(15.04.2022, 07:06)Oliver schrieb: Jetzt gehört auch Max Vollmer den Club der 8000er an. Er gewinnt den Zehnkampf bei den Bryan Clay Invitational mit 8022 Punkten.
10.74 (-0.1) - 7.17m (+3.4) - 15.12m - 1.94m - 47.84 - 14.59 (+3.4) - 40.86m - 4.70m - 55.57m - 4:34.68
Da alle Winde unter 4,0 waren, zählt diese Leistunge für die Besten- und Qualifikationslisten. Sie ist allerdings nicht rekordfähig, da die Summe aller Winde mit 6,5 größer als 6,0 ist.
Dieses Jahr könnten wir wieder 8 Athleten über 8000 Punkte am Ende des Jahres haben.
Aus meiner Sicht stellt sich nie die Frage, wie viele Zehnkämpfer 8000 Punkte erreichen können, sondern schafft man es, aus einem solchen Athleten einen Weltklasseathleten zu machen. Er ist schnell, kann aber seine Schnelligkeit z. B. bisher im Weitsprung absolut nicht verwerten. Das kommt mir so bekannt vor, wenn man nicht ganz gezielt die Ursachen recherchiert und entsprechende Übungen anwendet. Genau dieses Problem bestand bei Louisa Grauvogel. Als ich in Dormagen eine Spezialübung angewendet habe, war sie auf einmal in der Lage, ihre Schnelligkeit auch in die entsprechende Höhe umzusetzen. Selbst in den USA hat man das zwar erkannt, aber nicht entsprechend gefördert. Insofern sehe ich bei ihm da nicht schwarz. Man sollte ihn richtig und gezielt durchchecken, woran die Schwäche genau liegt. Diese Schwäche zieht sich bisher durch seine Karriere. Diskuswurf und Speerwurf sind relativ schwach. Den Speerwurf kann man meistens kaum umdrehen, wenn man nicht von ganz unten neu aufbaut.
Vielfach liegen die Ursachen an den ungenauen Zubringern. Somit sind viele solcher Karrieren in unserem System sehr begrenzt. In dem Alter ist es noch nicht zu spät, die Schwächen in Akribie umzuwandeln. Gewusst wie??? Das eigentliche Problem liegt daran, dass wir kaum gezieltes Wissen in den Fortbildungen an TuT un AuA vermitteln. Ich habe da so ganz andere Vorstellungen hinsichtlich präziser Herangehensweise in der Technikvermittlung, im Krafttraining und im gezielten Schnelligkeitsbereich. Wie sagte Sabine Braun neulich zu mir: "Was wird teilweise für ein Sch... trainiert?... Wir haben doch nicht umsonst meine Programme umgestellt." Was ich am meisten moniere, ist die Unfähigkeit, eigentlich bekannte Strukturdominanzen zu kennen und in die Übungen zu transferieren. Zusammenhänge sind oft nicht bekannt. Ich selbst teste sehr hart meistens nach zweijähriger Zusammenarbeit alle körperlichen Voraussetzungen sehr präzise ab, ob es sich lohnt, weiter zu investieren. Dann gehe ich komplett ans "Eingemachte". Es wird dann keine Substanz vor allem im Topbereich hinsichtlich Verletzungen verschleudert. Für mich besteht die wichtigste Eigenschaft eine/r/s AuA darin, ob sie/er nach einer Zeit bereit ist, alles vor allem auch in dem Bereich zu geben.
Entscheidend wird sein, ob man es im DLV schafft, ganz von unten vernünftig mit neuen, nicht geschädigten und "verbogenen" AuA anzufangen und die richtigen TuT zu beteiligen.
Gertrud