(28.08.2014, 18:51)Hellmuth K l i m m e r schrieb:Das hat sich ganz anders zugetragen. Sabine wollte nur weniger bei mir trainieren. (Ich trug absolut keine Schuld an ihrem Formverlust 1998!!!) Daraufhin habe ich gesagt, dass ich dann ganz aufhöre. Das ging innerhalb von zwei Minuten. Ich habe damals zu meiner Mutter gesagt, die anwesend war: "Dreh dich bitte mal um (zum OSP-Eingang hin); in dieses Gebäude werde ich nie mehr einen Fuß als Trainerin setzen!" Insgesamt war die gesamte Angelegenheit schwieriger, als es nach außen gedrungen ist. Sabine war im Winter 97/ 98 auf dem Weg zu 7000 Punkten. Sie war in einer phänomenalen Form. Es gab eine Sache, die ihr einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Da sie zögerlich war und ich gemerkt habe, dass sie in der Saison aufgrund eines "Vereinsdiktats" Schiffbruch erleiden wird, habe ich ein Gespräch bei Herrn Steilmann durchgesetzt, der einer Änderung auch zugestimmt hat, weil ich ihm wahrheitsgemäß die Situation geschildert habe; aber das Kind war durch Sabines Zögern und eine gewisse Angst schon in den Brunnen gefallen. Da bin ich jetzt mal ganz ehrlich: Diese ausgelassene Chance nagt manchmal heute noch an mir. Davon hat sich unser Zusammensein auch nicht mehr erholt. Wie sagt man so schön im Jargon: "Nicht jeder Schuh passt jedem Menschen!" Können Sie jetzt verstehen, warum ich so freiheitsliebend im Sport bin und nicht in aufgesetzte Teams und Regularien passe? Ich habe es sehr gerne ganz individuell auf den Athleten abgestimmt. Ich hasse Absprachen, die mit Leistungseinbußen einhergehen. Ich könnte niemals zu Kreuze kriechen. Das entspricht nicht meiner Mentalität. Heute verstehen wir uns aber wieder gut.(28.08.2014, 18:31)Gertrud schrieb: Vor allem stehen und fallen Trainer mit der Gemütslage der Athleten. Insofern war ich immer in einer feudalen Position und absolut nicht abhängig. Dann hätte ich damals ganz schön alt als hauptamtliche Trainerin trotz vieler Fähigkeiten ausgesehen.Wenn ich mich recht entsinne waren Sie ( und weitere Kollegen) aber doch ziemlich schockiert als Sabine B. meinte, Sie nun nicht mehr zu brauchen. (Eine für mich unvorstellbarer Affront ) Da waren DDR-Trainer etwas besser abgesichert - die Spitzentrainer arbeiteten eine Olympiade (4-Jahreszeitraum) sozusagen mit Kündigungsschutz.
Gertrud
H. Klimmer / sen
Gertrud