die richtige Person im Trainerbereich nie.

In Deutschland waren und sind hervorragende Mehrkampftrainer/inne ganz dünn gesät, die annähernd verletzungsfrei arbeiten. Es sind vor allem kaum gute Fortbilder/innen vorhanden, die meinem wünschenswerten Standard entsprechen, um die Disziplin Mehrkampf gravierend zu verändern. Es fehlt der Kopf für die Disziplin, der solche Veränderungen flächendeckend initiieren kann. Die hohe Verletzungsrate zieht sich wie ein roter Faden seit Jahren durch den Mehrkampf.

Ich verfolge natürlich den Siebenkampf und habe so einige Mädchen durch Verletzungen ausgebremst wahrgenommen. Das darf so eigentlich nicht passieren. Ich lasse solche Sachen mit meiner Trainingsvorstellung und -art einfach nicht zu. Dazu gehören adäquates Wissen und Konsequenz bei TuT und AuA. Manche AuA bekommt man nicht auf diese Spur. Für mich gibt´s da nur die Trennung. Ich kenne bezüglich Verletzungen keine Toleranz.

Gertrud