24.02.2020, 17:49 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.02.2020, 19:10 von Gertrud.)
(24.02.2020, 17:34)Robb schrieb: Mit den 46,96 war er 2018 die Nummer 80 weltweit in der U20. Der schnellste Europäer war fast zwei Sekunden schneller.
Ghada Shouaa war vor ihrem Olympiasieg auch mal die Nummer 20 + im Siebenkampf. Keiner hätte ihr diese Entwicklung vorausgesagt.
Zudem kann man davon ausgehen, dass ich Insiderinformationen über Joshi Hartmann habe. Ich kenne Tobi Rüttgers, seinen früheren Trainer, sehr gut und ebenfalls gut Jannik Engel, seinen jetzigen Trainer. Tobi Rüttgers war mit dem ganz jungen Joshi und anderen Nachwuchsleuten schon hier in Marl zum Training. Außerdem habe ich mir noch im letzten Jahr seine Statik in Köln angesehen. Vage ist also nicht die richtige Einschätzung.
Wäre Joshi mein Athlet, würde ich straght mit ihm einen guten Weg zur Spitze möglichst ohne fremde Einflüsse gehen. Gerade dieser Athlet verdient es, sehr gezielt und ohne Ablenkung zum Zenit trainiert zu werden.
Sicher hat er ein gewisses langsprint Potential, allein die unterdistanz Leistung ist etwas was die meisten anderen deutschen 400m Läufer nicht haben.
Allerdings muss man sich dann auch fragen warum er über 400m quasi seit 3 Jahren bei 47s stagniert hat. Potential ist das eine, aber irgendwann muss man es halt auch auf die Bahn bringen.
Die Frage ist halt ob er das überhaupt will. Am Ende ist es seine Karriere und er kann sich entscheiden wie er will.
(24.02.2020, 17:57)Robb schrieb: Super, Hartmann wird vom DLV also für die 400m in Tokio nominiert. Begründung: Gertrud hat Insider-Infos.
Die Konzentration von Joshi auf die 100m ist so, als würde sich M.M. auf die 100m statt den Weitsprung konzentrieren; aber 10,9 sind ja auch als Ziel schön.
wurde er nicht irgendwo hier mit dem schönen Satz zitiert: "Ich hoffe, ich bin bald/irgendwann bereit für die 400?" Das sagt doch alles.
Entscheidender Talentfaktor ist der unbedingte Wille, unabhängig von der Disziplin, das gilt im Langsprint aber sich nicht weniger als woanders. Trauen wir ihm doch zu, den zu entwickeln und glauben wir Gertrud in Bezug auf das körperliche Potential und die Befähigung der Kollegen, näher dran sind die meisten von uns wohl nicht.
Auf eine gute Staffelchance für Olympia zu verzichten, um rechtzeitig das langfristige Potential für 400 zu entwickeln, ist allerdings tatsäch kein geringer Anspruch...
Und nicht vergessen, dass gerade die 400m schon eine gehörige Motivation erfordern… das (richtige und harte) Training ist hier nur für wirklich willensstarke "Mentalbolzen" länger durchzuhalten. Die Phasen der Selbstzweifel kommen nach knallharten Einheiten recht schnell - das ohne entsprechend schnelle Erfolge über 2-3 Jahre durchzuhalten liegt wahrlich nicht jedem.
(24.02.2020, 18:04)Gertrud schrieb: Die Konzentration von Joshi auf die 100m ist so, als würde sich M.M. auf die 100m statt den Weitsprung konzentrieren; aber 10,9 sind ja auch als Ziel schön.
Gertrud
Der Vergleich hinkt gewaltig, Mihambo gehörte letztes Jahr schon zu den vier besten Sprinterinnen Deutschlands, Hartmann hat über 400m noch nichts gezeigt.
Das Schöne an der Leichtathletik ist doch, es gibt genaue Zahlen/Leistungen. Wenn jemand über 400m eine 47.0 als PB hat, dann sollte man schon gut erklären und belegen können, wieso er ein großes Talent ist. Dafür gibts zum Beispiel Leistungsdiagnostiken, Zubringerwerte, etc, irgendwelche belegbaren Fakten. Aber alles was ich hier lese sind Behauptungen.
Lieber Robb, es ist auch ein Unterschied ob man die 400m in 47s ohne spezielles Training erreicht hat, oder schon länger gezielt daraufhin gearbeitet hat… Weißt Du wie die Dinge diesbezüglich stehen?
Über 100m sind die Erfolge schneller zu erzielen, über 400m muss das Training schon gezielter und längerfristiger angelegt werden um zum Zenit zu kommen.
24.02.2020, 18:36 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.02.2020, 18:39 von Robb.)
Ich hab Null Ahnung, es gibt aber absolute Leistungen, die man bewerten kann. Eine 46,96 über 400m ist keine Zeit, mit der man irgendwo international was reißt, das ist Fakt. Wenn jetzt jemand behauptet, dass dieser 46,96 Sprinter 2-3 Sekunden schneller laufen könnte, muß man das auch belegen können und dafür reichen mir "Insider-Infos" nicht. Falls es solche Hinweise gibt, z.B. in der Form von Leistungsdiagnostiken, bleibt immer noch die Frage nach einem geeigneten Trainer, denn Fakt ist auch, dass es seit Ingo Schultz niemand in Deutschland geschafft hat, einen 400m Läufer auch nur in die Nähe der Weltklasse zu trainieren.