30.04.2024, 22:27
Ein wiederholtes Mal? Bremm ist 23, erst seit letztem Jahr in der Sportfördergruppe und blieb heute sechs Sekunden über PB, im April. Manchmal sind die Ansprüche hier fern jeglicher Realität.
Meeting Iberoamericano - Huelva, 30.04.2024 (Ruppert 8:17,41)
|
30.04.2024, 22:27
Ein wiederholtes Mal? Bremm ist 23, erst seit letztem Jahr in der Sportfördergruppe und blieb heute sechs Sekunden über PB, im April. Manchmal sind die Ansprüche hier fern jeglicher Realität.
Ja, war vielleicht etwas harsch ausgedrückt. Ausgehend davon, dass Bremm seine Umfänge noch mal deutlich erhöht hat, selbst Richtung 13:20 laufen wollte und man ihm schon letztes Jahr eine deutlich bessere Zeit zugetraut hätte (siehe 13:35 in der Kasseler Hitze), wird er aber sicherlich selbst alles andere als zufrieden sein.
01.05.2024, 03:31
Schneller laufen wollen die Deutschen alle und dann bleiben sie ständig hinter den eigenen Zielen zurück. Damit reihen sich die Langstreckenläufer in die Misere des DLV ein. Von 800-10000m beider Geschlechter niemand mit der Norm für Paris, erschreckend schwach.
Aber wie gesagt, es ist gerade Anfang Mai, kommen noch genug Speedrennen in ganz Europa für die Normenjagd.
01.05.2024, 08:21
(01.05.2024, 03:31)frbcrane2 schrieb: Schneller laufen wollen die Deutschen alle und dann bleiben sie ständig hinter den eigenen Zielen zurück. Damit reihen sich die Langstreckenläufer in die Misere des DLV ein. Von 800-10000m beider Geschlechter niemand mit der Norm für Paris, erschreckend schwach.Wer soll denn die 10000m Olympianorm laufen?
02.05.2024, 01:33
Niemand, das ist doch das Problem. Wenn sie nichtmal in der Lage sind, den fast 30 Jahre alten DR von Baumann zu knacken, sind 27 min illusorisch. Almgren hat gezeigt, daß 26:50 auch für in Europa geborene Läufer möglich sind, aber die Deutschen schaffen nichtmal 27:2x. Bei den Frauen ist es ähnlich, Megan Keith ist 22 und lief im März Olympianorm, die dritte Britin mit Norm.
Es ist wie in sovielen Disziplinen, möglich ist einiges, aber nicht beim DLV.
02.05.2024, 05:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.05.2024, 05:24 von longbottom.)
Olympia- oder WM-Norm bedeutet aber halt auch nicht mehr das Gleiche, was es noch vor ein paar Jahren bedeutet hat, weil das Qualifikationssystem ein Anderes ist. Und damit will ich nicht sagen, dass nicht auch deutsche Mittel- und Langstreckler diese neuen Normen laufen können. Natürlich muss das ein Ziel sein, und es gibt auch einige, die das Potential haben. Aber man sollte sich trotzdem auch vor Augen führen, dass diejenigen, die sich über die Weltrangliste qualifizieren, vor fünf bis zehn Jahren noch "Normerfüller" gewesen wären.
Ich habe davon abgesehen allerdings rein von Außen betrachtet auch das Gefühl, dass gerade die 10.000m die Strecke ist, die in Deutschland aktuell am wenigsten Zulauf hat. Vielleicht kommt es mir nur so vor, wegen den relativ wenigen Rennen über die 10.000, die dann auch nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie die großen Straßenläufe haben. Aber auf mich wirkt es, als würden sich die deutschen Langstrecklerinnen und Langstreckler entweder auf die 5000 oder den (Halb)Marathon fokussieren. Und ja nun zumindest auf europäischer Ebene auch mit teils großem Erfolg. Ausnahmen was die 10.000 angeht sind am ehesten noch Nils Voigt und die lange verletzte Alina Reh. Und selbst bei Reh ging die Tendenz ja langsam Richtung Straße.
02.05.2024, 08:45
(02.05.2024, 05:04)longbottom schrieb: Olympia- oder WM-Norm bedeutet aber halt auch nicht mehr das Gleiche, was es noch vor ein paar Jahren bedeutet hat, weil das Qualifikationssystem ein Anderes ist. Und damit will ich nicht sagen, dass nicht auch deutsche Mittel- und Langstreckler diese neuen Normen laufen können. Natürlich muss das ein Ziel sein, und es gibt auch einige, die das Potential haben. Aber man sollte sich trotzdem auch vor Augen führen, dass diejenigen, die sich über die Weltrangliste qualifizieren, vor fünf bis zehn Jahren noch "Normerfüller" gewesen wären.Der Straßenlauf ist halt so deutlich lukrativer. Damit lässt sich im Vergleich zu den 10000m auf der Bahn der Lebensunterhalt und darüber hinaus doch deutlich (finanziell) entspannter bestreiten. Zudem ist die Wertechätzung um ein vielfaches höher. Daher "verliert" die 10000m natürlich ein Großteil seiner Teilnehmer. Die 5000m sehe ich anders. Für die ist der Sprung zum Marathon dann doch teilweise noch zu groß, kommen die meisten ja ursprünglich von den 1500m.
02.05.2024, 09:35
(02.05.2024, 01:33)frbcrane2 schrieb: Niemand, das ist doch das Problem. Wenn sie nichtmal in der Lage sind, den fast 30 Jahre alten DR von Baumann zu knacken, sind 27 min illusorisch. Almgren hat gezeigt, daß 26:50 auch für in Europa geborene Läufer möglich sind, aber die Deutschen schaffen nichtmal 27:2x. Bei den Frauen ist es ähnlich, Megan Keith ist 22 und lief im März Olympianorm, die dritte Britin mit Norm. Is schon klar. Wenn ein schwedisches Wunderkind der erste in Europa geborene Läufer sub 27min ist (gegenüber 72 in Afrika und 5 in Nordamerika), dann muss das DLV Züchtungsprogramm falsch sein. Deren Fußlahme schaffen es nicht mal, den Uraltrekord von Baumann zu unterbieten. Und das, obwohl man über ganz andere Trainingsmethoden als in der Baumann-Steinzeit (und schnelle Schuhe) verfügt. Kann ja sein, dass ich falsch informiert bin und meine Ironie makrodosiert ist Alle Beteiligten, die Zuschauer nicht weniger als die Aktiven, nehmen Teil an der Zelebration des Ungewissen ...
02.05.2024, 09:52
Einen 28jährigen als Wunderkind zu bezeichnen, zeugt von fehlendem Wissen.
Ich hatte mich auf die 10000m konzentriert, weil danach gefragt wurde. Aber der DLV hat auf allen Strecken von 800-10000 Probleme, niemand hat die Paris-Norm (bis auf Trost, aber die startet nicht). Die Normen sind hier sicher nicht unerreichbar, bei den Briten war man letztes Jahr mit 3:31.30 nur die Nummer fünf. Vor allem fehlen Verbesserungen, nochmal der Vergleich mit den Briten: Vor zehn Jahren lief der schnellste Brite 3:35, im gleichen Jahr blieben drei Deutsche unter 3:35. Auch in anderen Ländern sieht man deutliche Steigerungen, nur beim DLV stagniert das Niveau.
02.05.2024, 15:04
Für den Vergleich ziehst Du das Land mit einer nie abgerissenen Mittelstreckentradition heran. In Deutschland gab es diese Tradition nie! Nicht einmal in den 80er Jahren. Wenn es Jahre mit einem größeren Reservoir von Spitzenläufern gab, dann war das hierzulande ein Glücksfall und nicht das Ergebnis einer gelungenen Verbandsplanung. So wie in anderen europäischen Ländern auch. Einem Verband die Schuld dafür zuzuschieben, dass keine Leistungsexplosionen in Richtung Olympische Konkurrenzfähigkeit stattfinden, ist zwar einfach. Aber auch angemessen?
3:31 Läufer lassen sich nicht backen, so wenig wie 1:43 Läufer. Und auch wenn es in Deutschland jeweils zehn Athleten auf dem Niveau von 1:46 bzw. 3:35 gäbe: Der Sprung auf das olympische Konkurrenzniveau wäre erheblich. Ein Verband kann da nur fördernd einwirken. Das Ergebnis gleicht auch dann eher einem Glücksfall als einer Produktion. Auch in GB werden sub 3:31 Läufer nicht gebacken - es sei denn man setzt auf eine bestimmte Zutat bei der Backmischung. Alle Beteiligten, die Zuschauer nicht weniger als die Aktiven, nehmen Teil an der Zelebration des Ungewissen ... |
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: |
4 Gast/Gäste |