10.07.2014, 15:29
(10.07.2014, 15:14)Diskusmann schrieb: Shelia Burrell (WM-Dritte 2001 im 7-Kampf) hier zum Thema sprint mechanicsSehr gut erklärt und demonstriert, aber nichts grundsätzlich neues.
Sprinttechnik
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10.07.2014, 15:29
(10.07.2014, 15:14)Diskusmann schrieb: Shelia Burrell (WM-Dritte 2001 im 7-Kampf) hier zum Thema sprint mechanicsSehr gut erklärt und demonstriert, aber nichts grundsätzlich neues. (10.07.2014, 14:50)Gertrud schrieb:Naja, es gab Kniehebeläufe mit und ohne Kicks, Dribblings, Submaxläufe mit betonter Armarbeit, Druckläufe, Laufsprung-Sprint ins (and outs,usw.(10.07.2014, 11:15)MZPTLK schrieb: @Gertrud:Das stimmt so nicht. Es gab das Lauf-ABC, das aber erheblich differiert. Die speziellen Drills waren nicht im Programm. Lange Zeit gab es die deutschen Skippings und das Anfersen. Ich konnte etwa Mitte der 70er deutsche Topsprinter am Schnelltrainer beobachten, da wurden Sprint-relevante Übungen in verschiedenen, individuellen Winkelstellungen, Frequenzen, Dosierungen und Akzentsetzungen durchgeführt. Schwerpunkte waren Hüftbeuger und -Strecker. Aber ganz spezielle, verfeinerte Drills wie heute gab es noch nicht, klar.
10.07.2014, 15:46
@Liebe Gertrud,
Die Kritik war nicht speziell für Dich bestimmt , es ist korrekt, dass man manche Zusammenhänge eben nur mit den richtigen Termini gut erklärt, wogegen ich mich ein wenig sträube ist, wenn einfache Fragen zu sehr speziellen, höchst ausdifferenzierten "Traktaten" werden. Solche Antworten sind absolut richtig und gut und trotzdem schießen sie manchmal in einem Forum wie diesem vielleicht über das Ziel hinaus. Du Gertrud steckst nicht nur "bis zu den Ellenbogen" in der Materie - wie viele können Dir hier folgen? In einem Hochschulseminar, einer Leistungsportfortbildung etc. absolut angemessen, für das "breite Publikum" oft zu anspruchsvoll. Wir sind hier immer noch eine sehr kleine Zahl an Usern, ich denke es ist in unserem Sinne und im Sinne der Leichtathletik wenn es VIEL MEHR werden. Einzelne Termini sind nie ein Problem, jeder ist schon im Netz und kann schnell nachschlagen, eine "wissenschaftliche Abhandlung" ist da schon problematischer. (das erkennt man unschwer an einigen Fragen…) - trotzdem sind Deine Fachkenntnisse (aber auch die der anderen Experten) hier natürlich gern gesehen, auch weil Du Klartext redest. Zitat:Wo liegen die z.B. die Gemeinsamkeite eines Michael Johnson und Usain Bolt...gute Frage, in diesem Fall sehe ich auch mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten…
10.07.2014, 15:51
(10.07.2014, 15:29)MZPTLK schrieb:In der Tat.(10.07.2014, 15:14)Diskusmann schrieb: Shelia Burrell (WM-Dritte 2001 im 7-Kampf) hier zum Thema sprint mechanicsSehr gut erklärt und demonstriert, aber nichts grundsätzlich neues. @hkrueger Auf youtube findet man "kiloweise" Material zum Thema, von dort kann man sich weiter durchs Netz zu den benötigten Informationen hangeln - leicht und einfach. Fragen bleiben eigentlich kaum offen, was das Thema sprint front mechanics angeht. Hüfthammer ja oder nein und Absicht oder nicht und die Auswirkungen auf die Schnelligkeit scheint eine Glaubensfrage; Fakt ist, dass man bei Bolt, aber auch anderen Sprintern ein seitliches Schaukeln erkennen kann, die manche offenbar Hüfthammer nennen. Wo kämen wir denn da hin? Wenn jeder sagen würde, wo kämen wir denn da hin und niemand ginge, um zu sehen wohin man käme wenn man ginge... (10.07.2014, 12:59)Javeling schrieb: Allerdings weiß ich, dass mit einer guten Gymnastik, möglichst schon im Schüleralter - besonders natürlich danach -, die Beweglichkeit der Hüfte erhalten bzw. verbessert wird (ein 'alter Hut') . Das hat nun wirklich nichts mit 'Hammerschlag' und 'Reinhacken' zu tun.Du hast natürlich grossenteils recht, und die Speerwerfer, Hoch- und Weitspringer machen die brutalsten Hüfthämmer, wenn man so will, aber hier geht es um den Sprint, und da müssen die Athleten zyklisch nicht nur einmal Hüfthammer machen, sondern dutzende Male.
10.07.2014, 16:11
(10.07.2014, 15:51)Diskusmann schrieb: @hkrueger Da habe ich auch schon gesucht, aber mir ist immer noch nicht klar, wie 'front mechanics' definiert ist. Wenn es so offensichtlich ist, warum ist es nicht möglich mit 2-3 Sätzen 'front mechanics' zu beschreiben. Habe ja in einem meiner letzen Posts versucht zu beschreiben, was ich darunter verstehe. Nocheinmal: wie wir die 'front mechanics' definiert? Was versteht man darunter? (10.07.2014, 15:45)MZPTLK schrieb: Naja, es gab Kniehebeläufe mit und ohne Kicks, Dribblings, Submaxläufe mit betonter Armarbeit, Druckläufe, Laufsprung-Sprint ins (and outs,usw. Ich verfeinere mal wieder etwas. Es ist richtig, dass es heute keine Kniehebeläufe mehr mit Kick geben sollte, weil "Kick" als aktive Unterschenkel-Variante falsch ist und in den Tanzbereich gehört, nicht aber in die Sprinttechnik. Gertrud Zitat:wie wir die 'front mechanics' definiert? Was versteht man darunter? ganz einfach markiert die Mittellinie des Körpers die Trennungslinie zwischen "front" und "Back". Alles was vor der Körperlinienmitte geschieht sind die "front mechanics" (Kniehub, Zehen etc…) und der Teil hinter dieser gedachten Linie sind die "Back Mechanics". Die Bewegung der Beine un der Arme spielen sich also zyklisch im Bereich der front- und dann wieder der back mechanics ab. Sinn dieser Unterteilung ist die Analyse des Bewegungsablaufes, die Abgrenzung und das gezielte Training bestimmter Elemente (wie das Heben des Knies etwa). Die Logik dahinter ist, dass die "Phase front" für die Vorwärtsbewegung bedeutender ist als die "back phase" und somit besonderes Augenmerk verdient. Ziel ist es den front-Anteil zu forcieren und den back Anteil mölichst kurz zu halten.
10.07.2014, 18:44
(10.07.2014, 16:51)lor-olli schrieb:Dann drehe ich mich jetzt mal um 180 Grad und mache Rückwärtsläufe, dann brauche ich andere front mechanics.Zitat:wie wir die 'front mechanics' definiert? Was versteht man darunter? Oder noch bekloppter: ich laufe seitwärts... Ich denke, so kann man es sich auch veranschaulichen. Der Mensch ist als Vorwärtsläufer 'konzipiert', und wenn er schnell laufen will, sollte er die Aggregate, die ihm dabei am besten helfen, trainieren. Und da fängt die Schwierigkeit schon an: Was ist mit den Armen? f oder b, oder nur f, wenn sie vor der Körpermitte sind? Ich halte es für sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, den idealtypischen Prozentanteil f/b annähernd zu bestimmen, vielleicht gefühlt 65/35 %? Die Aussage: 'back Anteil möglichst kurz halten' halte ich für unglücklich formuliert, es kommt auf das optimale Zusammenwirken der Agos/Antas an, und nicht auf eine Minimierung der backs auf Teufel komm raus.
Mensch MZ,
Normalbegabung und leichtathletisches Grundverständnis voraussetzend, habe ich den Begriff "front mechanics" fragegemäß beantwort… Die Stellschrauben im modernen Leistungssport Leichtathletik sind minimal, die Veränderungen marginal, aber wenn bereits EINE Hunderstel Sekunde den Unterschied ausmachen kann will man die natürlich herausholen. Front mechanics bedeuted keinen "Hopserlauf" (als vielleicht ausgeprägteste Form) … Im von mir verlinkten video (kann man auch in HD-Qualität herunterladen) sieht man Bolt gegen Lemaitre in stark verlangsamter Zeitlupe, es ist gut zu sehen wie Bolt bei ähnlicher Größe, deutliche Vorteile bei der Schrittlänge hat und er gewinnt diese Länge nicht durch das "Abstoßen" (back mechanics) sondern durch das weiter nach vorn Ausgreifen (front mechanics). Involviert ist hierbei nahezu der gesamte Körper, er streckt den Fuß dann noch ein Stück weiter nach vorn, wenn Lemaitre ihn schon aufsetzt, er bewegt die Hüfte durch die Körperdrehung/dehnung mit dem Schritt weiter nach vorn, er arbeitet mit dem Oberkörper gezielt um diese Bewegungen zu unterstützen, daher auch dieses "Wackeln" und Verwinden der Wirbelsäule, wogegen Lemaitre sehr steif im Oberkörper bleibt und die Arme weiter nach hinten pendeln läßt (Stichwort "arm block", back mechanics verringern) Einfaches Rechenexempel, wenn ich es schaffe einen durchschnittlichen Schrittlängengewinn von ca. 5 mm (!) bei jedem Schritt zu erzielen, gewinne ich wieviel? (Recht genau eine Handbreit im Ziel…) Grundlegend wird man das Laufen nicht neu erfinden, aber wenn schon kleinste Unterschiede Platz Eins oder Platz Zwei ausmachen… (Und SOO sind front mechnics vs. back mechanics zu verstehen) edit: lor-olli verabschiedet sich erst einmal ins Krankenhaus, diesmal nicht die "mechanics" reparieren lassen … |
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