05.09.2021, 11:13
(05.09.2021, 08:11)Gertrud schrieb: 100% Physis plus 180% Psyche = Weltklasse. Es geht nur über diese Formel. Ich habe mit fast 77 J. noch immer die Power zu solchen Traineraktionen. Ich glaube, dass es vielfach in den Genen liegt, "Bäume ausreißen zu wollen". Man kann das aber auch bis zu einem gewissen Grad in einem entsprechenden Umfeld lernen.Liebe Gertrud, Dein Engagement in allen Ehren, faszinierend welches Feuer Du hast,
Gertrud
und an Deinen Aussagen erscheint mir auch nichts falsch, aber ich muss immer an eine Aussage eines Bundestrainers (früher auch mal mein Trainer gewesen) denken, der mir vor einigen Jahren bei einem zufälligen Treffen auf meine Frage zu einem wirklich großartigen Mittelstreckentalent: "Du, was ist den mit dem xx, der ist doch so talentiert, mit relativ wenig Aufwand schon mit 18/19 so tolle Leistungen, warum geht es bei dem nicht weiter?" antwortete.
Er senkt die Stimme, zuckt die Schultern und dann resignierend: "Du kannst ein Pferd zur Tränke führen, saufen muss es aber schon selbst"
Da ich Joshua Hartmann nicht persönlich kenne, will und darf ich mir nicht anmaßen zu urteilen, ob er auch zu dieser Kategorie wie zuvor beschrieben, hoch talentiert aber nicht mit dem absoluten Willen ausgestattet, gehört.
Kann man einem Athleten "Willenskraft" beibringen? Bestimmt gibt es Ausnahmen, wo sich Atheten vom schlampgen Talent zum willensstarken Athelten entwickelt haben, aber.....ist glaube ist eher selten.
Wir leben in Deutschland (noch?) in einer Wohlstandsgesellschaft, das hat vielleicht insgesamt hinsichtlich mentaler Härte, Beharrlichkeit und über schwierige Situationen hinwegzukommen auch so seine Nachteile.
Zuletzt ein Blick in eine andere Sportart, in der ich mich seit einigen Jahren bewege. Tennis weibliche Jugend.
Also gefühlt jedes 2. Mädchen im Alter15,16,17, welches als Jugendliche den Sprung in die Deutsche Damenrangliste schafft, hat osteuropäische Wurzeln. Also deutlich überrepräsentiert. Alle in Deutschland geboren, Eltern kamen irgendwann mal aus Russland, Weißrussland, Ukraine, Kasachstan (ist Asien) , Serbien, Kroatien....haben in Deutschland ihren Weg gefunden, integriert, nicht wenige mit eingedeutschten Nachnamen, stecken Zeit und Geld in die Tennisausbildung ihrer Kinder....also da höre ich bei den Mädels nichts das da keine Lust, lieber Party, trainingsfaul......Neben dem Tennis sind alle, die ich kenne auch sehr gut und ehrgeizig in der Schule......Wenn einige von denen dann doch aufhören, dann weil erkannt wird das Talent dann natürlich nicht bei allen ausreicht, in die Spitze zu kommen, Eltern auch das Geld ausgehen kann und dann Aufwand und Ertrag nicht in Relation stehen. Ich hoffe, mir wirft jetzt niemand hier irgendeine Form von Rassismus vor, aber die Sozialisation spielt schon eine Rolle und da scheint bei Kindern, deren Eltern sich was erarbeiten mussten, eben ein anderer "Biss" vorzuliegen.