28.06.2022, 14:35
Ich kann nicht nachvollziehen, wenn jemand meint, er würde nicht umfassend informiert… ganz im Gegenteil "leiden" wir eher an einer "Überinformation"!
Überinformation in dem Sinn, dass täglich viele Stunden Nachrichten auf uns einprasseln und es schon einer gehörigen Eigeninitiative bedarf, die Meldungen entsprechend zu werten. In Kriegszeiten werden Nachrichten schon lange auch als Waffe missbraucht (Desinformation, Propaganda, gezielte Fehlinformation = Lügen, unterschlagene Fakten), aber man muss schon unterscheiden, ob die Informationen zugänglich sind oder nicht. Wer hierzulande will, bekommt alle Fakten, Meinungen, Bilder und Einschätzungen (auch die offiziell nicht so "gern" gesehenen), weil WIR auf viele verschiedene Möglichkeiten der Information zugreifen können, man muss dies aber als mündiger Bürger auch wollen und nicht nur eine Quelle heranziehen - in totalitären Staaten, wie Weißrussland, China, Nordkorea und zunehmend auch Russland, hat man die Möglichkeit nicht!
Für Nichtexperten kann es schwierig sein, alle militärischen Meldungen immer entsprechend einzuordnen, selbst bei 100 % Wahrheitsgehalt, z.B. in der Diskussion über Waffenlieferungen. (Eine moderne Artillerie oder Luftabwehrwaffe ist eben kein Gewehr, sie bedürfen einer gründlichen Ausbildung und weiterer militärischer Infrastruktur - 200 km zum Ziel etwa, kann niemand ohne Technik weit schauen…)
Kriegsverbrechen? Der Krieg ist das erste Verbrechen, kein Krieg wird oder wurde ohne "Kollateralschäden" geführt, das Recht auf Selbstverteidigung bleibt selbstverständlich unbenommen. Heutige Kriege bedeuten immer auch viele zivile Opfer, Menschen, die nicht am Krieg direkt beteiligt sind, sterben oder werden verletzt, auch "Präzisionswaffen" ändern kaum etwas daran, schon gar nicht, wenn sie gezielt als Terror eingesetzt werden.
Ein besonderer Aspekt ist auch, dass die relative Nähe zum Geschehen uns anders auf einen Konflikt schauen lässt als eine große Entfernung, für die Opfer ist es immer gleich, bei einem Betrachter spielen auch eigene Ängste, eigene Erfahrungen und vor allem auch eigene Interessen (Energiepreise etwa…) eine große Rolle bei der Abwägung.
Eine unschöne Erkenntnis bringen uns militärische Konflikte immer wieder: Nicht der Pazifist bestimmt die Regeln, sondern der Aggressor! Ein Aggressor, der auf keine Gegenwehr trifft, wird sich in der Regel bestätigt fühlen und sein Ziel weiter verfolgen. Welches Ziel? Auch das ist häufig nicht unbedingt ein feststehendes, sondern wird durch sich ändernde Situationen mitbestimmt, Waffenlieferungen etwa… Ob sich ein Konflikt damit schneller beenden lässt, ist auch eine Motivations- und Kostenfrage
Überinformation in dem Sinn, dass täglich viele Stunden Nachrichten auf uns einprasseln und es schon einer gehörigen Eigeninitiative bedarf, die Meldungen entsprechend zu werten. In Kriegszeiten werden Nachrichten schon lange auch als Waffe missbraucht (Desinformation, Propaganda, gezielte Fehlinformation = Lügen, unterschlagene Fakten), aber man muss schon unterscheiden, ob die Informationen zugänglich sind oder nicht. Wer hierzulande will, bekommt alle Fakten, Meinungen, Bilder und Einschätzungen (auch die offiziell nicht so "gern" gesehenen), weil WIR auf viele verschiedene Möglichkeiten der Information zugreifen können, man muss dies aber als mündiger Bürger auch wollen und nicht nur eine Quelle heranziehen - in totalitären Staaten, wie Weißrussland, China, Nordkorea und zunehmend auch Russland, hat man die Möglichkeit nicht!
Für Nichtexperten kann es schwierig sein, alle militärischen Meldungen immer entsprechend einzuordnen, selbst bei 100 % Wahrheitsgehalt, z.B. in der Diskussion über Waffenlieferungen. (Eine moderne Artillerie oder Luftabwehrwaffe ist eben kein Gewehr, sie bedürfen einer gründlichen Ausbildung und weiterer militärischer Infrastruktur - 200 km zum Ziel etwa, kann niemand ohne Technik weit schauen…)
Kriegsverbrechen? Der Krieg ist das erste Verbrechen, kein Krieg wird oder wurde ohne "Kollateralschäden" geführt, das Recht auf Selbstverteidigung bleibt selbstverständlich unbenommen. Heutige Kriege bedeuten immer auch viele zivile Opfer, Menschen, die nicht am Krieg direkt beteiligt sind, sterben oder werden verletzt, auch "Präzisionswaffen" ändern kaum etwas daran, schon gar nicht, wenn sie gezielt als Terror eingesetzt werden.
Ein besonderer Aspekt ist auch, dass die relative Nähe zum Geschehen uns anders auf einen Konflikt schauen lässt als eine große Entfernung, für die Opfer ist es immer gleich, bei einem Betrachter spielen auch eigene Ängste, eigene Erfahrungen und vor allem auch eigene Interessen (Energiepreise etwa…) eine große Rolle bei der Abwägung.
Eine unschöne Erkenntnis bringen uns militärische Konflikte immer wieder: Nicht der Pazifist bestimmt die Regeln, sondern der Aggressor! Ein Aggressor, der auf keine Gegenwehr trifft, wird sich in der Regel bestätigt fühlen und sein Ziel weiter verfolgen. Welches Ziel? Auch das ist häufig nicht unbedingt ein feststehendes, sondern wird durch sich ändernde Situationen mitbestimmt, Waffenlieferungen etwa… Ob sich ein Konflikt damit schneller beenden lässt, ist auch eine Motivations- und Kostenfrage