(06.09.2020, 17:33)Befürworter schrieb: Beim Versuch einer Einschätzung der Leistungen habe ich mich mal an der IAAF-Punkteliste orientiert, um eine gewisse Vergleichbarkeit herzustellen. Um es mir ein bisschen einfacher zu machen, habe ich mich nur auf die Sieger konzentriert, es gab aber auch auf den Plätzen noch manche starke Leistung. Wegen der unterschiedlichen Gewichte geht das bei den Wurfdispzilinen nicht. Bahngehen interessiert mich nicht, deswegen habe ich das komplett ignoriert. Bei den vielen Zahlen kann eventuell mal etwas verrutscht sein, dann bitte ich um Nachsicht.Vielen Dank für die Arbeit! Ich weiß nicht wie sinnvoll es ist Ergebnisse aus unterschiedlichen Stadien und bei unterschiedlichen Bedingungen direkt zu vergleichen und ich bin mir nicht sicher ob die Punkte so stimmen (Wo gibt es eine Tabelle mit Punkten für die U20/U18?), aber ich finde das aktuelle Niveau in vielen Disziplin (trotz der Corono-Krise und trotz aller Kritik in diesem Forum) durchaus erfreulich. Besonders schön ist, dass man in vielen Disziplinen die in letzter Zeit "abgeschrieben" wurden (Männer/Frauen Hammerwurf, Frauen Dreisprung, Männer Kugelstoßen (Müller als Drehstoßer), Männer Weitsprung) auf einen Aufschwung (Auch wenn es nur einzelne Athleten sind) hoffen kann.
U18
Hier ist vor allem bemerkenswert, dass die Leistungen auf breiter Front besser geworden sind. Es gab 33 vergleichbare Disziplinen zur Meisterschaft von 2019, weil die 1500 Meter Hürden der Mädchen durch 2000 Meter Hürden ersetzt wurden. Davon endeten 24 mit einem identischen oder besseren Siegesresultat. Das spricht schon für ein insgesamt gestiegenes Niveau, auch wenn bei einer Zwei-Jahres-Kohorte natürlich auch der Zufall eine gewisse Rolle spielt.
Die männlichen Werfer und Stoßer waren durchgehend stark (Steven Richter mit zwei Siegen, Max Dehning mit 73,42 Meter im Speerwurf, Kai Hurych sogar etwas unter Niveau). Aileen Kuhn und Lea Wipper sorgten auch bei den weiblichen U18-Startern für beachtliche Leistungen.
Zu den Punktbesten (Erwähnung ab 1000 Punkten):
1. Aaron Giurgian, 110 mH, 13,74 s, 1114 Punkte: Für mich eine der stärksten Leistungen überhaupt, und das von jemandem, den ich vorher gar nicht kannte und der mir auch jetzt noch etwas unter dem Radar zu fliegen scheint.
2. Anna Malia Hense, 400 m, 53,64 s, 1064 Punkte: Schon im Laufe der Diskussion herausgehoben.
3. Naomi Krebs, 100 mH, 13,65 s, 1063 Punkte: Auch Viola John war stark. Da Roleder und Dutkiewicz wohl nicht mehr allzu lange dabei sind, könnte es im Hürdensprint also vielleicht weitergehen.
4. Laura Raquel Müller, 100 m, 11,68 s, 1056 Punkte sowie Weitsprung, 6,25 m, 1053 Punkte: Bemerkenswerter Doppelsieg mit zwei starken Leistungen.
5. Lara-Noelle Steinbrecher, 200 m, 24,04 s, 1032 Punkte
6. Oliver Koletzko, Weitsprung, 7,46 m, 1021 Punkte: Der kann sogar viel mehr.
7. Chidiera Onuoha, 100 m, 10,56 s, 1021 Punkte
Man könnte auch noch andere erwähnen, mir machen zum Beispiel die beiden Dreispringerinnen Hoffnung. Auch die 2000 mH und die 800 m waren vielversprechend.
U20
Hier waren 20 von 34 Resultaten identisch oder besser als 2019. Merlin Hummel war überragend, dafür waren die weiblichen Wurf- und Stoßdisziplinen ziemlich enttäuschend.
Zu den Punktbesten (Erwähnung ab 1050 Punkten):
1. Lilly Kaden, 100 m, 11,32 s, 1131 Punkte: Was für ein Ausrufezeichen!
2. Gregory Minoue, 110 mH, 13,68 s, 1125 Punkte: Es wäre schön, wenn sich die Hoffnungen für den Hürdensprint wirklich auch demnächst bei den Männern beweisen.
3. Talea Prepens, 200 m, 23,41s, 1094 Punkte: Dazu noch eine starke 100-Meter-Zeit. Sehr gerne hätte ich sie auch auf 200 m gegen Lilly Kaden laufen sehen.
4. Brenda Cataria-Byll, 400 m, 52,94 s, 1090 Punkte: Die schielt damit schon auf die Olympiastaffel (die sich mit dem mittlerweile gestiegenen Niveau der Einzelläuferinnen wohl qualifizieren wird).
5. Simon Wulff, 100 m, 10,41 s, 1069 Punkte
6. Olivia Gürth, 2000 mH, 6:33,70, 1064 Punkte
Auch hier wäre Caroline Joyeux noch erwähnenswert, die zumindest das deutsche Dreispringen dauerhaft bereichern dürfte. Auch die 6,23 m im Weitspringen sind ordentlich.
Für mich war in der U20 die Leistung von Merlin Hummel am stärksten, in der U18 war es die Leistung von Aileen Kuhn. Man sollte auch erwähnen, dass einige Athleten nicht am Start waren (Corona-bedingt?) oder nicht an ihre "üblichen" Leistungen anknüpfen konnten, ansonsten hätte das Fazit noch positiver ausfallen können.
U18:
Maike Schuster, Lara-Noelle Steinbrecher (Über 400 m Hürden nicht angetreten), Juan-Sebastian Kleta (Über 100 m bzw. im Weitsprung nicht angetreten)
U20:
Beauty Somuah, Cheyenne Kuhn, Marie Scheppan, Antje Pfüller, Gesa Tiede (Im Finale disqualifiziert), Franziska Schuster (Im Finale disqualifiziert, über 200 m nicht angetreten), Lilly Kaden (über 200 m nicht angetreten), Blanka Dörfel, Lucie Kienast, Fabian Olbert, Alexander Czysch, Fabio Wünsche, Joshua Fadire, Max-Ole Klobasa, Gordon Schulz
Zu den deiner Meinung nach enttäuschenden Ergebnissen im Kugelstoßen/Diskuswurf bei den Frauen:
Ich denke Sina Prüfer (Kugelstoßen) und Pia Northoff (Diskuswurf) konnten ihre Ergebnisse aus dem letzten Jahr nicht bestätigen/verbessern. Eventuell konnten sie durch Corona nicht wie geplant trainieren und setzen ihre Entwicklung nächstes Jahr fort.
Persönlich bin ich vor allem auf die Entwicklung einiger der oben genannten Athleten gespannt die dieses Jahr nicht in Erscheinung getreten sind.
PS.: Weiß jemand, ob die Athleten des Jahrgangs 2001 nächstes Jahr ausnahmsweise bei der U20 WM (Fall sie stattfindet) starten dürfen? Ich würde es mir vor allem für die Athleten wünschen, die dieses Jahr Medaillenchancen gehabt hätten (Kaden, Prepens, Joyeux, eventuell Wildgrube, Wipper, Kienast). Sollten sie nächstes Jahr nicht teilnehmen können, würde ich mir wünschen, dass sie sich zumindest für die U23 EM qualifizieren.