[Atanvarno]

@jo498
Link zum Artikel
https://www.runnerstribe.com/len-johnson...this-rank/

Und ja, die IAAF akzeptiert Hallenergebnisse als Normleistung. Nur der DLV macht es seinen Athleten durch verkürzte Normzeiträume schwerer.

[Robb]

Nicht nur Hallenleistungen, auch Hallenleistungen über andere Strecken. Von den fünf Leistungen im Gesamtscore für die 100m darfst du z.B. zwei in der Halle über 50, 55 oder 60m erzielen.

[Atanvarno]

@Robb
Jos Frage bezog sich auf Normleistungen für Doha, nicht auf die Weltrangliste. Der IAAF-Nominierungszeitraum für Doha läuft seit dem 7.9.2018, während der DLV ihn stark verkürzt (s. https://www.leichtathletik.de/fileadmin/...ien_EF.pdf Punkt 3.1.8)

[Jo498]

Dass bei den kumulierten Scores Hallenleistungen und "Nebenstrecken" eingehen, wusste ich.
Was mich tatsächlich verwirrte, war, dass im "alten System" Hallenleistungen als Normerfüllung anerkannt werden. Da ich das noch nie gehört hatte (weil ich natürlich eher die DLV-Athleten bzgl. Normen verfolge), dachte ich zuerst, dass das eine US-Besonderheit sei. Aber das geht ja nicht, denn die US haben ihre Trials, die IAAF akzeptiert die Normen. Es betrifft ja auch nicht nur den Zeitraum. Man könnte ja auch argumentieren, dass es grundsätzlich Freiluftleistungen sein müssen. Mir war schlicht neu, dass auch hier der DLV erheblich strenger ist als notwendig. (Wobei es für alles plausible Gründe gibt, man kann natürlich sagen, dass eine Hallenleistung zu lange her ist usw.)

Mit ihren 2019er Hallenleistungen hätten Hess, Storl, Klosterhalfen, Onnen, Jungfleisch, Gierisch, Mihambo, Ryzih, Müller, Vita und die drei besten Kugelstoßerinnen alle schon die Doha-Norm abgehakt.
Klar, die meisten von denen werden die Norm auch in der Freiluftsaison ziemlich sicher schaffen.

[Robb]

(Wobei es für alles plausible Gründe gibt, man kann natürlich sagen, dass eine Hallenleistung zu lange her ist usw.)


Aber auch nur, wenn du Pressesprecher beim DLV bist. Wenn Storl 21m bei der Hallen-EM stösst, zählt es nicht als Normerfüllung. Würde er es eine Woche später in Samorin tun, hätte er die Norm. Oder: Falls Johannes Vetter Ende März in Südafrika Weltrekord wirft, zählt es nicht als Norm, wirft er Mitte März in Samorin 83m, zählt es.

[Jo498]

Ja, das ist natürlich sehr willkürlich festgelegt. Winterwurf ist auch zu weit weg. (Vetter war letztes Jahr nie mehr so gut wie beim Winterwurf.) Daher finde ich es nicht absurd, ähnlich wie bei Marathon usw., eine Bestätigungsleistung zu verlangen, die näher dran ist.
So positiv es ist, dass Athleten eine Norm abhaken können, wäre ich zwiespältig, jemandem wie Imke Onnen wegen einer tollen Hallenleistung 6 Monate vorher das WM-Ticket schon zu geben, unabhängig davon, ob diese Leistungen dann in der Freiluftsaison bestätig werden (insbesondere, wenn es hypothetisch drei im unmittelbaren WM-Vorfeld stabilere Springerinnen gäbt, von denen aber eine zB nur 1,94 stehen hätte). Das ist in den USA wg. der Trials anders. Weil man Norm und Trials-Plazierung braucht.

[Robb]

Vielleicht das einzig Positive, falls das neue Quali-System kommt, der DLV kann keine willkürlichen Normen und Quali-Zeiträume festlegen. Wobei er natürlich immer noch verschärfte Kriterien anwenden könnte in Disziplinen mit mehr als drei Normerfüllern, oder zusätzliche Kriterien einfordern, z.B. den verpflichtenden Start bei Deutschen Meisterschaften.

[longbottom]

Vielleicht das einzig Positive, falls das neue Quali-System kommt, der DLV kann keine willkürlichen Normen und Quali-Zeiträume festlegen.



Leider doch. Man kann immer noch sagen, wir nehmen dich nur mit wenn du dich über die Weltrangliste qualifizierst *und* eine gewisse Normleistung erfüllst. Es gab auch über das alte System eigentlich qualifizierte Sportler, die vom DLV nicht berufen wurden.

[Jo498]

Die Amis werden vermutlich auch an Weltranglistenposition UND top 3 in den Trials festhalten. Nun ist das aber ein altgedienter alternativer Modus, der schon immer quer zur Normerfüllung lag. Freilich würde das die Ranglisten auch etwas entwerten. Wenn die US, wenn sie zB fünf Hürdensprinterinnen im Rangbereich haben, die ersten drei der Trials nominieren, selbst wenn die anderen zwei einen besseren Rang haben.

Beim DLV könnte ich mir schon vorstellen, dass man merkt, dass Rangliste + eigene Normen wie eine willkürliche Schikane und letztlich kontraproduktiv wirkt.
Verpflichtende Teilnahme bei DM als Normalfall finde ich aber gut.

[Robb]

Verpflichtende Teilnahme an DM ist Unsinn, weil der Wettkampfkalender zu eng ist. Wir hatten in den letzten Jahren immer wieder Athleten, die nicht an den DM teilnahmen, weil kurz davor/danach internationale U18/U20/U23 Meisterschaften stattfanden. Abgesehen davon, "Teilnahme" sagt nichts über die Form eines Athleten aus, Thomas Röhler könnte bei den DM aus dem Stand 50m werfen und hätte damit die Teilnahme-Bedingung erfüllt.