(15.11.2021, 11:59)lor-olli schrieb: Freut mich zu lesen!
Ich wünsche einer Athletin die auch gern mal selbstständig denkt nur das Beste, Erfolg und damit vielleicht auch eine Vorbildfunktion für andere Nachwuchskräfte. Vielleicht auch die Erkenntnis, dass eben nicht immer die ausgetretenen oder vom DLV vorgedachten Wege gehen muss …!
Genau das möchte ich mit dieser Darstellung zeigen, dass es nicht nur eine Lösung für alle Siebenkämpferinnen z. B. gibt. Es müssen auch nicht alle bei der Polizei oder Bundeswehr landen. Dirk und ich richten uns nach Louisas zeitlichen, physischen und psychischen aktuellen Ressourcen.
Wenn der DLV z.B. Doha richtig analysiert hat, würde es die beiden WM-Titel ohne die "privaten Trainer" gar nicht gegeben haben. Auch wenn man jetzt Malaika Mihambo weitgehend "integriert" (Mir fällt kein anderes Wort ein.
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Es wird sich noch drastisch ein neues Problem ergeben. Im DLV gehen viele verdiente Trainer/innen in Rente (zumal die zeitlich limitierten Verträge auch nicht gerade Lust bei jungen Trainern entwickeln, diesen Weg einzuschlagen und sie nur die "Team"-Meinung vertreten dürfen). Sie geben doch nicht alle den "sportlichen Löffel" mit dem Rentendasein ab. Ich würde auch z.B. in Leverkusen einen Trainer wie Gerd Osenberg, der bis zuletzt mit Herzblut auf dem Platz gestanden hat, reaktivieren. Er hat Heike Henkel "den besten Absprungwinkel ever" beigebracht. Er war so unglaublich kreativ. Somit könnte man sportliche und auch soziale Tatsachen miteinander kombinieren. Alt und jung muss kein Gegensatz sein. Hans-Jörg Thomaskamps Pensionierung ist auch nicht mehr so weit, so dass auch dort eine Lücke entsteht. Ich kann den Landesverbänden nur den Tipp geben, diese verdienten Trainer zu Fortbildungen zu animieren oder als Berater oder Talent-Scouts mal hinzuziehen.
Ich werde z. B. mal eine Fortbildung für Trainer/innen eines benachbarten Vereins unentgeltlich geben, die immer wieder darunter leiden, die Schützlinge abgeben zu müssen. Ich habe sie zufällig auf einer Marler Anlage trainieren sehen. Ich hole sie da ab, wo sie fachlich stehen und versuche, etwas mehr Wissen und Praxis zu vermitteln.
Ich habe den Eindruck, dass der DLV bei allem "Team-Wahn" gar nicht bemerkt, dass uns die Peripherie komplett wegbricht. Wenn man immer nur gewillt ist, den Rahm abzuschöpfen, fehlen auf Dauer die Arbeiter*innen in der sportlichen Diaspora!!! Der Norden benötigt z. B. unbedingt eine gute Halle im Lübecker Raum. Die Trainer*innen stehen ante portas.
Gertrud