(09.05.2022, 11:37)Halloo schrieb:(09.05.2022, 07:27)Gertrud schrieb:Sehr geehrte Frau Schäfer,
profesionelles Leichtathletiktraining in unserer Gesellschaftsstruktur ist so eine Sache. Ich bin bereits zu meiner aktiven Zeit zur Erkenntnis gelangt, dass das sehr problmatisch ist und bin seitdem kein Verfechter des absoluten Hochleistungstraing in der LA als sog. Profi - denn irendwie gehen dabei i.d.R. Dinge, die das Leben bereichern und eine fundierte Ausbildung den Bach herunter. Ob das dann wirklich der eigentliche Sinn des Lebens ist kann man trefflich drüber diskutieren.
Sie wissen so gut wie ich, dass man trotz eines Trainings, welches sie als nicht angebracht ansehen, sehr gute Leistungen erreichen kann. Genauso klar sollte man registrieren, dass sich Athleten/innen häufig bei opimal gutem Training verletzen können. Jeder erfahrere Trainer hat Erfahrungen, dass z.T. die Schützlinge robust sind und langzeitig verletzungsfrei bleiben, andere hingegen laufend gesundheitliche Probleme trotz eines ausgewogenen Trainings unter besonderer Beachtung der Gesundheit haben. Daher ist es nach meiner Meinung nicht zielführend, das Trainung von sehr erfolreichen Sportler/inn hoch zu bejubeln und das Training von verletzten Aktiven zu verteufeln. Niemandem nützt es, wenn in irgendwelchen Archiven ,Belege' über (angeblich) falsches Training von bestimmten Sportler/innen zu finden sind, diese aber nie veröffentlich werden. Dann eher (siehe gestrigen Beitrag um 19 Uhr) gegen die Pumpe laufen lassen ??? Ist das wirklich ihre Einstellung ???
Stimmt, eingefahrere Wege können häufig später nicht mehr verändert werden, vor allem was eingeschliffene Bewegungsabläufe betrifft. Die Versuche scheitern fast immer.
Sie halten es für wichtig, eine neue Trainer- und Athletenkultur einzuleiten. Wie stellen sie sich einen Paradigmenwechsel konkret vor ? Das müsste dann bereits ab dem früheren Nachwuchsbereich passieren. Bedenken sie dabei, dass es immer schwerer wird, überhaupt Übungleiter zu finden. Ebenso problematisch ist die frühe Abwendung von talentierten Jungen/Mädchen, die überhaupt noch den Sprung von der (Meinung nach nicht zielführenden) Kila zum mehr verbindlichen Wettkampf schaffen.
Das Nachwuchstraining im Verein ist wichtigste Voraussetzung für ein späteres Leistungs- oder sogar Hochleistungstraining, zumal der Schulsport (das größte Übel) wirklich nicht das Optimum ist. Man kann ehrenamtlichen ÜL nicht zumuten, neben ihren sonstigen Verpflichtungen täglich auf den Platz zu stehen und von Fortbildung zu Fortbildung hetzen. Natürlich sollen sie sich weiterbilden, keine Frage, aber im vertretbaren Rahmen.
Dass sie jetzt aus persönlichen Gründen zur Erkenntnis gekommen sind, niemanden mehr ohne ihre Handschrift trainieren zu wollen ist logisch. Bisher war das aber nicht anders, oder ?
Gesundheitlich wünsche ich ihnen das Allerbeste
Sie haben sicherlich in vielem recht. Eine professionelle LA-Karriere "neben" dem Studium/Beruf ist schwierig, weil oft das Umfeld nicht "gestrickt" werden kann. Man muss schon etwas bekloppt" (wie ich es sicherlich auch bin

Wenn man Leistungssport in der absoluten Spitze treibt, muss man meistens verzichten. Nur wenige sind so talentiert, dass sie auch noch ein ausgiebiges Privatleben haben. Es kommt einfach darauf an, wo man seine Leidenschaften ausleben will. Der hervorragende Musiker "trainiert" auch meistens bis zu acht Stunden am Tag. Ich stelle mir an manchen Tagen auch die Sinnfrage. Davon können Sie ausgehen. Ich habe mit inkonsequenten AuA sicherlich ein Problem. Viele sind auch erziehungsmäßig geprägt. Es ist doch legitim, wenn man auf einem Gebiet hervorragend sein möchte. Die Welt lebt von diesen ehrgeizigen Menschen (Forschung, Industrie, Sport, Musik...) oder hat Spaß mit ihnen wie bei LA-Events.
Wenn man eingeschliffene Bewegungen ändern möchte, muss man sich darauf einlassen und nicht abblocken - zumal, wenn die alten Bewegungen Verletzungen produziert haben. Gehen Sie bitte davon aus, dass ich sehr gewissenhaft analysiere und recherchiere!
Gertrud