(10.12.2019, 10:23)icheinfachma schrieb: Hallo Gertrud, ich habe gerade Ihre letzten beiden Beiträge gelesen. Ich war erstmal ganz erschrocken und wünsche Ihnen gute Besserung! Ich bin mir sicher, dass sie Ihre Recherchefähigkeit auch zur Bekämpfung der Erkrankung zu nutzen wissen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch / Sportler irgendwann mal eine WM- oder Olympiamedaille gewinnt, ist sehr gering. Trotzdem haben Sie es mit mehreren Athletinnen geschafft. Die Wahrscheinlichkeit, eine Krebserkrankung zu überleben, ist ebenfalls gering, aber warum sollten sie nicht auch das schaffen?
Ihre PN sind leider deaktiviert, deshalb habe ich das mal hier geschrieben.
Ich muss Sie korrigieren. Die Aussichten beim Brustkrebs sind schon sehr gut. Ich hatte allerdings einen G3-Knoten (also aggressiv, aber nicht in der Peripherie). Ich hatte Glück im Unglück, den Knoten selbst entdeckt zu haben. Ein halbes Jahr später - und die Aussicht wäre gering gewesen.
Ich habe zudem das unverschämte Glück, rundum hervorragende Therapeuten um mich zu haben, die ich jederzeit konsultieren kann. Zudem bin ich ein Mensch, der alles hinterfragt und auch an den besten Lösungen arbeitet und sich mental hervorragend im Griff hat. Never give up!
Ich überlasse den Ärzten das Denken nicht allein. Ich habe letztens selbst eine Blutuntersuchung der Vitamine und der Schilddrüsenfunktion beim Hausarzt veranlasst und bekommen. Es findet aufgrund dieser Untersuchung eine ganz leichte Unterstützung statt, die der Onkologe von sich aus nicht durchgeführt hätte. Ich bin sehr aufmerksam. Die Venen meines linken Armes sind schon total zerstochen. Am Port ist eine Blutentnahme bei mir nicht möglich. Ich komme mir manchmal vor wie vor oder beim TÜV. Macht euch keine Sorgen hier, ich zerfließe nicht im Selbstmitleid, sondern richte alles positiv aus! Es fällt mir schwer, körperlich nicht Gas geben zu dürfen. Die Schnappatmung setzt mir aber sofort die Grenzen. Die Sauerstoffsättigung dessen, was noch vorhanden ist, ist gut; nur habe ich davon zu wenig.
Was ich an mir feststelle, ist die Tatsache, dass sich die Mentalität doch sehr verändert. Aufmerksamkeit, Achtsamkeit nehmen enorm zu, auch inneres Glück und die Wertschätzung ganz anderer Lebensbereiche. Ich reflektiere mehr als vorher. Die Akzente verschieben sich enorm.
Gertrud