(30.01.2022, 09:41)Dr. Klaus schrieb: Hallo Professor, man könnte fast meinen, sie mögen mich nicht? Wie naiv muss man sein, wenn man glaubt, dass Pfizer u.a. die so hoch gelobten peer reviews nicht beeinflussen? Sie glauben wohl auch, dass Correctiv ein seriöser Faktenchecker (z.B. bezüglich der Todesfälle und Zusammenbrüche im Sport nach Impfung) ist.Hallo Doktor, wir können das Persönliche auch bleiben lassen, denn persönlich sind wir uns wohl noch nie begegnet. Vielleicht wärst Du mir auf den ersten Blick sympathisch, das kann ich gar nicht ausschließen.
Am peer review wärest Du eventuell als echter Doktor mit Stelle im Wissenschaftsbetrieb beteiligt. Ich bin mittendrin in diesem System und muss da auch seriöser schreiben als hier im Diskussionsforum. Dies hir ist mir ja eine Freizeitbeschäftigung. Wobei man in meiner Position Arbeit und Freizeit nur schwer unterscheiden kann.
Peer reviews sollte man wirklich nicht zu hoch loben. Ohne hier zu viel auszuplaudern: Über eine von Chinesen betriebene Briefkastenadresse in der Schweiz, kann ich als Hochschullehrer mit Studienabschluss als Diplom-Mineraloge Veröffentlichungen in verschiedenen Sparten von Humanmedizin, oder auch Bauingenieurwesen begutachten. Dafür kriege ich virtuelle Gutscheine für kostenlose Veröffentlichungen. Die dann genauso glatt durchlaufen.
Das ist heute die nackte Wahrheit.
Um Quellen zu beurteilen braucht man Fachkompetenz. Dass Irgendwas irgendwo steht, bedeutet heute nichts mehr, und auch peer review kann man simulieren. Die Hürden für Betrüger müssen innerhalb der Wissenschaft aufgebaut werden. Dies ist ein Kommunikationsprozess.
Wenn es um Top-Veröffentlichungen geht, jetzt gerade Impfstoffe oder Medikamente gegen Covid19, ist der Blick der Fachöffentlichkeit sehr kritisch. Die teuren Journale haben sich ihren Ruf über Jahrzehnte aufgebaut. Fehler (die trotzdem natürlich passieren im Leben) dürfen hier nicht passieren. In diesem Sinne ist Geld sogar ein sehr wirksames Regulativ zum Erhalt des verlässlichen Publikationssystems. Selbst Pfizer kann Science oder Nature nicht kaufen.
Für den lustigen Schrott gibt es den Ignobel Price
https://en.wikipedia.org/wiki/Ig_Nobel_Prize
Muss aber schon originell sein. Die Arbeit zu den Käfern im australischen Outback, die versuchen mit weggeworfenen Bierflaschen zu kopulieren, hat mich zu eigener Forschung veranlasst. Dafür habe ich dann sogar selbst einen Preis bekommen, der Pokal steht auf der Kommode.
Schönen Sonntag!