(29.07.2020, 17:22)Gertrud schrieb: Was meinen Sie mit "sich selbst als Entdeckerin"?
Z.B., dass hier seit 11 Seiten philosophiert wird, dass außer Gertrud Schäfer niemand Joshuas Hartmanns 400 m-Talent und portenziell -Stärke erkannt hat
30.07.2020, 04:59 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.2020, 04:59 von Gertrud.)
(29.07.2020, 21:36)TranceNation 2k14 schrieb:
(29.07.2020, 17:22)Gertrud schrieb: Was meinen Sie mit "sich selbst als Entdeckerin"?
Z.B., dass hier seit 11 Seiten philosophiert wird, dass außer Gertrud Schäfer niemand Joshuas Hartmanns 400 m-Talent und portenziell -Stärke erkannt hat
Für so wichtig nehme ich mich nicht. Ich denke doch, dass Joshis Trainer auch von seinen Fähigkeiten überzeugt ist und die 400m nicht abschreibt?! Ich gestehe auch anderen zu, den Kopf adäquat zu gebrauchen. Ich habe gerade wieder Ausarbeitungen eines deutschen fantastischen Trainers gelesen.
(23.02.2020, 17:22)Gertrud schrieb: Es wäre für seine Gesamtentwicklung besser, die 400m in den Fokus zu rücken und die 100m nebenbei zu sehen. Gegen eine kleine 10 haben wir dann auch nichts. Das ist meine persönliche Meinung.
Also was jetzt, deine persönliche Meinung oder nicht?
30.07.2020, 08:02 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.2020, 08:04 von muffman.)
Vielleicht kann er 400m gut oder sogar sehr gut laufen. Das Potential ist vermutlich vorhanden. Tatsache ist aber einfach, dass in Deutschland jeder Sprinter der schneller als 10.50 läuft automatisch zum 100m- oder maximal 200m-Sprinter wird. Was sind 10,20s, 10,10s im internationalen Maßstab? Genau: Nichts! Aber anstatt potentiellen 400m-Talenten die 400m als "ihre" Disziplin schmackhaft zu machen wird der vermeintlich bequemere Weg und somit ein Versinken im (internationalen) Mittelmaß gewählt. Ja, 10,10s, 10,20s sind im nationalen Maßstab starke Leistungen, aber was sind denn die Maßstäbe die die Verbände und Spitzentrainer und auch (talentierte) Athleten anlegen sollten? Deutscher Meister mit 10,10s? Was bringt das?
30.07.2020, 08:13 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.2020, 08:24 von Gertrud.)
(30.07.2020, 08:02)muffman schrieb: Vielleicht kann er 400m gut oder sogar sehr gut laufen. Das Potential ist vermutlich vorhanden. Tatsache ist aber einfach, dass in Deutschland jeder Sprinter der schneller als 10.50 läuft automatisch zum 100m- oder maximal 200m-Sprinter wird. Was sind 10,20s, 10,10s im internationalen Maßstab? Genau: Nichts! Aber anstatt potentiellen 400m-Talenten die 400m als "ihre" Disziplin schmackhaft zu machen wird der vermeintlich bequemere Weg und somit ein Versinken im (internationalen) Mittelmaß gewählt. Ja, 10,10s, 10,20s sind im nationalen Maßstab starke Leistungen, aber was sind denn die Maßstäbe die die Verbände und Spitzentrainer und auch (talentierte) Athleten anlegen sollten? Deutscher Meister mit 10,10s? Was bringt das?
Sie sprechen mir aus der Seele. Außerdem kommt oft das Rangeln der Bundestrainer um die Kaderleute hinzu. Ich kann verstehen, dass man Joshua im Kurzsprint "parken" will. Nur muss man auch eine Sache sehen: Joshua muss mit voller Inbrunst den Wechsel wollen; ansonsten geht der Schuss nach hinten los!!!
Joshua Hartman wurde in der Jugend hervorragend von Tobi Rüttgers (Jannik Engels ehemaligem Trainer) betreut. In der Zeit habe ich Joshua kennengelernt. Er war sehr fragil in seiner Orthopädie. Tobi und ich haben sehr oft über seine Schwachstellen gesprochen und auch über Lösungen intensiv diskutiert. Ich weiß noch genau, dass Tobi immer von Joshuas hervorragendem Energiesystem für die 400m geschwärmt hat. Daher habe ich meine Informationen. Ich kenne keinen anderen Trainer, der so sattelfest im Energiesystem von 100m bis 400m wie Tobi ist. Er hat aus meiner Sicht einen gehörigen Anteil an der Grundlagen von Joshi und auch daran, dass er die damalige Zeit unbeschadet überstanden hat.
Wir haben sehr viel voneinander gelernt. Das ist auch heute noch so. Mit ihm hat der Verband Nordrhein einen hervorragenden Griff getan. Er braucht keine Werbung. Ich schreibe das, weil ich absolut überzeugt von ihm bin. Ich bin als sehr kritischer Mensch im Sport bekannt. Er lässt wie ich nichts unerledigt.
(30.07.2020, 08:32)muffman schrieb: Natürlich muss der Athlet auch mitziehen, das ist ja immer so. Das Muster ist insgesamt aber nicht zu übersehen.
Die nächste Stufe für Joshi wird sein, seine Leistung z.B. jetzt bei der DM oder in Leverkusen abzurufen. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn er dieses Defizit ausbügelt. Es gab viele spätere Klasseleute, die zunächst auf großen Events "versagt" haben. Ich denke nur an Steffi Nerius, Klaus Tafelmeier..., die auf einmal den Hebel umlegen konnten. Deshalb stecke ich Joshi auch nicht in die Rolle des "Versagers", weil ich ihm zutraue, die Fähigkeiten der Wandlung gemeinsam mit seinem Trainer und eventuell einer psychologischen Hilfe lernen zu können.
Hier hat Inanspruchnahme von psychologischem Handwerk immer einen seltsamen Beigeschmack. In den USA ist das Alltag, wenn man irgendetwas nicht in den Griff bekommt. Der DLV stellt doch diesen Service mit sehr guten Leuten sicherlich sehr gerne zur Verfügung.
30.07.2020, 11:52 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.2020, 12:03 von muffman.)
Es ging mir eher darum, dass Athleten zum Teil nicht in den "richtigen" Disziplinen eingesetzt werden.
Zur psychologischen Hilfe: Auch hierzulande nehmen immer mehr Athleten die Hilfe eines Psychologen in Anspruch. Was die Amerikaner aber von den meisten anderen Nationen, gerade im Sport, unterscheidet ist der absolute und kompromisslose Wille zum Erfolg. Ich kann nur wieder Mikaela Shiffrin frei zitieren: "Eine Olympiamedallie oder ein WM-Titel ist schön, aber das bedeutet, dass man an diesem einen Tag die Beste war. Den Gesamtweltcup zu gewinnen, das bedeutet dass du die Beste der Welt bist." Das unterscheidet eben den Spitzenathleten von anderen Athleten. Nicht unbedingt die pysiologischen Voraussetzungen, sondern eben auch die Psychologischen. Bei uns in Deutschland wird das leider immer seltener.
21.10.2020, 07:20 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.10.2020, 07:21 von Gertrud.)
Irgendwann - am besten früh - gehören zu einem Supertalent auch die richtigen Entscheidungen hinsichtlich Trainerwahl, Trainingsort, richtiger Sportdisziplin, Unabhängigkeitsform zu allen möglichen Institutionen, eigener Lebensform... Dazu gehört eine starke Persönlichkeit.Das physische Talent ist nur ein Baustein, das aber sehr schnell "verrottet", wenn man die Zeit nicht nutzt. So ist es nun mal!
Ist man meinungsmäßig und meinungsbildend ein "Blatt im Wind", wird man den Zenit der möglichen physischen Fähigkeiten nie erreichen. Das setzt den Willen zu sehr harter und konsequenter Arbeit voraus!!! Als ganz stark stufe ich den Einfluss eines akribisch arbeitenden Trainers ein, der Grenzen setzt und auch mögliche Grenzen im Verbund austestet.