26.04.2022, 11:24
(26.04.2022, 09:43)aj_runner schrieb: Bei Gina drängt sich mir unweigerlich der Vergleich zu Gesa auf: Beide mit 19 schon bei einer WM. Beide kommen an den Punkt, ob Talent alleine ausreicht oder nicht. Gesa hat sich kompromisslos für harte Arbeit entscheiden. Die Leistungsentwicklung und Erfolge geben ihr Recht.Gesa hat einen Trainer, der ihr unglaublich viel abverlangt, die Trainingsbelastungen sind in der Regel knapp an der noch gerade zumutbaren Obergrenze. Es dürfte hinreichend bekannt sein, dass solche Trainingsumfänge im Sprintbereich sinnlos sind. Durch Trainingsfleiß kann bei Ausdauerdisziplinen viel erreicht werden, beim Sprint ist der entscheidende Faktor das Talent. Bereits als 15-Jährige!!! schaffte es Lückenkemper in 2012 als jüngste Teilnehmerin bei den U20 Weltmeisterschaften bis in das Halbfinale, ein Jahr später wurde sie bei den U18 Weltmeisterschaften über die 200m Fünfte. Ihr Durchbruch in die deutsche Spitze gelanng ihr bereits in 2011, also vor 11 Jahren. Mindest so lang ist sie beim Hochleistungstraining dabei. Das sollten diejenigen, die ihre ,Leistungsentwicklung' bemängeln, mal zur Kenntnis nehmen. Sie sollten wissen, das u.a. die nervalen Belastungen beim Sprinttrainiung (bei Schnellkrafttrainig generell) im Gegensatz zur Ausdauer sehr hoch sind.
Bei Gina ist das nicht zu sehen. Wenn Sie das nicht will, kann sie das machen. Dann sollte sie aber ihre Ansprüche anders definieren, ansonsten muss sie sich auch Kritik gefallen lassen. Schließlich profitiert sie von öffentlichen Fördergelder. Das ist ein Unterschied zu einem Philipp Pflieger, der auch durchwachsene Ergebnisse aufweist, aber sich komplett selbst finanziert.
Dass Gina herausragende Fähigkeiten hat, bezweifelt keiner. Sie muss es aber auch umsetzen. Das hat sie in den letzten Jahren noch nicht einmal in der Staffel getan, weil die Wechsel meist miserabel waren.
Die Diskussioin über fehlende Leistungsentwicklung bei einer Sprinterin nach 11 Jahren Leistungssport mit hier vorgebrachten ,Argumenten' halte ich für voll daneben.
Frau Schäfer schrieb gestern, dass der temporäre Erfolg sehr vergänglich ist. Genauso ist es, mal Gedanken darüber gemacht?
