(31.03.2022, 14:42)Halloo schrieb:(30.03.2022, 19:17)Gertrud schrieb: ..... Was bringt das größte Talent, wenn es nur zwei-, dreimal in der Woche trainiert? Damit reißt man heute keine Bäume mehr aus....Was wohl ? Man kann Freundschaften pflegen, am kulturellen Leben teilnehmen und anderen Hobbys (wie z.B. musischen) nachgehen, am Vereinsleben teilnehmen, Urlaube nach eignen Bedürfnissen planen und durchführen, Ausbildungen und berufliche Perspektiven konkret nutzen (vor allem, wenn man nicht bei einer Waffeneinheit "geparkt" sein möchte), auch mal relaxen und und und. Natürlich ist es dann kaum möglich, in die Weltspitze vorzustoßen. Die LA besteht nun wirklich nicht nur aus Hochleistungssport, das Gegenteil ist der Fall. Wegen des hohen Risikos zu scheitern ist es bei unserer Gesellschaftsordnung überlegenswert, ob es nicht einer gewissen Intelligenz bedarf, den Weg des absoluten Spitzensportes nicht zu gehen, zumal die wirtschaftliche Situation der Allermeisten - gelinde ausgedrückt - sehr bescheiden ist (im Gegenteil zum früheren Boris Becker, der ewähnt wurde). Man muss den Weg des Verzichtes auf den Hochleistungssport nicht respektieren, weil das eine Selbstverständlichkeit ist und keiner Rechtfertigung bedarf. Im Übrigen kenne ich keine/n ehemalige/n Spitzensportler/in, egal in welcher Sportart und egal wie trainiert wurde/n, ohne körperliche Langzeitschäden.
Gertrud
Sie haben doch zweimal die OS wegen Verletzungen verpasst. Um welche Verletzungen hat es sich dabei gehandelt? Bei zweimaligem Training ist die Verletzungsgefahr eigentlich nicht so groß.
Ich akzeptiere Ihre Einstellung. Sie führt heutzutage normalerweise mit zweimaligem Training pro Woche nicht mehr zur absoluten Spitze in der LA. Es kommt darauf an, ob man Spitzenleistungen oder Breitensportergebnisse als Athlet oder Trainer als Ziel hat.
Es ist doch nicht so, dass ein Usain Bolt oder ein Warholm auf alles verzichten und keinen Spaß haben. Man hat sie auch außerhalb der Tartanbahn bei Events gesehen.
Weil es so viele Langzeitschäden gibt, gehe ich konsequent einen anderen Weg, der sicherlich sehr mühselig und bei mir mit sehr, sehr viel Arbeit verbunden ist. Ich habe Sabine z.B. mit Vorschäden bekommen und dann trainingsmäßig keine Schäden mehr produziert.
Wir bekommen doch heute die Kinder im Gymnasium schon mit enormen Schäden. Ich kenne kaum ein Kind, das gesunde Füße hat. Zudem erlebe ich oft morgens bei Kaufland vornehmlich, dass Schüler vor der Schule sich ihr Frühstück dort besorgen. Das macht mich immer wieder traurig. Oft mache ich sie einfach auf ihr schlechte Wahl aufmerksam und was sie beachten sollten. Ich kaufe dort qualitativ sehr gute Lebensmittel.
Die Fortschritte in der Welt werden meistens durch einige wenige Menschen erzielt - ob im Sport, in Erfindungen oder in der Medizin. Alle diese Menschen entsprechen nicht dem normalem "Strickmuster". Viele profitieren aber von ihnen. Ich liebe Menschen, die über das Mittelmaß hinausragen.
Wir haben das Recht, beide sehr unterschiedlicher Auffassung zu sein. Sie gehen davon aus, dass SpitzensportlerInnen nicht gesund sein können. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass man es mit Akribie und Wissen schaffen kann. Ich lasse Sie in Ihrer Welt. Lassen Sie mich doch in meiner! Sie müssen aus meiner Sicht nur lernen, meine Meinung zu akzeptieren, zumindest aber zu tolerieren, auch wenn es Ihnen schwerfällt. Jeder Mensch ist nun mal auf andere Art und Weise glücklich.
Noch etwas: Wenn man in Wattenscheid oder irgendwo anders schlecht über mich spricht, interessiert mich das wirklich nicht. Ich kann von mir behaupten, noch niemanden hinter dem Rücken hinausgemobbt zu haben. Wir kennen uns persönlich gar nicht. - Ich habe über 40 Jahre an einem Gymnasium in Marl sehr erfolgreich und geachtet gearbeitet. Ich gebe dort heute noch eine AG in der nach mir benannten Halle. Mit Steffi Storp, Beate Peters, Sabine Braun und Werner Hartmann verbindet mich noch heute eine sehr gute Freundschaft. Beate und Sabine stehen mitten in der Nacht bei mir auf der Matte, wenn es mir schlecht gehen sollte. Ich hatte bei ihnen und Ute Thimm sehr großen Rückhalt in der sehr aggressiven Krebsgeschichte. Vielleicht können Sie nachvollziehen, dass ich mich so gar nicht auf Ihre Diskussionsebene aus guten Gründen des Selbstschutzes begeben will?! Stress macht Rezidive in jeder Hinsicht. Heute gehe ich da viel früher von Bord und genieße lieber das "Waldbaden".
Gertrud