(30.08.2014, 21:01)Robb schrieb: Deiner Logik nach sollte man Verbrechen, die schwer nachzuweisen sind, wie Bagatellen behandeln, das kann nicht der Weg sein.Wo habe ich das gesagt????
Wenn Doping ein offizieller Straftatbestand wäre, sollte er mit der ganzen Härte des Gesetzes und allen Konsequenzen verfolgt werden - ist es aber nicht.
Und einer der Gründe dafür ist, dass strict liability und Beweislastumkehr es der Sportgerichtsbarkeit ermöglichen schnell und einfach zu einer Verurteilung zu kommen. Das müsste man aufgeben, wenn man Doping als Straftat verfolgt.
robb schrieb:Wenn Doping eine Straftat wäre, würden Staatsanwaltschaften ermitteln, dann gäbe es ganz andere Möglichkeiten, die Hintergründe zu durchleuchten, z.B. Lieferanten/Lieferwege usw.Ja. Dann gäbe es aber auch (wie jetzt schon für Gay) Kronzeugenregelungen, bei denen die Doper straffrei bleiben, wenn sie Hinterleute verpfeifen. Es gäbe Deals zu Gunsten des Angeklagten zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft bei unklarer Beweislage. Es gäbe mildernde Umstände. Es gäbe Verjährungsfristen und überlastete Gerichte.
Die Whereabout-Regeln würden sicherlich auf den Prüfstand kommen, eventuell das komplette Kontrollsystem mit seinen massiven Eingriffen in die Privatsphäre und Selbstbestimmungsrechte des Athleten.
Ich frage nochmal: wollen wir das wirklich oder ist das aktuelle System bei all seinen Unzulänglichkeiten nicht doch die bessere Lösung?
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)