[Natus_Vincere]

Natürlich soll sie nicht blind die ersten 200m maximal anrennen, schon gar nicht als Grundphilosophie. Aber durch ihre Grundschnelligkeit, welche ja auch sichtlich nach wie vor Fortschritte macht, kann sie lernen die ersten 200m sehr flott und doch recht entspannt anzugehen. Im Optimalfall irgendwann nur unwesentlich langsamer anzugehen, aber sowohl mental als auch muskulär locker zu bleiben, um dann in der zweiten Kurve nochmal Geschwindigkeit mitzunehmen. Das kann der Ausdauertyp nun mal von Natur aus nicht, der muss dann schon einen ordentlichen Punch hinten heraus haben (wie etwa ein Schneider in Topform). Deswegen finde ich den immer wiederkehrenden Versuch nicht falsch.

Auch wenn ich mich wiederhole. Sie hat es immer noch nicht gelernt. (Es ging ja ums lernen!) im Vorlauf bei der DM 2013 hatte sie es einmal hinbekommen.

In der Staffel war es nach 30 Metern klar, das sie nicht locker ist, mental vermutlich auch nicht. Sie ist angebrettert.
Ich wiederhole wieder, Johnson bei seine WR die ersten 200 in 21,22!
Das war locker, das war fast Spaziergang. Danach bis 300 Meter das Tempo voll gehalten. Selbstredend am Ende auch etwas Geschwindigkeitsverlust, aber die letzten 100 immer noch deutlich unter 12 sec.

Wir können Cremer ja auch mal 2s langsamer angehen lassen, aber ob das Ergebnis dann so befriedigend ist...

Vielleicht irre ich mich ja auch gewaltig, aber ich traue Cremer jetzt keine übermaßig guten Werte über die 400m hinaus zu, weswegen ich denke dass sie so oder so ordentlich Laktat ansammeln wird. Was sie vorn liegen lässt, kann sie hinten nicht mehr herausholen. Wie gesagt, natürlich soll sie nicht blind anbrettern, natürlich soll sie hier und da taktischer laufen. Aber es ist Esther Cremer, nicht der Weltrekordhalter über 400m. Der Vorlauf bei der EM war voll im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Das Halbfinale nicht. Mit ihren Sprintleistungen müsste sie sich nicht zwingend die 400m antun. Es gibt größere Sorgenkinder.