08.06.2021, 22:06
(08.06.2021, 19:34)ThomZach schrieb: Wozu sind nun eigentlich die "Finals" erfunden worden? Natürlich um mehr Zuschauer
vor die Bildschirme zu locken. Und wieso? Weil es sich dabei um potenzielle Kunden für
die Produkte handelt, die von den Agenturen beworben werden. Und die haben nun mal
kein Interesse an Sendungen für fachkundige Minderheiten. Es ist auch bekannt, dass
Menschen mit besonderem Fachwissen und Interesse an den Themen der Sendungen
gar nicht zur Kundschaft zählen, weil sie sich gar nicht dazu verführen lassen,
unsinnige Bedürfnisse zu hegen, um dann noch unsinnigere Produkte zu erweben.
Machen wir uns nichts vor: ALLES wird heute vom Kommerz diktiert, und so auch die
Bedeutung der Leichtahtletik in der Gesellschaft und ihre Medienpräsenz. Und ohne
Kommerz funktioniert die ganze Wirtschaft nicht, und wir würden verhungern, weil
niemand heute in der Lage wäre, eine Ökonomie zu organisieren, die nicht auf der
Gier nach Profit basiert. Eine Wirtschaft, die wirklich nur dazu da ist, die wahren
Bedürfnisse der Menschen zu respektieren und zu befriedigen. Bei der es um die
Waren und ihren Vertrieb geht und nicht nur um das Geld was dabei verdient werden
kann. Und zwar nicht von denen die durch ihre Arbeit alles am Laufen halten, sondern
von denen, die den Tag damit verbringen, ihr Geld zu zählen und zwecks Vermehrung
anlegen. Und wo legen sie es an? In der Wirtschaft für unnötige und unsinnige Güter
und Produkte, ja in Produktionen, die der Umwelt dermaßen schaden, dass unser
Lebensraum schleichend aber sicher vernichtet wird. Nicht "gefährdet"! Die Umwelt
ist nicht gefährdet! Sie ist zunehmend geschädigt und schon nicht mehr zu retten.
So hängen die Finals und die Stehpaddler zusammen. Kurios und amüsant muss es
sein, nicht fachlich abgehoben oder anspruchsvoll.
Der Sport gehört im weitesten Sinne zur Kultur und er wird von kulturlosen
Unsportlern missbraucht, um Geschäfte anzukurbeln. Das ist alles; und das habe ich
so schon 1970 in einem langen Interview für das ZDF gesagt, und dabei zugegeben,
dass ich als Erfolgssportler nur ein Lohnarbeiter der Konzerne bin, die die Stiftung
Deutsche Sporthilfe finanzieren. Das war dann wohl auch das Ende meiner Aussichten,
im ZDF eine Stelle als Voluntär zu bekommen. Und im DLV entzündete ich damit einen
Argwohn gegen mich, den ich heute niemandem mehr verdenken kann. Ich war ja
auch ein schrecklich nerviger Revoluzzer.Der nicht würdig war, für Deutschland
bei Olympia anzuteten oder gar eine Medaille zu reißen. Mir wurde dafür 1971 die
Sporthilfe gekürzt, und meine Qualileistungen wurden abgewertet und übergangen.
Bis von mir nichts mehr übrig war als ein müder 2-m-Hüpfer. Das ist die Macht des
Kommerz - mit Joseph Neckermann an der Spitze der DSH.
Dieser Text ist schon ganz gehaltvoll
