Falls zwischen Coe und dem marokkanischen Königshaus Geld geflossen sein sollte - wer kann sowas untersuchen? Coe ist schließlich der Oberboss ...
Doping- und Anti-Doping News
|
06.11.2019, 14:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.11.2019, 22:40 von Atanvarno.)
Neue Doping Test Methode DSB (Dried Blood Spot Testing)
Wieder einmal kommt die WADA mit einem Schnellschuss. 6 Monate vor Olympia will die WADA DSB (Dried Blood Spot Testing) einführen. Grundsätzlich kann man da nicht nur dagegen sein - aber so etwas gehört intensiv getestet und besprochen mit Ländern und Athleten. DSB Testing ist hoch relevant im Bereich (Gene) zusätzlich will das IOC die Lagerung zentralisieren und auf 10 Jahre verlängern. Besprochen mit diversen NADA wurde das Verfahren bis 2022 einzuführen. Nun merken einige, dass die bisherigen Tests äussers unzuverlässig sind und waren mit viel zu vielen Problemen behaftet. Das DSB Verfahren entnimmt nur Blut und gibt das in fünfacher Form auf ein Fliess aus. Das Fliess wird versiegelt und kodiert ähnlich wie heute. Für die Tests wird ein Teil eines der Bluteinheit auf dem Fliess entnommen und getestet. 50 Tests können damit standardmässig schnell umgesetzt werden. Der aus meiner Sicht grosse Vorteil des Verfahrens. Es gibt keine Lager und Kühlungsprobleme mehr mit diesem Neuen Verfahren. Das kann auch in Afrika relativ problemlos umgesetzt werden. Es muss logischerweise immer noch sehr sauber gearbeitet werden,da sind Nadeln etc. im Einsatz
06.11.2019, 15:45
Die Blutentnahme erfolgt ähnlich wie bei einem Blutzuckertest (Piekser in den Finger), also weniger invasiv als bei den aktuellen Verfahren.
https://www.wada-ama.org/en/media/news/2...ot-testing There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
06.11.2019, 22:40
Noch eine Neuerung im Anti-Doping-Kampf, die hoffentlich bis Tokio 2020 einsatzreif wird und in Verbindung mit oben erwähntem Dried Blood Spot Testing erheblich abschreckende Wirkung haben sollte
‘Groundbreaking’ gene test to detect doping may be ready for Tokyo 2020 Über die Analyse genetischer Marker lassen sich EPO- und vor allem Blutdoping noch Monate nach der Einnahme nachweisen. There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
07.11.2019, 08:45
Die Euphorie in allen Ehren (und ich befürworte NAHEZU JEDE Maßnahme die Doping aufdecken kann!) gibt es noch einiges abzuklären! Mit der Abnahme von Blut zu DNA-Analysezwecken begibt man sich auf ein international und juritisch "wackeliges" Gebiet.
1.) die Abnahme von Gewebe zur DNA-Analyse bedarf in vielen Staaten das Vorliegen eines Verdachtsmomentes oder der Zustimmung des Betroffenen (> wie wird das CAS entscheiden, wenn der untersuchte Athlet die "freiwilige Abgabe" widerruft? Juristisch ist das möglich…) 2.) wie wird sicher gestellt, das ausschließlich auf die relevanten Marker hin untersucht wird (also nicht etwa ein DNA-Barcoding stattfindet, technisch ist das auch mit der kleinen Blutprobe möglich! Stichworte PCR, Selektion etc.) 3.) Wie wird sichergestellt, dass ein Missbrauch auszuschließen ist… DIE Sicherheit kann es kaum geben, wenn die relevanten Proben einmal digitalisiert vorliegen, insbesondere wenn z.B. die Probe zur Gänze erfasst wird (man möchte sie 10 Jahre lang archivieren um auch spätere, neuere Dopingmethoden zu erfassen…) 4.) Wie verfährt man mit Staaten / Athleten die sich dem nicht unterwerfen wollen - es gibt einige Staaten die hochsensibel auf die DNA-Analyse in Fragen der "Artenbestimmung" (Abstammung reagieren), Japan z.B.… 5.) Es muss sicher gestellt werden, dass die Proben zu Zeitpunkten entnommen werden, wenn keine verfälschenden Faktoren das Ergebnis beeinflussen (etwa zulässige Medikationen, bestimmte medizinische Behandlungen) Die Einwände lassen sich sicher klären, genauso wie Fehler die bei der Analyse selbst entstehen können (DNA Test sind hochspezifisch, daher können schon kleinste Fehler massive Auswirkungen beim Ergebnis haben!) Der Zeitrahmen bis Tokio ist "sportlich" und ich vermute, dass dahinter mehr Psychologie als alles andere steckt. Allein die Ankündigung auch EPO monatelang nachzuweisen (was durchaus noch umstritten ist!), dürfte einige Athleten und Sportpolitiker aus einigen verdächtigen Staaten verunsichern. (Kenia z.B. scheint bezüglich der Überprüfung von Epo-Doping Vergehen überhaupt nicht zuverlässig vorzugehen, vorgehen zu wollen - nicht nur nach Untersuchungen eines deutschen Journalisten…)
07.11.2019, 14:50
Der designierte WADA-Präsident Witold Banka fordert eine bessere finanzielle Ausstattung der WADA
Zitat:“We need to convince our biggest partners that if you’re a sponsor of sport, you should be a sponsor of clean sport.”Quelle Leider ist in den letzten Jahren ja eher das Gegenteil passiert, adidas hat sich bspw. komplett aus der Finanzierung der NADA zurückgezogen. There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
07.11.2019, 19:11
Und weil es zum Thema DNS-profiling passt: https://www.n-tv.de/panorama/Verraet-die...79896.html
Ich verlinke auf diesen Artikel (ein Fachartikel auf den der oben Verlinkte NICHT verweist /falls die Autorin ihn kennt!/ ist nicht frei zugänglich, geht aber spezifischer auf biochemische und Verfahrensdetails ein.) Auch beim Verfahren selbst gibt es noch einige offene Fragen, nicht nur in etisch-rechtlicher Hinsicht!
11.11.2019, 22:06
Ich stell die Frage mal hier rein, will keinen neuen Thread dafür aufmachen: Malaika Mihambo Mihambo war nach der WM vier Wochen lang als Rucksack-Touristin in Thailand unterwegs. Wie funktioniert in so einem Fall das Meldesystem? Sie muß ja ihre Whereabouts für drei Monate angeben, aber Rucksack-Tourismus ist spontan, da ist es gar nicht möglich, genau vorherzusagen, wo man wann ist. Kann sie ihren Aufenthaltsort täglich Online anpassen? Wie funktioniert das dann mit dem täglichen Zeitfenster für Dopingtests?
Valar aus is.
11.11.2019, 22:24
(11.11.2019, 22:06)Robb schrieb: Kann sie ihren Aufenthaltsort täglich Online anpassen?Ja, das man online per App nachmelden. Wenn man kein Internet hat, ist auch eine Meldung per SMS oder Telefon möglich. Einer der Vorwürfe gegen Clemence Calvin in diesem Jahr war, dass sie in einem gewissen Zeitraum (der als Trainingslager gemeldet war) täglich kurzfristig ihren Aufenthaltsort geändert hat, und die Kontrolleure deswegen 15 Tage erfolglos hinterherreisten.
12.11.2019, 22:39
(11.11.2019, 22:06)Robb schrieb: Ich stell die Frage mal hier rein, will keinen neuen Thread dafür aufmachen: Malaika Mihambo Mihambo war nach der WM vier Wochen lang als Rucksack-Touristin in Thailand unterwegs. Wie funktioniert in so einem Fall das Meldesystem? Sie muß ja ihre Whereabouts für drei Monate angeben, aber Rucksack-Tourismus ist spontan, da ist es gar nicht möglich, genau vorherzusagen, wo man wann ist. Kann sie ihren Aufenthaltsort täglich Online anpassen? Wie funktioniert das dann mit dem täglichen Zeitfenster für Dopingtests? Mich würde echt mal interessieren, ob sie in dieser Zeit mal kontrolliert wurde. |
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: |
2 Gast/Gäste |