21.03.2015, 21:54
Bestimmt ist es interessant, nochmal an die OS 1972 in München zu erinnern:
'... in diesem Sinne verstand Willi Daume die Durchführung des Grossportfestes nicht nur als ein sportpolitisches Prestigeprojekt,
sondern auch und nicht zuletzt als eine intellektuelle und kulturelle Herausforderung.
Ihm ging es nicht vordergründig oder gar allein um eine Imagepflege,
etwa um eine Demonstration bundesdeutscher Massarbeit,
um die möglichst perfekte Organisation;
er liess sich vielmehr von einer höheren Idee leiten - man darf wohl von Visionen sprechen.
So sollten die Spiele seiner Prägung - ganz im Coubertinschen Sinne -
als Gesamtkunstwerk, als Hochzeit von Körper und Geist, als Fest des ''menschlichen Frühlings'',
als leuchtendes Beispiel für Weltoffenheit und Internationalität
und als Katalysator für Frieden und Versöhnung daherkommen.
Und in der Logik dieser Botschaft lag es auch, einen Kontrapunkt zu den Berliner ''Spielen unterm Hakenkreuz'' zu setzen
und damit ein Stück Vergangenheitsbewältigung zu leisten...
Die Konzeption war in jeder Hinsicht - Architektur, Design u.v.a. - höchst innovativ.
Anders ausgedrückt: sie trug die Handschrift Willi Daumes,
so wie die Berliner Spiele die Handschrift Diems getragen hatten,
freilich mit ganz anderen Akzentuierungen.
In München stand das Spielerische, die Leichtigkeit und Heiterkeit
- wenn man so will: das Menschliche - im Vordergrund.'
(Andreas Höfer: Von der Machbarkeit der Utopie, in: Deutschland in der Olympischen Bewegung, Herausgegeben vom NOK, Frankfurt 1999)
'... in diesem Sinne verstand Willi Daume die Durchführung des Grossportfestes nicht nur als ein sportpolitisches Prestigeprojekt,
sondern auch und nicht zuletzt als eine intellektuelle und kulturelle Herausforderung.
Ihm ging es nicht vordergründig oder gar allein um eine Imagepflege,
etwa um eine Demonstration bundesdeutscher Massarbeit,
um die möglichst perfekte Organisation;
er liess sich vielmehr von einer höheren Idee leiten - man darf wohl von Visionen sprechen.
So sollten die Spiele seiner Prägung - ganz im Coubertinschen Sinne -
als Gesamtkunstwerk, als Hochzeit von Körper und Geist, als Fest des ''menschlichen Frühlings'',
als leuchtendes Beispiel für Weltoffenheit und Internationalität
und als Katalysator für Frieden und Versöhnung daherkommen.
Und in der Logik dieser Botschaft lag es auch, einen Kontrapunkt zu den Berliner ''Spielen unterm Hakenkreuz'' zu setzen
und damit ein Stück Vergangenheitsbewältigung zu leisten...
Die Konzeption war in jeder Hinsicht - Architektur, Design u.v.a. - höchst innovativ.
Anders ausgedrückt: sie trug die Handschrift Willi Daumes,
so wie die Berliner Spiele die Handschrift Diems getragen hatten,
freilich mit ganz anderen Akzentuierungen.
In München stand das Spielerische, die Leichtigkeit und Heiterkeit
- wenn man so will: das Menschliche - im Vordergrund.'
(Andreas Höfer: Von der Machbarkeit der Utopie, in: Deutschland in der Olympischen Bewegung, Herausgegeben vom NOK, Frankfurt 1999)