(30.12.2020, 09:33)Diskusmann schrieb:Mir hat es halt Spaß gemacht, zumal ich schon immer mit guter Grundkraft ausgestattet war. Grundsätzlich hast du aber Recht. Mit dem eigentlichen intensiven Gewichtstraining habe ich aber erst nach meiner Jugendzeit begonnen. Es war nicht das Ziel möglichst viele kg zur Hochstrecke zu bringen, die Reiß- und Stoßergebnisse waren immer nur Tests zur Bestätigung, wie sich das Training auswirkte. Die meisten Übungen waren als Zubringer für die LA gedacht - das geschah einmal in der Woche. Allerdings übte ich auch die Gewichtheber-Technik, das allerrdings nie im wirklich hohen Bereich und nur in ausgeruhtem Zustand.(29.12.2020, 21:25)Halloo schrieb: . Ich wußte z.B. auch nicht, dass die 20kg Langhantel offiziell Olympia-Langhantel heißt. Bin mal gespannt, wann sich der Bundesverband Deutscher Gewichtheber e.V. in Bundesverband Deutscher Olympischen ...Siehst Du, dann bist Du jetzt schlauer und das kann man auch in Deinem Alter durchaus noch gern werden. Keiner muss alles wissen. Ob es als Dreispringer allerdings sinnvoll war oder ist, 107,5 kg reißen zu können, ist zu bezweifeln.
Nach einer schlimmen Verletzung 1962 in Prag (Ausscheidung für eine gesamtdeutsche EU-Mannschaft) war nicht klar, wie und ob es weitergehen würde. Somit wäre ich um ein Haar beim Gewichtheben gelandet, habe diesen Gedanken aber alsbald gecanzelt. Da ich zur Buwe eingezogen wurde und bei der Militärweltmeisterschaft mitmachen durfte (und wollte), sprang ich halt den Hop mit dem anderen Bein und wurde trotzdem noch Dritter. Ich kenne keinen Dreispringer im höheren Bereich, der die Sprungfolge anders herum schaffte. Aber dafür bekommt man schließlich nix.
Für mich war der Sport immer die wichtigste Nebensache neben Familie und den Fulltimejob, aber eben nicht der wichtigste Lebensinhalt. Immer nur dasselbe zu trainieren hat mir nie Spaß bereitet. So spielte ich z.B. eine Zeitlang im Handballtor und versuchte, die Termine mit der LA zu koordinieren und trainierte ein Jahr lang nebenher mit einer Boxstaffel. Obwohl die Springerei bei der LA meine Stärke war, betätigte ich mich dort sehr breit gefächert. So lief ich z.B. bei einem Clubwettkampf gegen Hannover als Ersatzläufer gegen den amtierenden deutschen 400m Meister und den Vereinskameraden Loßdörfer (wenig später EU-Vizemeister über die 400m Hürden) die 400m in einer 48-iger Zeit und lag nur knapp hinter den Beiden. Im Fünfkampf wurde ich mehrmals Meister (Süddeutsche und Hessische), wobei der Speerwurf mit wenigen cm weniger als 50m meinen schwächste Disziplin war. So war es nie langweilig. Ich hätte mir nie vorstellen können, ein Hochleistungstraining im heutigen Sinn zu absolvieren, weil das Leben mehr Dinge als nur den Sport bietet. Dafür wurde ich früher kritisiert - ich hätte mein Talent verschleudert. Ich sehe das aber anders.
Das ewige Gejammer einiger Spitzenathleten über ihre schlechte finanzielle Ausstattung kann ich bald nicht mehr hören. Sie machen das in erster Linie für sich. Wenn sie keiner Beschäftigung nachgehen und keine Sponsoren habe, sollen sie den Hochleistungssport halt sein lassen.
Ich weiß, dass meine Meinung umstritten ist.