04.09.2014, 16:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.09.2014, 16:08 von icheinfachma.)
(04.09.2014, 15:18)Knueppler schrieb: Wenn ich schreibe "meines Erachtens" dann erhebe ich nicht den Anspruch, dass ich unbedingt Recht habe.
Zitat:Gertrud hat irgendwann mal geäußert (ich glaube im alten Forum), dass das Anfersen des Unterschenkels eine Folge der schnellen Beschleunigung des Oberschenkels wäre. Sie hat dann ein Beispiel mit Handtuch angegeben (gegen ein hängendes Handtuch in der Mitte fest zu schlagen).
Das heißt, dass es wohl eine Mindestbeschleunigung (evtl. in Abhängigkeit von anderen Faktoren wie Masse o. ä.) gibt, bei der ein Anfersen des Unterschenkels erfolgt.
Ich glaube aber, dass diese Mindestbeschleunigung mehr oder weniger von jedem erreicht wird, nicht nur von Bolt sondern auch von kleinen Kindern. (Ich habe beobachtet, dass das Anfersen in jedem Alter erreicht wird.)
Dazu gibt es aber mW keine Untersuchungen, die das oder das Gegenteil belegen. In der mir vorliegenden Fachliteratur auch nicht.
Ralph Mann hat geäußert, dass bei dem Bein mit den schwächeren Hüftbeugern die Ferse höher geht, das habe ich mir nicht selbst ausgedacht.
Der wesentliche Unterschied zwischen dem menschlichen Bein und einem Handtuch ist, dass letzteres durch und durch beweglich ist, während das Bein ein Kniegelenk hat. Schlägt man gegen ein Handtuch, so ergeben sich chaotische, also physikalisch kaum berechenbare Bewegungen. Handelt es sich dagegen um ein wesentlich realistischeres Modell, welches ein Hüftgelenk und ein Kniegelenk sowie ein Zugelement als Hüftbeuger enthält, und wird aus der nach unten hängenden Position der Oberschenkel nach vorn beschleunigt, tritt kein Anfersen auf, sondern das Kniegelenk bewegt sich nach vorn-oben und der Fuß bleibt dabei stets unterhalb des Knies (sowie dahinter). Nur wenn man vorher eine schnelle Rückwärtsbewegung des Beines ausführt und dann den Oberschenkel wieder nach vorn bringt, kommt es zu einem nach-oben-Schnellen der Fersen. Es ist die negative Geschwindigkeit des Beines nach Bodenkontaktverlust (die minimiert werden sollte), die nach dem Abbremsen des Oberschenkels zu einem Nach-oben-Pendeln des Unterschenkels führt, nicht die Vorwärtsbewegung.