28.07.2022, 13:58
(28.07.2022, 11:18)Jakob94 schrieb:Machen wir uns nichts vor: Natürlich sollte das Finanzielle nicht der Hauptanreiz sein. Nichstdestotrotz konkurrieren auch ehrenamtliche Vereine mit dem Kassenjob bei Netto um die Ecke. Zumindest dann wenn es um Nachwuchs-Übungsleiter geht. Da gibt es Bedürfnisse und Träume die erfüllt werden wollen, wofür es Geld braucht. Und das verdient man dort ggf. besser. Bei Studenten gilt das umso mehr.(28.07.2022, 08:21)dominikk85 schrieb:Es ist doch klar, dass je älter die Kinder werden, der Betreuungsschlüssel ein anderer werden muss und die Qualifikation eine andere sein muss. Bei den ganz Kleinen kann jeder Sportstudent, der motiviert ist und mit Kindern "kann" ein super Training anbieten. Wie ihr sagt: Da geht's doch in erster Linie drum, Spaß am Sport zu vermitteln - Technik, Trainingsmethodik und so weiter spielen eine untergeordnete Rolle. Wenn's dann in Richtung U14 geht, sollte schon Erfahrung in der LA da sein, am besten gepaart mit einem C-Trainer-Schein.(28.07.2022, 08:16)krebsan schrieb:vor allem müssen die eltern das ganze ja über die vereinsbeiträge finanzieren.(27.07.2022, 21:06)Gertrud schrieb: Entscheidend sind folgende Dinge für Kinder aus meiner Sicht als ehemalige Diplomsportlehrerin am Gymnasium und Trainerin zum Legen von Grundlagen auf den verschiedenen Gebieten:Ich bin mit allem absolut einverstanden. Aber jetzt zurück zur Realität meiner U12-U14 Gruppen. Ich habe 90min, einmal pro Woche, allenfalls zweimal. Die Gruppe ist extrem heterogen, wenigstens în unserem Fall ist das Betreuungsverhältnis gut und die Trainer sind top ausgebildet. Vielfach sind es aber Jugendliche, die allein mit 10-15 Kindern auf dem Platz stehen.
1. Technikelemente sollten kindgerecht verpackt beigebracht werden.
2. Körperliche Dysbalancen sollten ausgemacht und durch Übungen verringert und beseitigt werden.
3. Schnelligkeitselemente sollten immer wieder eingestreut werden (Beispiel: abgesteckte Frequenzläufe als Staffelläufe).
5. Das Konkurrenzverhalten sollte durch kleine Wettkämpfe permanent trainiert werden.
6. Peripheres Sehen in kleinen Übungen und als Wettkampf gegeneinander sollte Anlaufsicherheit bringen.
6. Turnerische Inhalte sollten die Fitness schulen. (z.B. Schwingen an Tauen von Kasten zu Kasten/und wieder zurück oder vom Kasten über den nächsten Kasten schwingen: frontal oder mit halber Drehung landen)
7. Treffspiele einzeln gegeneinander sollten die psychischen Fähigkeiten ausbilden.
8. Ball- und Kugelstöße in vielen Formen und mit vielen Zielformen von Weichbodenmatten aus (Einfach nur kreativ sein!!!) nach dem Motto: "Wer kann?"
Und, und, und...
Kinder müssen einfach Spaß haben und Lernfortschritt sehen. Das heißt, dass ein Übungsleiter eine Menge an Übungen im Repertoire haben sollte.
Und jetzt wieder zum Frauen-FB Deutschland-Frankreich
Gertrud
Ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch (heute von einer Sängerin im TV gehört).
Also: Wie viele Trainingsstunden benötigt dann ein solches ideales U12, U14, U16-Training? Welche Ausbildung konkret brauchen die Trainingsleitenden (in Ausbildungswochen)? Wie bekommen wir diese Trainingsleitenden in der Anzahl, und wie bekommen wir sie dazu, die Ausbilungen zu machen?
Da ist halt auch die frage was die Eltern wollen, 2 mal die woche "Beschäftigung" der kinder für 10 euro im monat oder ein hochwertiges training was dann vielleicht 50 euro im monat kostet (das würde es ja vermutlich wenn man mehrere ausgebildete trainer für eine gruppe von 12-15 kids hätte).
Wenn es nur 10 euro im monat kosten darf darf man sich halt auch nicht beschweren wenn ein einzelner student/Rentner/Schüler ohne große Qualifikation 12 kids betreut, das ist dann wirklich eher Beschäftigungstherapie.
Ob und wie ehrenamtliche Trainer finanziell entschädigt werden, ist ein schwieriges Thema finde ich: zum einen darf das Finsnzielle nie ein Hauptanreiz sein, eine Trainerstelle zu übernehmen, andererseits kann eine entsprechende Bezahlung natürlich auch für entsprechendes Engagment sorgen bzw. dieses überhaupt erst ermöglichen.
Die Verbände sollten vor allem im Bereich Aus- und Fortbildung attraktive, leicht zugängliche Angebote machen für alle Niveaus. Der HLV bietet zum Beispiel seit letzten Jahr eine Trainerassistenten-Ausbildung an für Jugendliche ab 14, die dann auch voll auf den C-Trainer angerechnet werden kann. Damit haben wir super Erfahrungen gemacht.
Darüber hinaus sollten Engagement und Qualität auch etwas wert sein. Das gilt überall gesellschaftlich und sollte im Ehrenamt nicht anders sein.
Und drittens mache ich die Erfahrung, dass es gleichzeitig immer mehr Trainer gibt, die sich hauptberuflich selbstständig machen. Diese benötigen natürlich auch einen entsprechenden Stundensatz. Das trifft i.d.R. weniger auf den typischen LA-Trainer zu, sehr wohl aber auf Trainer die z.B. Kleinkindersport etc. anbieten. Das sind Bereiche die auch für eine LA-Abteilung/einen LA-Verein durchaus sehr relevant sein können. Gerade dann, wenn er sich noch Leistungssport "leisten" will und dafür auf eine entsprechende Querfinanzierung durch Mitgliederpyramide angewiesen ist.