[longbottom]

Sorry, aber wenn hier regelmäßig Kritik an Leichtathletik.de geübt wird, muss das jetzt auch einmal sein. Aus dem Let's run-Artikel:

On Monday, like the rest of you, we at LetsRun.com were blindsided by the IAAF’s announcement that they would be implementing a new qualification system for the 2020 Olympics.

Ernsthaft? Dass zumindest die Möglichkeit im Raum steht, hätte man aber wissen können.

[Delta]

letsrun.com hat der IAAF ein paar Fragen zur Weltrangliste und zur Tokio-Qualfikation gestellt

Find Out Who Would Have Qualified Under the IAAF’s New World Rankings If Worlds Were Held Last Year, Plus the IAAF Answers Our Questions on Olympic Changes


Letsrun ist auf dem Holzweg. Grundsätzlich sind die Trials in Frage zu stellen - sie sind schlicht nicht kompatibel mit dem neuen IAAF System. 
Trials z.B bei Regen oder starkem Wind. Da werden logischerweise die "A-Normen" verpasst. Ist der Athlet arriviert DL tauglich dürfte das Problem gering sein. Ein neues Talent vergiss es. Aus diesem Grund halte ich, Trials wo aber die Trainer entscheiden für richtig. Ausser der Verband geht den Weg direkt über die IAAF Werte.
Die IAAF wird nur in Disziplinen wie Frauen 7-kampf vielleicht mal mit einer U23- Weltmeisterin auffüllen - wenn der Verband in der NATO ist versteht sich. Chinesen und Japaner hätten da deutlich weniger Chancen.

[Robb]


Letsrun ist auf dem Holzweg. Grundsätzlich sind die Trials in Frage zu stellen - sie sind schlicht nicht kompatibel mit dem neuen IAAF System. 
Trials z.B bei Regen oder starkem Wind. Da werden logischerweise die "A-Normen" verpasst. Ist der Athlet arriviert DL tauglich dürfte das Problem gering sein. Ein neues Talent vergiss es. Aus diesem Grund halte ich, Trials wo aber die Trainer entscheiden für richtig. Ausser der Verband geht den Weg direkt über die IAAF Werte.
Die IAAF wird nur in Disziplinen wie Frauen 7-kampf vielleicht mal mit einer U23- Weltmeisterin auffüllen - wenn der Verband in der NATO ist versteht sich. Chinesen und Japaner hätten da deutlich weniger Chancen.

Das glaube ich nicht, wenn du zwischen Mai 2019 und Juni 2020 keine 10.05 über 100m gelaufen bist, wirst du bei den US-Trials sicher nicht unter die ersten drei kommen. Die Amis waren einer der Verbände, der sich gegen die neuen Rankings gewehrt hat, weil sie ihre Trials eben entwerten würden. Deshalb haben wir jetzt diese idiotische Mischlösung, die guten Amerikaner können sich weiterhin bei ihren Trials feiern lassen, in schwächeren Disziplinen wie dem Hammerwurf der Männer müssen sie auf die Rankings warten, aber das mussten sie auch schon in London 2017.

[Diak]

Die IAAF wird nur in Disziplinen wie Frauen 7-kampf vielleicht mal mit einer U23- Weltmeisterin auffüllen - wenn der Verband in der NATO ist versteht sich. Chinesen und Japaner hätten da deutlich weniger Chancen.


Ich bin gespannt, wann die NATO bekanntgeben wird, dass sie künftig U23 WM veranstalten wird. Hätte Trump das gewusst, wäre er sicher positiver gestimmt!

[Atanvarno]

[letsrun regt] sich auch tierisch über das neue Quali-System für Tokio auf, obwohl sie es offensichtlich nicht verstanden haben: http://www.letsrun.com/news/2019/03/our-...-standard/

USATF sagt, die ersten drei der Trials werden nominiert, sofern sie die Norm haben. Obwohl das nirgends steht, schließt letsrun daraus, dass ausschließlich Athleten mit harter Norm nominiert werden. Dabei war es schon 2016 so, dass nicht alle Athleten bei den Trials nominiert werden konnten, weil einige eben nicht die Norm hatten und deshalb auf eine Einladung der IAAF über die Rankings warten mussten. Im Vergleich zu 2016 werden durch die härteren Normen also einige Amis mehr auf Einladungen warten müssen, aber sonst ändert sich nichts.

Kommt drauf an, wie man "who have the 2020 Olympic Games qualifying standard" in folgendem Zitat interpretiert.

For the U.S., the three highest-placing finishers at the 2020 U.S. Olympic Trials, and who have the 2020 Olympic Games qualifying standard, will select themselves for the U.S. Team.

The three highest placing finishers sind nicht die Top 3!

Ist mit "qualifying standard" die Supernorm gemeint, bedeutet das, wenn der Zweite, Dritte, Vierte die Supernorm haben, aber der Trialssieger nicht, ist der Sieger raus, selbst wenn er in der Weltrangliste auf einem Qualifikationsplatz liegt.

Betrachtet USATF als qualifying standard auch die Weltranglistenposition, würde man den Sieger mitnehmen. Da der Rückgriff auf die Weltrangliste aber das oben an einem Beispiel erläuterte Problem der wegfallenden Plätze bei Verzicht auf eine Supernorm-Nominierung und unsicherer Weltranglistenposition bedeutet und oberste Prämisse für USATF bisher immer war, das größtmögliche Team zu schicken, gehe ich davon aus, dass in der zitierten Formulierung tatsächlich nur die Supernorm gemeint ist.


In dem Fall würde nur über die Weltrangliste nominiert, wenn unter den Trialsfinishern weniger als drei Supernorm-Inhaber sind.

[longbottom]

Kommt drauf an, wie man "who have the 2020 Olympic Games qualifying standard" in folgendem Zitat interpretiert.

For the U.S., the three highest-placing finishers at the 2020 U.S. Olympic Trials, and who have the 2020 Olympic Games qualifying standard, will select themselves for the U.S. Team.

The three highest placing finishers sind nicht die Top 3!



Logisch. War ja nach den alten Regeln auch nicht anders und geht auch nicht anders. Früher waren es auch nicht automatisch immer die Top 3 sondern nur die 3 besten von denen, die die IAAF-Kriterien erfüllt haben.

[Atanvarno]

Ja, aber der Knackpunkt ist, dass jetzt Supernormerfüllung Vorrang vor Trialsfinish hat , das war bisher anders

[longbottom]

Das lese ich nicht aus dem Artikel heraus. Aber selbst, wenn es so sein sollte, wäre das eine Entscheidung des US-Amerikanischen Verbandes und läge nicht direkt an den IAAF-Regeländerungen.

[Robb]

Nein war es nicht. Das war 2016 auch so, damals gabs auch schon Einladungen der IAAF per Rankings. Du kannst Trialsfinish nicht priorisieren, weil du nie sicher sein kannst, dass die ersten drei immer die Norm haben werden, egal ob normale IAAF-Norm 2016 oder Supernorm 2020. Früher konnte man die Norm noch nachliefern, aber das hat der US-Verband inzwischen abgeschafft.

[Atanvarno]

War schlecht formuliert. Du hast Recht, dass man das Trialsfinish nicht grundsätzlich höher priorisieren kann als die Supernorm. Was aber kritikwürdig ist, ist dass die Supernorm in jedem Fall Priorität vor der Weltranglistenposition hat (nach bisher nicht dementierter Interpretation des USATF-Statements durch letsrun). D.h. der Trialssieger auf Weltranglistenplatz 15 ist raus,  wenn der sechst-, siebt-, und achtplatzierte die Supernorm haben.
Aber das ist, wie longbottom auch richtig schreibt, ein Problem, das sich USATF selbst eingebrockt hat und nicht ursächlich in den neuen Qualifikationskriterien begründet.