@Gertrud: Wo siehst du denn bei Sabine Braun nochmal ein Potetntial von ca. 120 Punkten? Aus meiner Erinnerung heraus war sie doch relativ (also eben auf Weltniveau) schnelligkeitslimitiert, so dass ich da nicht noch so viel Spielraum sehen würde? Und ob man über Kugel und Speer so ohne weiteres nochmal je 60 Punkte draufpacken kann auf einem austrainierten Niveau? Bitte um Antwort
Mehrkampfsaison 2019
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(08.04.2019, 13:12)Sebastian schrieb: @Gertrud: Wo siehst du denn bei Sabine Braun nochmal ein Potetntial von ca. 120 Punkten? Aus meiner Erinnerung heraus war sie doch relativ (also eben auf Weltniveau) schnelligkeitslimitiert, so dass ich da nicht noch so viel Spielraum sehen würde? Und ob man über Kugel und Speer so ohne weiteres nochmal je 60 Punkte draufpacken kann auf einem austrainierten Niveau? Bitte um Antwort Beim Speerwurf sehe ich zu der 51m-Leistung in Götzis noch einiges an Potential. Auch im Kugelstoßen habe ich heute noch andere Übungen auf Lager, die entscheidende Fortschritte bringen. Ich bin im strukturmäßigen Wissen momentan auf einem wesentlich besseren Niveau als vor 27 Jahren ausgebildet, um Reserven anzuzapfen. Ich habe die Zeit enorm genutzt. Damals waren wir in bestimmten Bereichen noch nicht so weit wie heute. Ich würde mit Sicherheit im Krafttraining noch bessere Schnelligkeitswerte einleiten. Mein Netzwerk umfasst momentan eine Palette hochklassiger Leute. Man darf nicht vergessen, das ich Sabine mit einer langwierigen Fußverletzung und mit einem Gleitwirbel übernommen habe. Eine Sabine Braun von Anfang an in meinen Händen ohne diese Defekte wäre eine sehr sichere Kandidatin um den 7100P-Bereich. Zudem habe ich einige wirkungsvolle Geräte mit sehr großer Wirkung angeschafft und Kenntnisse über Geräte, die enorme Leistungen herauskitzeln, aber an keinem OSP zu finden sind. Ich habe einen Katalog von bestimmten Strukturen in ihrer Wirkungsweise erstellt, die es so als Sammlung nirgendwo gibt, mir aber enorme komplexe Inhalte bei Gebrauch geben. Man vergisst ansonsten auch vieles. Ich habe in den letzten Jahren zu den "Sammlern" gehört, manchmal bis zu zehn Stunden und mehr am Tag. Gertrud
Sabine war eigentlich für mich als Trainerin wie ein "Geschenk des Himmels" mit ihren Vorerkrankungen. Ich musste vieles in der Belastung überdenken, modifizieren, sehr individuell zuschneiden. Ich habe vieles in Frage stellen müssen und mich rundum informiert und auch korrigiert. Ich bin sozusagen an der Aufgabe gewachsen und habe unheimlich viel durch einige kooperierende Trainer und Wissenschaftler gelernt und auch lernen wollen. Ich war für vieles sehr offen. Es gab nie Stillstand bis heute. Ich habe nie andere zum "Buhmann meiner Defizite" gemacht. Ich habe selbst die Ärmel aufgekrempelt.
Ich glaube, dass im deutschen Mehrkampf Trainertypen fehlen, die es wagen, aus der "Maschinerie Team" auszubrechen und völlig neue Wege gehen und das Potential sehr individuell gesund ausreizen wollen. Manchmal macht "Überteam" auch betriebsblind vor lauter Teamaufgaben. Das Thema Team ist nicht die zentrale Frage. Man muss innerlich immer in Aufruhr zu neuen Ufern sein. Die DLV-Selektion lässt solche angeblichen "Unruheherde" von vorneherein nicht zu. Also verhalten sich die auf diese Posten hoffenden Trainer wie Erben, die das Erbe durch konträre Meinungen zu den Eltern nicht gefährden wollen. Die Handlung wird sozusagen gesteuert. Hat es das DLV-Team Mehrkampf gravierend geschafft, die Verletztenquote zu senken? Denken wir nur an Freimuth und Schrader! Ganz entscheidend ist folglich das Fazit, das wir aus unserer Arbeit ziehen - und das muss knallhart an Kriterien erfolgen und falsche Entscheidungen sollten möglichst umgehend korrigiert werden. Ich lese zurzeit ein Buch über den weltbesten Manager in einem Teilbereich. Man kann aus den Strategiepunkten enorm viel lernen. Um aus einem "Rohling-Diamanten" zum "Trainer-Brillanten" zu werden, muss man sich die richtigen "Schleifsteine" aussuchen und nicht die "abgewetzten" nehmen. Der Glanz muss im übertragenen Sinne immer wieder poliert, also erarbeitet werden. Gertrud
09.04.2019, 11:06
Die Gesundheit der deutschen mehrkämpfer ist in der Tat desolat, Leistungen sind gut, aber fast alle hatten schwerste Verletzungen.
allerdings hatten selbst eaton und Mayer ihre wehwehchen. Die einzigen wirklich konstant gesunden mehrkämpfer auf Top Niveau waren die beiden Tschechen. seberle hatte 10 Jahre in Folge 8500+ Punkte, bei dvorak waren es immerhin 6 Jahre. Ich denke was Gesundheit angeht sollte man mal schauen was die beiden, vor allem seberle gemacht haben, an dessen Durchhaltevermögen kommt in der Geschichte des 10k niemand ran.
09.04.2019, 13:50
(09.04.2019, 11:06)dominikk85 schrieb: allerdings hatten selbst eaton und Mayer ihre wehwehchen. Die einzigen wirklich konstant gesunden mehrkämpfer auf Top Niveau waren die beiden Tschechen. Woher weißt du, dass Sebrle konstant gesund war? Er selbst ist anderer Meinung: Zitat:In 2001, I was injured just fourteen days before the World Championships in Edmonton, and due to the injury, I couldn’t do myself justice and finished in a disappointing 10th place...Quelle Valar aus is.
09.04.2019, 17:09
(09.04.2019, 11:06)dominikk85 schrieb: Die Gesundheit der deutschen mehrkämpfer ist in der Tat desolat, Leistungen sind gut, aber fast alle hatten schwerste Verletzungen.Wir haben mal ein TL in Spanien durchgeführt und konnten Sebrle und Dvorak im Training sehen. Das hat mich fast umgehauen, als ich beide bei harten Tempoläufen sah (Ich weiß nicht mehr, wie lang die Strecken waren.) und anschließend wurde Hochsprung absolviert - nach dem Motto: Nur die Harten kommen durch! Da hätte Sabine gestreikt. Sie haben im Training auf Technik sehr viel Wert gelegt. Gertrud
Bekommt man das eigentlich bei den ausländischen Topathleten nur nicht so mit, oder ist die Verletztenmisere im Zehnkampf (Siebenkampf ist leider nicht so mein Thema) tatsächlich ein "typisch deutsches" Problem, quasi schon immer?
Hingsen 87 wär wohl sicher Gold gewesen, Wentz 88 zumindest mit realistischen Chancen, Paul Meier, Busemann, Schrader, Abele, der Einzige, der recht stabil scheint, schein momentan Kazmirek (wenn auch oft nicht bei 100%), der dafür leider nicht ganz das absolute Topniveau hat... Hat Eaton jemals einen wichtigen Wettkampf verpasst? Sebrle zumindest zu seinen Glanzzeiten auch kaum, Mayer, Thompson (mindestens der frühe Thompson...), wirklich interessant...
09.04.2019, 19:57
Ich glaube eher, wir kriegen das bei ausländischen Athleten nicht so mit.
Ashton Eaton Hatte 2016 vor den US Trials mehrere Verletzungen, darunter ein Muskelfaserriß: Zitat:The combination of Eaton's injured left quadriceps, suffered in May, a tight right hamstring and a tweaked right ankle left Marra, Eaton's coach since 2009, "scared poopless about this thing, going in with an injury." Valar aus is.
09.04.2019, 23:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.04.2019, 23:18 von dominikk85.)
Ich denke das die meisten MK immer mal wieder probleme haben, gerade muskulärer art. Was bei den deutschen halt auffällt sind die ganz schlimmen Verletzungen (Schrader, abele, knobel) die teilweise bei den athleten mehrfach auftraten.
10.04.2019, 13:50
viele fordern einezehnkampf - DM.
Wollen die Aktiven das wirklich? In Freiburg hat die DM Halbmarathon stadtgefunden. die besten Deutschen hat das nicht interessiert.Die sind in berlin und hannover und Wien .. gestartet.i |
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