(30.07.2020, 08:02)muffman schrieb: Vielleicht kann er 400m gut oder sogar sehr gut laufen. Das Potential ist vermutlich vorhanden. Tatsache ist aber einfach, dass in Deutschland jeder Sprinter der schneller als 10.50 läuft automatisch zum 100m- oder maximal 200m-Sprinter wird. Was sind 10,20s, 10,10s im internationalen Maßstab? Genau: Nichts! Aber anstatt potentiellen 400m-Talenten die 400m als "ihre" Disziplin schmackhaft zu machen wird der vermeintlich bequemere Weg und somit ein Versinken im (internationalen) Mittelmaß gewählt. Ja, 10,10s, 10,20s sind im nationalen Maßstab starke Leistungen, aber was sind denn die Maßstäbe die die Verbände und Spitzentrainer und auch (talentierte) Athleten anlegen sollten? Deutscher Meister mit 10,10s? Was bringt das?
Sie sprechen mir aus der Seele. Außerdem kommt oft das Rangeln der Bundestrainer um die Kaderleute hinzu. Ich kann verstehen, dass man Joshua im Kurzsprint "parken" will. Nur muss man auch eine Sache sehen: Joshua muss mit voller Inbrunst den Wechsel wollen; ansonsten geht der Schuss nach hinten los!!!
Joshua Hartman wurde in der Jugend hervorragend von Tobi Rüttgers (Jannik Engels ehemaligem Trainer) betreut. In der Zeit habe ich Joshua kennengelernt. Er war sehr fragil in seiner Orthopädie. Tobi und ich haben sehr oft über seine Schwachstellen gesprochen und auch über Lösungen intensiv diskutiert. Ich weiß noch genau, dass Tobi immer von Joshuas hervorragendem Energiesystem für die 400m geschwärmt hat. Daher habe ich meine Informationen. Ich kenne keinen anderen Trainer, der so sattelfest im Energiesystem von 100m bis 400m wie Tobi ist. Er hat aus meiner Sicht einen gehörigen Anteil an der Grundlagen von Joshi und auch daran, dass er die damalige Zeit unbeschadet überstanden hat.
Wir haben sehr viel voneinander gelernt. Das ist auch heute noch so. Mit ihm hat der Verband Nordrhein einen hervorragenden Griff getan. Er braucht keine Werbung. Ich schreibe das, weil ich absolut überzeugt von ihm bin. Ich bin als sehr kritischer Mensch im Sport bekannt. Er lässt wie ich nichts unerledigt.
Gertrud