(09.03.2022, 09:32)Gertrud schrieb: Ich möchte hiermit das Ende der Zusammenarbeit von Louisa Grauvogel und mir bekannt geben. Wir gehen im Guten auseinander. Unsere Trainingsauffassungen differieren in für mich entscheidenden Trainingsinhalten zu stark. Wir können hier leider keinen gemeinsamen Nenner finden. Ich bin für meine Nulltoleranz bezüglich Gesundheit bekannt und möchte hier keine Verantwortung übernehmen, wenn Kompromisse gemacht werden. Ich akzeptiere hier Louisas Vorstellungen, möchte sie aber nicht begleiten.Schade.
In meine Entscheidung, diesen Weg nicht mehr weiter gemeinsam zu gehen, spielt aber natürlich auch vor allem meine gesundheitliche Disposition eine große Rolle. Ich darf mich nicht aufregen! Hier wurden mir in den letzten Wochen einige Male klare Grenzen der Verträglichkeit aufgezeigt. Ein Überschreiten meiner Toleranzgrenze hat sofort für mich gesundheitliche Folgen, die auf Dauer vielleicht ungünstig für mich ausgehen können. Ich habe mich daher auch vornehmlich zum Schutze meiner Gesundheit so entschieden.
Grundsätzlich ist es immer schwierig, eine Athletin mit vorherigen anderen Erfahrungen insgesamt von ganz neuen Wegen zu überzeugen. Ich hatte bei Sabine Braun das unverschämte Glück, dass bei ihr bestimmte Kraftübungen z.B. wegen ihrer orthopädischen Mitbringsel nicht gemacht werden durften und somit nur wirklich absolut gesunde Varianten möglich waren. Das hat vornehmlich zu ihrer einzigartigen Karriere beigetragen, wobei wir im Team immer auf einer Schiene lagen. Bei Louisa machte die lange Anfahrt ein mehrmaliges Training in der Woche unmöglich, so dass ich zu wenig Einfluss nehmen konnte. Ich war bei Sabine tagtäglich anwesend, was zum großen Teil ein Garant für die enorme Übungsqualität war.
Ich halte die duale Karriere von Louisa für die richtige Wahl. Darüber waren wir uns absolut einig. Jetzt wünsche ich Louisa auf ihrem weiteren Weg wirklich alles erdenklich Gute! Vor allem hoffe ich, dass sie gesund bleibt!
Auf Dauer lassen sich für Athletinnen im Leistungsgrenzbereich auch bestimmte Konfrontationen mit Institutionen nicht vermeiden, die auf Zentralisierung ausgerichtet sind und überhaupt nicht in meinem Sinne gestaltet werden können, wobei ich nur immer ein Ziel hatte, ganz allein ungestört mit entgegengebrachtem Vertrauen aufgrund früherer Leistungen als Trainerin von Weltklasseathletinnen arbeiten zu können. Das ist in unserem System aber irgendwann nicht mehr möglich. Ich war nie auf Konfrontation aus Prinzip eingestellt. Ich brauche bestimmte Stellen einfach nicht.
Gertrud
Vor 1 1/2 Monaten war noch alles Friede, Freude und Eierkuchen, so kam es im Forum jedenfalls rüber. Die Hürdenergebnisse bei der DM dürften die Euphorie gedämpft haben.
Und nun - auf einmal - klaffen die Trainingsinhalte zu weit auseinander, und das obwohl uns vorher mitgeteilt wurde, dass vollkommene Übereinstimmung in dieser Hinsicht besteht.
Verstehe das wer will, ich verstehe es nicht. Vielleicht hat man sich einer Illussion hingegeben.
Frau Schäfer wünsche ich eine Stabilisierung ihrer Gesundheit.