(14.10.2019, 09:20)gera schrieb: die Kontaktzeit beim Sprint hängt auch davon , was ich mit besseren Kraftwerten machen will.
Erhöhe ich die Frequenz, wird die Kontaktzeit abnehmen.
Verlängere ich die Schrittlänge, kann ich auch schneller werden, obwohl ich dann eine längere Kontaktzeit habe.
Jeder Sprinter muss für sich sehen, was für ihn mehr bringt.
Bei Usain Bolt hat man sich offensichtlich für die längere Schrittlänge entschieden.
„Bolt berührt zwar seltener den Boden, jeder Bodenkontakt dauert jedoch länger als bei seinen Konkurrenten, nämlich 91 Millisekunden gegenüber 70 bei Gay und 80 bei Powell. Da außerdem der Körperschwerpunkt bei jedem Laufschritt deutlicher sinkt, Bolt ist ja größer als seine Konkurrenten, erreicht der Ausnahmesprinter nach einem Feder-Masse-Modell, das Beneke und Taylor ihren Berechnungen zugrunde legen, eine deutlich geringere „vertikale Steifigkeit“ (vertical stiffness)…"
"Dazu haben die Wissenschaftler eine kleine Spielerei gemacht. „Wenn Bolt die gleiche Kraft wie Gay einsetzen würde, käme er bei über 14 Meter pro Sekunde Spitzengeschwindigkeit heraus", sagt Beneke. Derzeit liegt er bei etwa 12,4 Meter pro Sekunde. Das Ergebnis wäre dann eine 100-Meter-Zeit um neun Sekunden. „Ich würde es bezweifeln, dass jemand neun Sekunden läuft", schiebt der 53-Jährige hinterher. „Das Problem: Man bräuchte eine Riesenkraft und damit noch mal deutlich mehr Muskelmasse. Die Beine würden so massig, dass die Trägheitsmomente der Beine eine zusätzliche Schwierigkeit darstellen würde."
Hier ergibt sich folglich die Frage nach dem individuellen und auch verträglichen Optimum und Maximum hinsichtlich Orthopädie?!
Wenn man sehr tief in die Materie eindringt, muss man sein Augenmerk regionsmäßig verlagern, um noch höhere Geschwindigkeiten zu rekrutieren! Es kommt nicht nur der Gedanke nach dem Wo dazu, sondern das Wie ist entscheidend. Es geht also immer nach dem Ausschlussverfahren, das enorme Trainervoraussetzungen beinhaltet.
Gertrud