(10.11.2019, 08:41)krzom schrieb: Mich wundert ja immer nur, dass die AuA sich um so etwas nicht etwas mehr selber kümmern, schließlich ist es doch ihr Körper, mit dem sie noch Jahrzehnte nach Karriererende einigermaßen klarkommen müssen. Ist es Dummheit, Naivität oder der Erfolgswillen um jeden Preis?
Die meisten AuA sind damit beschäftigt, die Leistung zu pushen. Außerdem meldet sich der Körper oft erst relativ spät. Er hält in den meisten Fällen sehr viel aus. Wenn er sich meldet, ist es oft schon zu spät. Außerdem haben Trainer nicht immer ein ausgeprägtes Wissen in dem Bereich. Es freut mich immer wieder, wie viele Trainer man aber dafür sensibilisieren kann. Das Bedürfnis sehe ich sehr oft hier an den Teilnehmern, das man seitens der Verbände stillen sollte.
Ihr merkt doch oft hier an meiner Präsenz, wie viele Stunden ich manchmal zwischendurch arbeite, um den Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Das Feld ist unglaublich groß, in dem man seine Kenntnisse immer wieder vervollkommnen sollte. Ich habe wieder fünf neue Bücher liegen, die ich abarbeiten will. Es macht mir unglaublich viel Freude, Querverbindungen vor allem im Übungspotential zu entwickeln. Letztens erhielt ich ein Angebot, mal mit Trainern nach meiner Genesung zu arbeiten. In Einzelfällen werde ich dann nachgiebig.
Schaut euch nur die aktuellen Beeinträchtigungen im Speerwurf Männer an! Der Athlet haut drauf und merkt irgendwann schmerzhaft seine Strukturen, macht aber mit Schmerzen weiter, nimmt noch damit an WM... teil. Hier kämpft dann die Mentalität gegen den Körper, wo besser der Verstand einsetzen sollte. Es geht natürlich oft auch um finanzielle Förderung... Nicht immer entscheidet der Verband richtig, wie man im Fall von Malaika Mihambo sehen konnte. Es ist allerdings auch nicht immer sehr einfach.
Wenn ich eine/n AuA trainiere, sind die strukturellen Kontrollmechanismen von meiner Seite aus sehr engmaschig. Ich verfüge über entsprechende Voraussetzungen, selbst Kontrolle auszuüben, was aus meiner Sicht teilweise stark vernachlässigt bzw. überhaupt nicht durchgeführt wird. Ich habe mir meine eigene Sicht der Dinge erschlossen. Es gibt meinen eigenen Eingangstest natürlich auch disziplinabhängig, wenn ich AuA übernehme. Meine AuA würden auch nicht alle Übungen bei Krafttests vom Verband absolvieren, die ich für verletzungsträchtig halte. Da sagte letztens eine Trainerin zu mir: "Das müssten sie aber, wenn der Verband dazu einlädt!" "Nur über meine Leiche!" Diese meine Art stößt natürlich nicht immer auf Gegenliebe. Ich gehe aber keine Kompromisse im Sinne der/s AuA ein, wenn ich besseres Wissen zu haben meine. Ich bin in solchen Sachen nicht "situationskompatibel", allerdings auch nicht altersstarrsinnig - never!!!
Gertrud