20.08.2014, 14:42
(20.08.2014, 10:06)Pollux schrieb: Wie vielen ist der gesundheitliche Aspekt egal? Es gibt Verlautbarungen, dass es Leute gibt, die für ein Stück Olympia-Edelmetall einen frühzeitigen Wohnortwechsel (1,5m unter der Grasnarbe) bereitwillig in Kauf nehmen. Das zeigt dann, wie schwachsinnig Sportler sein können – oder auch die erfolgsbesoffene Sportkultur im Hintergrund.Volle Zustimmung!
Und wie steht es mit der sportwissenschaftlichen/sportärztlichen Verantwortung für den Steroid-Missbrauch der 70er und 80er Jahre? Es gibt inzwischen genügend Belege für die damalige Tendenz, das Anabolika-Doping kleinzuschwurbeln. (Ein schönes Wort, gelle) Mit Begriffskonstrukten wie „Hormonelle Substitution“ (heißt: is nix anderes wie ne Magnesiumtablette) oder „Therapeutische Indikation“ (heißt: mit der richtigen Behandlung regeneriert man ganz schnell wieder auf Höchstniveau) Von wo aus diese „Umwertung“ ausging, wissen wir. Auch, wer sie mehr oder weniger deutlich übernommen hat. Natürlich könnte man an dieser Stelle einwenden: Das sei ja nicht als Freibrief für einen ausufernden Anabolika-Konsum verstanden worden. Aber das ist nur Zynismus hoch vier.
Gleichzeitig ist die Frage nach der wissenschaftlichen Verantwortung nur vollständig, wenn man den Glauben im Hintergrund betrachtet. Mit der Frage „quo vadis“ muss nämlich auch der moderne Glaube an die Machbarkeit von allem genannt werden. Also auch der Glaube daran, alle gesundheitlichen Risiken (oder Nebenwirkungen) in den Griff zu bekommen. Auch wenn sich diesbezüglich ein Bewusstseinswandel vollzogen hat: Für manche Leute ist dieser Glaube nicht mal erschüttert- auch nicht an die unbegrenzte Instrumentalisierung des Körpers.
Quo vadis, Sport? Du kannst so schön – aber auch so unglaublich borniert sein....