(16.06.2022, 09:03)Stelvio2017 schrieb:(16.06.2022, 05:51)Gertrud schrieb: Zunächst hat mich in Frankreich die Duplizität der Achillessehnenereignisse bei Mayer und KST gewundert, wobei ich die Problematik bei Meyer vorhergesagt habe. Manchmal möchte ich nicht recht behalten. Das war sicherlich für sie ein harter Einschnitt. Der Wechsel zu Kyprianou hat ihre Ergebnisse nicht in die Höhe schnellen lassen oder auch nur annähernd in ihren starken Disziplinen wieder nach vorne gebracht. Sie war ein Schatten ihrer selbst. Ich habe mich gewundert, dass sie sich in so schwacher Form überhaupt präsentiert hat oder wurde.Kevin Mayer hat sich vor einigen Wochen auch überraschend von seinem Fitness-Trainer Simian getrennt. Die Achillessehnenprobleme scheinen noch nicht gänzlich überwunden.
Kevin Mayer ne travaille plus avec son préparateur physique Jérôme Simian - L'Équipe (lequipe.fr)
Bei KJT werden wir möglicherweise bei den Brit. Meisterschaften sehen, wohin ihr Weg führt. Sie steht zumindest auf der Startliste. Allerdings sind die "entries" total durcheinander. So stand auch Niamh Emerson drin, fehlt jetzt aber. Holly Mills und Jade o'Dowda beim LJ; KJT bei allen Einzeldisziplinen des 7Kampfs, aber nicht beim Hept.
Das Training von Mayer war einerseits hervorragend und andererseits stark gefährdend aus meiner Sicht. So geht eine Karriere nach der anderen durch funktionelle Fehler über den Jordan. Ich sehe das eindeutig so. Es ist nicht einfach, Achillessehnenprobleme wieder in den Griff zu bekommen. Das sollte alles begleitend und zeitaufwendig betrieben werden und auch in die Trainingsübungen transferiert werden - und zwar von Anfang an (!!!), was leider zu selten vorkommt, weil einfach der fachliche Hintergrund fehlt.
Falsch geprägte AuA sehen oft die Notwendigkeit des Übungswechsels nicht ein, auch wenn sie nach sehr guten Leistungen ihre Karriere wegen starker Verletzungsträchtigkeit nicht fortsetzen können und eigentlich ihre Übungen verändern müssten. Diesen Wandel hat Sabine komplett mit dem gesamten Team vollzogen und so ihre lange Karriere untermauert und gerettet. Ihr Leidensdruck war durch die lange Unterbrechung groß genug und ihre Einsicht in neue Welten hervorragend.
Ob Mayer zu der Kategorie der Athleten gehört, die irreparable Schäden davon getragen haben, kann ich von hier und ohne ärztliche Unterweisung nicht beurteilen. Wenn man im Training nur noch Vorsichtsmaßnahmen beachten muss, dann sollte man sich vom Leistungssport verabschieden, um nicht später für das normale Leben auch noch beeinträchtigt zu sein. Wenn ich solche Athleten sehe, spreche ich als Trainerin irgendwann auch Klartext. Ich habe das mal in einem Fall gemacht. Dann muss man sich vielleicht wehmütig verabschieden.
Ich habe die Angewohneheit, ab und zu im Topbereich mir das Übungsgut des neuen Trainers anzuschauen. Manchmal ist es nicht schade, dass Athletinnen oder Athleten sehr früh den Trainer wieder wechseln. Letztens habe ich gedacht, dass sich die Verletzungsserie fortsetzen wird, wenn das Team lange bestehen bleibt. Ich nenne mal bewusst keinen Namen. Überschrift: erfolgreich, aber "Materialprobe".
Gertrud