Er ist aber auch nicht wirklich geeignet für 60/100.
Aus welchem Grund?
Der Kommentator meinte allein wegen des Oberkörpers, er ist deutlich schmaler.
Ausserdem ist er die 10,16 Auch nur bei einem Wiesen Sportfest gelaufen und als es jetzt in Berlin und Leipzig drauf ankam gegen die direkte Konkurrenz, setzt er sich auch nicht durch und landet eher hinten.
Zitat:Der Kommentator meinte allein wegen des Oberkörpers, er ist deutlich schmaler.
Das sehe ich nicht unbedingt als Nachteil.
Tim Göbel, der 2m groß war und 96kg wog, wurde z.B. 6.der WM über 60m. So einen hätte man auch eher bei Kugelstossen vermutet.
Man kann auch mit 1,75m und 60kg die 400m in 45,10 laufen.
25.02.2020, 11:29 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.02.2020, 12:30 von Gertrud.)
(25.02.2020, 11:20)UliH. schrieb:
Zitat:Der Kommentator meinte allein wegen des Oberkörpers, er ist deutlich schmaler.
Das sehe ich nicht unbedingt als Nachteil.
Tim Göbel, der 2m groß war und 96kg wog, wurde z.B. 6.der WM über 60m. So einen hätte man auch eher bei Kugelstossen vermutet.
Man kann auch mit 1,75m und 60kg die 400m in 45,10 laufen.
Er ist ein mehr ""sehniger" Typ. Wayde van Niekerk finde ich nun auch nicht so voluminös. Joshua hat z.B. unheimliche vertikale Sprungwerte.
Mich stört vielmehr, dass er nicht volle Pulle im Ziel ankommt. Er scheint immer bei 57m den Gang stark herauszunehmen und sich aufzurichten, wo andere fighten und sich ins Ziel werfen. Ich würde ihn nur noch gegen hochkarätige Konkurrenz sprinten lassen. Ja, das ist eine Erziehungsmaßnahme!!! Klartext ist die beste Medizin.
Ich nehme an, das es sich in den nächsten zwei Jahren entscheidet, ob er einer wird oder nicht. Es hängt entscheidend von seinem Umfeld - wie er "eingestielt" wird - und seiner Leidenschaft in voller Konsequenz für die Sache ab. Die physischen Voraussetzungen hat er. Den Rest wie psychische Stabilität, Zielfokussierung, Arbeit an seiner Statik ... muss er sich sehr hart erarbeiten. Das Studium sollte er auch noch einordnen. Man kann im Leben nicht alles haben, indem man auf allen Hochzeiten tanzt. Man muss lernen, Prioritäten zu setzen. Im Endeffekt ist auch jede/r zum großen Teil seines Glückes Schmied.
(24.02.2020, 19:59)MZPTLK schrieb: Von aussen kann man wenig sagen.
Man müsste Herzvolumen, Vitalkapazität, Atemminutenvolumen,
maximal erreichbarer Puls, usw. kennen, um besser prognostizieren zu können.
Gertrud, weisst Du mehr?
Er hat auch sehr gute aerobe Grundlagen neben den reinen Sprintwerten. Ich kenne die Trainingsmethoden und gewisse Aussagen um die damalige Kölner Gruppe. - Mir haben übrigens damals die Vorstellungen von Jürgen Krempin sehr gut gefallen, die sich stark damit deckt.
Eine Sache habe ich als Trainerin gelernt. Man kann nie eine/n AuA formen, wenn er/sie es nicht zulässt. Dann kommen noch gewisse Einflüsse und vielfach auch Vorteile dazu, so dass die Entscheidungen oft nicht in die richtigen, langfristigen Ziele gesteckt werden. Dann kommen noch Verletzungen dazu. Schon ist das beste Talent hin.
Gertrud
Also wissen wir diese wichtigen Dinge nicht, können also keine kompetenten Prognosen geben.
(25.02.2020, 11:29)Gertrud schrieb: Ich würde ihn nur noch gegen hochkarätige Konkurrenz sprinten lassen.
Wie definieren Sie denn hochkarätige Konkurrenz? Wenn Sie die internationale Weltspitze meinen, muss Hartmann erst einmal Zeiten sprinten, die es ihm ermöglichen, in solche Felder überhaupt hineinzukommen. Davon ist er im Moment noch ein ganzes Stück entfernt, egal über welche Distanz. Selbst wenn man die erweiterte Weltspitze nimmt, trifft das noch zu. In die hochkarätiger besetzten deutschen Meetings könnte er reinkommen. Die Anzahl im Jahr ist aber sehr überschaubar.
Wenn es um Konkurrenz auf Augenhöhe geht: Die hat er in Deutschland auf den 100 Metern. Egal wie man das Niveau hier über diese Distanz zur Zeit einschätzt, ausgeglichen ist es. Und zwar so ausgeglichen, dass es dann auch wirklich mal vorkommt, dass alle DM-Finalisten realistische Chancen auf den Meistertitel haben, wie am Wochenende in Leipzig. Wenn er dann schon vorher den Gang herausnimmt, obwohl er nicht ein ganzes Stück vor den anderen her läuft, dann mag das an einigem liegen, aber nicht an fehlender Konkurrenz auf Augenhöhe.
25.02.2020, 14:07 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.02.2020, 14:16 von Gertrud.)
(25.02.2020, 13:49)longbottom schrieb:
(25.02.2020, 11:29)Gertrud schrieb: Ich würde ihn nur noch gegen hochkarätige Konkurrenz sprinten lassen.
Wie definieren Sie denn hochkarätige Konkurrenz? Wenn Sie die internationale Weltspitze meinen, muss Hartmann erst einmal Zeiten sprinten, die es ihm ermöglichen, in solche Felder überhaupt hineinzukommen. Davon ist er im Moment noch ein ganzes Stück entfernt, egal über welche Distanz. Selbst wenn man die erweiterte Weltspitze nimmt, trifft das noch zu. In die hochkarätiger besetzten deutschen Meetings könnte er reinkommen. Die Anzahl im Jahr ist aber sehr überschaubar.
Wenn es um Konkurrenz auf Augenhöhe geht: Die hat er in Deutschland auf den 100 Metern. Egal wie man das Niveau hier über diese Distanz zur Zeit einschätzt, ausgeglichen ist es. Und zwar so ausgeglichen, dass es dann auch wirklich mal vorkommt, dass alle DM-Finalisten realistische Chancen auf den Meistertitel haben, wie am Wochenende in Leipzig. Wenn er dann schon vorher den Gang herausnimmt, obwohl er nicht ein ganzes Stück vor den anderen her läuft, dann mag das an einigem liegen, aber nicht an fehlender Konkurrenz auf Augenhöhe.
Ich würde ihn nicht zu Wettkämpfen schicken, bei denen er gewinnt. Dann lernt er das Fighten nie. Das kann natürlich deutsche hochkarätige Konkurrenz sein. Vor allem würde ich ihm immer wieder seine Sprints in Videos vorführen. Er muss diese Körperumstellung im Ziel lernen, welche der drei Varianten er auch wählt. Das bedeutet im Training immer wieder, Arbeit im Detail zu leisten; aber den Kopf soll sich Jannik mal zerbrechen. Meine "Baustelle" ist momentan schwerpunktmäßig eine andere.
am wenigsten liegt es wohl bei Hartmann am Körperbau.
Schon erwähnt, Göbel fast 2m und 96kg. Dagegen I.Murchison 1,56 m groß ,konnte aber WR laufen.
Redford/Berrutti waren schmale Hänflinge, Chambers sah nach allem aus,nur nicht wie ein Sprinter.
Es muss also an anderem liegen, vielleicht haben wir sein Talent überschätzt?( ich übrigens auch, als ich nach Hallenstarts beim ISTAF meinte,dass er der Mann der nächsten Jahre wäre)
Wohl eher aber fehlt ihm die Einstellung die ein 400m -Läufer haben muss.
Wäre es vielleicht sinnvoll die Sprinter allgemein breitbandiger zu entwickeln? In den usa laufen alle 100/200 und oft auch Hürden und mal die 400m. Christian coleman hat z.b eine 300m Hürden pb stehen. Grantig Halloway hat pbs von 6.50 und 20.69 auch 60 und 200 (und über 8m im weitsprung).
Zuerst muss Hartmann beweisen, dass er professionell trainiert. Mit einer 10.16 anzureisen und mit 10.98 sich zu verabschieden im Vorlauf ohne Top Konkurrenz lässt auf ein wenig professionelles Verhalten schliessen. Bei der DM kam er nie unter 10.35. Er ist keiner der Senkrechtstarter die an Meisterschaften an den Start gehen und gewinnen. Er muss das 1x1 im Sprint lernen wie man Vorläufe und Halbfinale übersteht - Olympia ist da noch ganz weit entfernt. Im 200 m ist Deutschland noch immer ohne Sub 20.00 Sprinter. Er musst im Ausland in Frankreich und in der Schweiz beim Resi Sprint antreten gegen echte Konkurrenz.