[Paragraf]

http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sp...38175.html


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[Mockauer]

Hm schwierige Sache, ich denke immer noch wenn es nicht sauber gewesen wäre, hätten schon damals die Dopingkontroleure es entdeckt.

[Robb]

Hm schwierige Sache, ich denke immer noch wenn es nicht sauber gewesen wäre, hätten schon damals die Dopingkontroleure es entdeckt.

Damals gabs keine Trainingskontrollen, wer also rechtzeitig vor Wettkämpfen abgesetzt hat, konnte schlucken/spritzen soviel er wollte.

[Mockauer]

Okay das mag richtig sein, aber es gab Kontrollen bei großen Meisterschaften. Man muss aber auch sagen, nicht nur die DDR Sportler haben gedopt!

[runner24]

Das sagt doch auch keiner, auch der Artikel erwähnt ja eine Westdeutsche.

[Robb]

Okay das mag richtig sein, aber es gab Kontrollen bei großen Meisterschaften. Man muss aber auch sagen, nicht nur die DDR Sportler haben gedopt!

Ilona Slupianek wurde 1977 positiv getestet, danach wurden DDR-Athleten vor Reisen ins Ausland "vorgetestet", um peinliche Dopingfälle zu vermeiden.
Ich glaube auch, dass im Westen genausoviel gedopt wurde, in der DDR wurde es viel professioneller praktiziert und ist durch die lückenlose Dokumentation einfacher nachzuweisen. Gibt ja auch einige BRD-Leichtathleten aus den 70/80er Jahren, die Doping zugegeben haben, Ralf Reichenbach, Walter Schmidt, Annegret Kroniger.

[Atanvarno]

Die Frage ist: hätte die Einführung der Milleniumrekordliste einen Effekt gehabt? Hätte man die alten Dopingrekorde wirklich aus dem kollektiven Gedächtnis gestrichen, oder wären die Athleten doch immer mit diesen Zeiten verglichen worden?

Und ist es gerecht, Verena Sailer auf diese Weise zur Deutschen Rekordlerin zu machen, Melanie Paschke aber diese Ehre vorzuenthalten (die beiden stellvertretend für etliche andere in ähnlicher Konstellation genannt).

Der große Wurf aus meiner Sicht wäre, die Wettkampfbedingungen so anzupassen, dass in allen Disziplinen neue Rekordlisten geführt werden müssen. Möglichkeiten dafür sind Änderungen in Gewichten, Hürdenhöhen, Streckenlängen....

Aber vielleicht sollte man damit warten, bis die Nachweismethodik noch besser geworden ist. Aktuell will ja niemand ausschließen, dass immer noch auf Teufel komm raus gedopt wird.

Für welche der nach dem Jahr 2000 erzielten Weltrekorde legt denn hier jemand die Hand ins Feuer?

[alist]

Der große Wurf aus meiner Sicht wäre, die Wettkampfbedingungen so anzupassen, dass in allen Disziplinen neue Rekordlisten geführt werden müssen. Möglichkeiten dafür sind Änderungen in Gewichten, Hürdenhöhen, Streckenlängen....

... und auch dann wären wir nicht sicher, aber zumindest die völlig grotesken WR gerade bei den Frauen wären etwas 'humaner'. Da halte ich eigentlich nur die Rekorde im Hoch- und Stabhochsprung, Hammer- und Speerwurf für sauber...

Ich führe deutsche Bestenlisten seit der Saison 1991, also seit der Wiedervereinigung. Da sind zwar auch einige Doper mit drin (Krabbe, Breuer, Baumann, m.E. Franke und Kallabis, Eric Kaiser), aber insgesamt geben sie doch ein etwas realistischeres Bild ab.  

[MZPTLK]

@Alist: Einige Doper nach 1991 in der deutschen Bestenliste?
Gefühlt einige Dutzend, wobei der Fall Baumann für mich aus Plausibilitätsgründen obskur bleibt. 
@Robb: Es gibt etliche mehr aus den 70er und 80er Jahren, die Doping zugegeben haben: u.a. Alwin Wagner, Manfred Ommer... Andere haben es indirekt durchblicken lassen:Rolf Danneberg, Karl Hans Riehm...

Dazu kommen diejenigen, die es nicht öffentlich, aber 'unter Freunden' zugegeben haben. Und viele aus der 2. 3. und sogar 4. Reihe, die kaum jemand kennt. Selbstverständlich wurde in den vergangenen Jahrzehnten auch unter den Senioren nachgeholfen: Liedtke, Voigt...Die rudimentären Kontrollen im Seniorenbereich sind einfach zu verführerisch, bis heute!

@Atanvarno: Das Ändern der Wettkampfbedingungen mittels Veränderung der Gewichte, usw. würde nur Sinn machen, wenn für möglichst lange Zeit gewährleistet wäre, dass nicht mehr gedopt wird, oder zynisch gesprochen, zumindest keiner mehr erwischt wird. Ich habe meinen Kinderglauben vor Jahrzehnten verloren.

[Atanvarno]

Ich bin da mal naiv optimistisch und hoffe, dass eine Kombination aus biologischem Pass und der Überprüfung genetischer Marker (s. Thread im alten Forum) in den nächsten zehn Jahren für eine spürbare Säuberung des Sports sorgt.