(15.08.2014, 21:46)lor-olli schrieb:(15.08.2014, 20:02)hkrueger schrieb: Meine Frage zielt darauf ab, ob die Technik wirklich so entscheidend ist.
Viele Hobby-Leichtathleten trainieren vielleicht 3 mal die Woche.
Da scheint mir ein Krafttraininig für die Leistung vorteilhafter zu sein, als eine Verbesserung der Technik.
Ich denke genau DAS ist eine Misere im deutschen Sprint, Kraft haben sie genug…
Viele Hobbyläufer könnten durchaus einiges an Zeit rausholen, ohne zusätzliches Krafttraining, einfach weil technische Fehler (z.B. am Start) durchaus relevante Zeit kosten! (so sind z.B. mit der Startphase durchaus 2/10 zu gewinnen, denn die wirkt sich auf den gesamten Lauf aus!)
Mit der "Aufbereitung und Weitergabe von Wissen" allein ist es nicht getan, die Trainer müssen den Stoff verinnerlichen und auf den jeweiligen Athleten "maßschneidern" - es gibt nicht DIE Lösung für alle Athleten. Eines sollten sich alle Trainer zu Herzen nehmen (Gertrud wird nicht müde es zu erwähnen…): das genaue Hinsehen und Analysieren lernen! Die erfolgreichen Trainer zeichnen sich nicht durch "brutales Training" aus, sondern dadurch dass sie Athleten "lesen" können und adäquat reagieren!
Training ist eben nicht nur Praxis für den Athleten und Theorie für den Trainer! Die Praxis für den Trainer ist die individuelle Umsetzung - strikt nach Lehrbuch machen zu viele, die vielen Verletzung sprechen Bände... Es hat schon seine Gründe warum manche Trainer besser sind als andere, obwohl sie die gleiche Ausbildung genossen haben.
JEDER der zur Schule ging kennt den Umstand, dass bestimmte Lehrer einfach besser sind und das liegt sicher nicht an der Ausbildung… (oder nicht allein, denn die Unterschiede gibt es auch an Hochschulen) Es klingt unbefriedigend, aber einen Toptrainer wird man genauso wenig "heranzüchten" wie einen Top-Athleten, dazu gehört Lernen, harte Arbeit und eine gute Intuition (auch letztere kann man in gewissem Umfang lernen, indem man genau hinzuschauen lernt). Intuition allein nützt aber auch nichts, wenn der theoretische Unterbau fehlt.
Und als wenn das nicht schon komplex genug ist, muss man das auch noch in einem nicht sehr experimentierfreudigen Verband umsetzen……
Das ist genau richtig. Was manchmal bei sehr guten Trainern wie Leichtigkeit aussieht, ist in Wirklichkeit harte Arbeit. Mir geht es da nicht anders. Ganz entscheidend ist der Weg der Analyse. Ich habe natürlich im Vergleich zu Toptrainern nur rudimentäres Wissen im Hammerwurf. Wenn ich mich aber damit beschäftige, kann ich mein Lernschema auch auf dieses Gebiet übertragen. Das haben z. B. Dr. Rudi Hars oder Helge Zöllkau auch bewiesen. Dieses Herangehen an neue Inhalte und deren Umsetzung kann einem dann keiner abnehmen. Ich würde die richtigen Stellen "anzapfen". Ich habe mich ja auch sehr schnell und sehr strategisch zur Mehrkampftrainerin "gemausert". Man muss das wollen und können. Ich habe mit jeder neuen Disziplin gerne dazugelernt.
Gertrud