(10.10.2017, 08:55)Jo498 schrieb: Sie [Reh] ist sicher nicht deutlich unter ihren Möglichkeiten geblieben, aber da sie jedesmal ziemlich am Ende noch einen oder mehrere Plätze gut gemacht hat und nur relativ knapp hinter der Läuferin davor war (2016 meint man fast, dass sie die Britin geholt hätte, wenn es noch 10m länger gegangen wäre), vermutet man, dass sie ein bißchen zu vorsichtig gewesen sein könnte, wobei das Aufholen/Einholen selbst natürlich beachtlich ist und die ingesamt sehr gute Fähigkeit zur Einteilung zeigt.
Reh ist halt noch mehr darauf angewiesen, die Konkurrenten kaputtlaufen zu können (wenn sie nicht eh gleich weglaufen kann, weil sie so deutlich überlegen ist).
Ich glaube, die Tatsache, dass sie am Ende regelmäßig Plätze gut macht, ist keine besondere Renntaktik, sondern schlicht ihre Art zu laufen, eben sehr ökonomisch und gleichmäßig - siehe auch die beiden gleich schnellen Fünfer am Sonntag. Die anderen lassen nach und werden dann logischer Weise überholt, ohne dass Reh wirklich flotter wird oder gar spurtet. Ob sie das groß anders/unrhythmischer kann und sollte, weiß ich nicht. Für lange Strecken insbesondere für den Marathon ist die Taktik hervorragend, auf den Bahn natürlich weniger. Aber da will sie sich ja weiter auf den Unterdistanzen verbessern, um variabler zu werden. Fraglich ist nur, inwieweit sie da Potential hat/haben muss und vor allem, ob das ihre eigentliche Stärke, die Ausdauerfähigkeit negativ beeinflusst. Ich denke aber und hoffe nicht!
Allerdings kann man bei ihr ja kaum Zweifel haben, dass ie Zukunft auf der Straße (also 10km+) liegt. Wann ist hier aber der beste Zeitpunkt zum endgültigen Umstieg, nach Tokio 2020, wo sie bestimmt gute Chancen auf eine Top-15-Platzierung über die 10km auf der Bahn hat? Oder früher (Achtung: Gesundheit!)? Oder später (Achtung: Verschlechterung des Grundtalents durch Unterdistanztraining)?