10.08.2020, 10:10
Statement von Marcel Fehr auf Instagram:
"37 Grad im Schatten, 12 1/2 Runden und der 6. Platz bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Wie sinnvoll es ist, uns Langstreckenläufer seit Jahren um 17:40 Uhr in der brütenden Nachmittagshitze in einem aufgeheizten Stadionkessel laufen zu lassen ist meiner Meinung nach sehr fraglich. Einschließlich mir selbst gibt es viele, die mit diesen Bedingungen nicht besonders gut zurecht kommen und beim Saisonhöhepunkt vor der Frage stehen, ob sie bei diesen Bedingungen mit ihrer Gesundheit spielen wollen. Die Lösung wäre einfach: Startzeit nicht um 17:40 Uhr, sondern einige Stunden später ohne direkte Sonneneinstrahlung im Stadion. Bei fast allen Leichtathletikmeetings oder großen Meisterschaften wird das so gehandhabt. Ich habe bei der diesjährigen DM bis zur letzten Sekunde darum gekämpft, auf die 1500m wechseln zu dürfen, da dort ein Platz unbesetzt war. Das wurde trotz ärztlichem Anraten nicht erlaubt. Der freie Startplatz über 1500 wurde aus Prinzip freigelassen weil ich mit meinem Anliegen laut Regelwerk nun mal zu spät dran war für eine Ummeldung. Regeln sind nun mal Regeln und die gehen vor gesundheitliche Belange. Auch andere Athleten hatten die Veranstalter darum gebeten den 5000m Lauf in die späteren Abendstunden zu verlegen, um gesundheitlichen Schwierigkeiten, einem Hitzekollaps oder Kreislaufproblemen aus dem Weg zu gehe n. Ebenfalls nicht stattgegeben. Regeln sind nun mal Regeln. Bis kurz vor dem Rennen war ich mir unschlüssig, ob ich unter diesen Bedingungen überhaupt starten möchte. Am Ende habe ich mich für beides entschieden: 5000m Start ABER nur mit konsequenter Kühlung, um keinen Hitzekollaps zu provozieren. Die ersten 10 Runden bin ich also zur Wasserdusche auf Bahn 4 abgebogen. Ob das renntaktisch klug war, darüber lässt sich streiten. Meine Gesundheit war es mir wert!!! Respekt an alle Athleten und vor allem die Langstreckenläufer, die sich diesen Bedingungen gestellt haben!!! Danke an meinen Trainer, der mich durchgängig mit Kühlung versorgt hat. Hoffentlich ändert sich in Zukunft etwas..."
Athletengesundheit gilt offensichtlich nur für Corona. Außer bei Corona müssen natürlich wieder strikte Regularien eingehalten werden und man riskiert lieber, dass Athleten im Krankenhaus landen.
"37 Grad im Schatten, 12 1/2 Runden und der 6. Platz bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Wie sinnvoll es ist, uns Langstreckenläufer seit Jahren um 17:40 Uhr in der brütenden Nachmittagshitze in einem aufgeheizten Stadionkessel laufen zu lassen ist meiner Meinung nach sehr fraglich. Einschließlich mir selbst gibt es viele, die mit diesen Bedingungen nicht besonders gut zurecht kommen und beim Saisonhöhepunkt vor der Frage stehen, ob sie bei diesen Bedingungen mit ihrer Gesundheit spielen wollen. Die Lösung wäre einfach: Startzeit nicht um 17:40 Uhr, sondern einige Stunden später ohne direkte Sonneneinstrahlung im Stadion. Bei fast allen Leichtathletikmeetings oder großen Meisterschaften wird das so gehandhabt. Ich habe bei der diesjährigen DM bis zur letzten Sekunde darum gekämpft, auf die 1500m wechseln zu dürfen, da dort ein Platz unbesetzt war. Das wurde trotz ärztlichem Anraten nicht erlaubt. Der freie Startplatz über 1500 wurde aus Prinzip freigelassen weil ich mit meinem Anliegen laut Regelwerk nun mal zu spät dran war für eine Ummeldung. Regeln sind nun mal Regeln und die gehen vor gesundheitliche Belange. Auch andere Athleten hatten die Veranstalter darum gebeten den 5000m Lauf in die späteren Abendstunden zu verlegen, um gesundheitlichen Schwierigkeiten, einem Hitzekollaps oder Kreislaufproblemen aus dem Weg zu gehe n. Ebenfalls nicht stattgegeben. Regeln sind nun mal Regeln. Bis kurz vor dem Rennen war ich mir unschlüssig, ob ich unter diesen Bedingungen überhaupt starten möchte. Am Ende habe ich mich für beides entschieden: 5000m Start ABER nur mit konsequenter Kühlung, um keinen Hitzekollaps zu provozieren. Die ersten 10 Runden bin ich also zur Wasserdusche auf Bahn 4 abgebogen. Ob das renntaktisch klug war, darüber lässt sich streiten. Meine Gesundheit war es mir wert!!! Respekt an alle Athleten und vor allem die Langstreckenläufer, die sich diesen Bedingungen gestellt haben!!! Danke an meinen Trainer, der mich durchgängig mit Kühlung versorgt hat. Hoffentlich ändert sich in Zukunft etwas..."
Athletengesundheit gilt offensichtlich nur für Corona. Außer bei Corona müssen natürlich wieder strikte Regularien eingehalten werden und man riskiert lieber, dass Athleten im Krankenhaus landen.