@RalfM,
Es gibt zwischen Sprint und Langstreckenlauf bezüglich der Fußbelastung zwei gravierende Unterschiede:
- beim Langstreckenlauf ähnelt die Fußbewegung viel stärker einer Abrollbewegung, es wird zwar versucht mit möglichst wenig Bremswirkung beim Aufsetzen zu laufen, ganz vermeiden lässt sie sich nie. Der Vaporfly speichert die entstehende Energie und gibt sie beim Abdrücken wieder frei - in der Summe (!) mit nahezu keiner Verzögerung!
- beim Sprint hat der Fuß kaum eine Abrollbewegung, der Kraftschluss zum Boden muss / soll durch den starken Tritt so kräftig und unverzögert erfolgen wie möglich - weswegen Sprintspikes üblicherweise gar keine Dämpfung haben. Jede Dämpfung kostet Zeit!
In der Summe arbeitet der Vaporfly folgendermaßen: die aufgefangene Energie beim Auftreffen drückt die Sohle/Federung zusammen und gibt sie beim Abdrücken wieder frei. Das Auffangen und Speichern der Aufprallenergie kostet zwangsläufig eine geringe Zeit (=Verzögerung), die der Schuh letztlich durch eine größere Schrittlänge kompensiert - Nike deutet 1cm bis 1,5cm je Schritt an (je nach Kadenz und Basisschrittlänge vielleicht sogar mehr bei schnellen Läufern), bei der Zahl der Schritte im Marathon (je nach Läufer ca. 20000 - 25000 Schritte) erheblich.
Beim Sprint wird es schwierig mit der geringen Anzahl an Schritten und einem minimalen Raumgewinn je Schritt einen Zeitgewinn zu erzielen, noch zumal ein Sprinter den Schritt gezielt nicht zu weit werden lässt um die Frequenz maximal hoch zu halten - Zeitverzögerung durch Vorspannen der "Feder" sowie eine Schrittverkürzung machen es physikalisch schwierig hier einen Gewinn zu erzielen. (Bolt hatte eine durchschnittliche Schrittlänge von 2,43m die letzten 10m betrug die Schrittlänge dann gar 2,95m. 40 Schritte über 100m sind nicht viel…)
Zitat Dr. Ralf Buckwitz: „Eine grundlegende Herausforderung im Sprint ist das Minimieren von Brems-Widerständen beim Aufsetzen des Fußes“, erklärt der Berliner. Jeder Bodenkontakt versetzt dem Sprinter einen Bremsstoß, bei dem Energie verloren geht, die durch Beschleunigungsarbeit ausgeglichen werden muss. Je kleiner er den Bremseffekt halten kann, desto schneller kann der Athlet laufen. Zitat aus Leichtathletik.de.
Buckwitz ist trainingswissenschaftlicher Begleiter der Sprinter…
Es gibt zwischen Sprint und Langstreckenlauf bezüglich der Fußbelastung zwei gravierende Unterschiede:
- beim Langstreckenlauf ähnelt die Fußbewegung viel stärker einer Abrollbewegung, es wird zwar versucht mit möglichst wenig Bremswirkung beim Aufsetzen zu laufen, ganz vermeiden lässt sie sich nie. Der Vaporfly speichert die entstehende Energie und gibt sie beim Abdrücken wieder frei - in der Summe (!) mit nahezu keiner Verzögerung!
- beim Sprint hat der Fuß kaum eine Abrollbewegung, der Kraftschluss zum Boden muss / soll durch den starken Tritt so kräftig und unverzögert erfolgen wie möglich - weswegen Sprintspikes üblicherweise gar keine Dämpfung haben. Jede Dämpfung kostet Zeit!
In der Summe arbeitet der Vaporfly folgendermaßen: die aufgefangene Energie beim Auftreffen drückt die Sohle/Federung zusammen und gibt sie beim Abdrücken wieder frei. Das Auffangen und Speichern der Aufprallenergie kostet zwangsläufig eine geringe Zeit (=Verzögerung), die der Schuh letztlich durch eine größere Schrittlänge kompensiert - Nike deutet 1cm bis 1,5cm je Schritt an (je nach Kadenz und Basisschrittlänge vielleicht sogar mehr bei schnellen Läufern), bei der Zahl der Schritte im Marathon (je nach Läufer ca. 20000 - 25000 Schritte) erheblich.
Beim Sprint wird es schwierig mit der geringen Anzahl an Schritten und einem minimalen Raumgewinn je Schritt einen Zeitgewinn zu erzielen, noch zumal ein Sprinter den Schritt gezielt nicht zu weit werden lässt um die Frequenz maximal hoch zu halten - Zeitverzögerung durch Vorspannen der "Feder" sowie eine Schrittverkürzung machen es physikalisch schwierig hier einen Gewinn zu erzielen. (Bolt hatte eine durchschnittliche Schrittlänge von 2,43m die letzten 10m betrug die Schrittlänge dann gar 2,95m. 40 Schritte über 100m sind nicht viel…)
Zitat Dr. Ralf Buckwitz: „Eine grundlegende Herausforderung im Sprint ist das Minimieren von Brems-Widerständen beim Aufsetzen des Fußes“, erklärt der Berliner. Jeder Bodenkontakt versetzt dem Sprinter einen Bremsstoß, bei dem Energie verloren geht, die durch Beschleunigungsarbeit ausgeglichen werden muss. Je kleiner er den Bremseffekt halten kann, desto schneller kann der Athlet laufen. Zitat aus Leichtathletik.de.
Buckwitz ist trainingswissenschaftlicher Begleiter der Sprinter…