[Atanvarno]

Die IAAF hat jetzt eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die untersuchen soll, ob der Vaporfly (und ähnliche Schuhe, die andere Hersteller bereits in Planung haben), eine unerlaubte Unterstützung darstellen.
Hintergrund ist, dass sich bereits Mitte des Jahres eine Gruppe äthiopischer Athleten (die adidas tragen) bei der IAAF beschwert haben, weil sie der Meinung sind, dass die Vaporflys einen Leistungsvorteil von bis zu zwei Minuten bieten.

Quelle: https://twitter.com/Raworthontherun/stat...40/photo/1

Noch ein paar anekdotische "Beweise"

Die ungesponsorten Jacob Riley (2:10:36) und Jerrell Mock (2:10:37) haben sich  bewusst dafür entschieden den Chicago Marathon in Vaporflys zu laufen (Zitat Riley: It feels like running on trampolines"). Matt McDonald (2:11:30) und Wilkerson Given (2:11:44), die für einen von Mizuno gesponsorten Club starten, haben sich die Erlaubnis geben lassen, in Vaporflys anzutreten.
https://www.letsrun.com/forum/flat_read....ad=9649064

Erfüllte Qualifikationsnormen für die US-Marathontrials (die Norm hat sich nicht geändert)
https://twitter.com/stevemagness/status/...5578030082

2016 Frauen 198 Männer 86
2020 (bis jetzt) Frauen 347 Männer 165

[alex72]

Bei unseren Langtretern die ja wohl zum großen Teil auch Nike tragen ist dieser Wundereffekt offenbar verpufft...

[dominikk85]

Ich könnte mir vorstellen das das diese "Der Schuh ist quasi doping" Diskussion von Nike so gewollt ist, ist doch super PR für die Firma.

[Delta]

Einer der Gründe warum "Wanders" auf der Strasse immer ganz vorne war, ist der Vaporfly mit Karboneinlage - die federt ohne Ende. Die Track Schuhe erhielt er erst ein Jahr später. Den Vaporfly kann man aber nicht jahrelang halten. Den muss man nach 3 Marathons oder äquivalenter Trainingsleistung ersetzen. (Rund 130-170 km).
Wanders.

Den Weltrekord kann man nicht anerkennen weil es kein Wettkampf war. Die Mitläufer haben ja nicht 42 km gemacht. Ergo kein Wettkampf.

[Atanvarno]

Ich könnte mir vorstellen das das diese "Der Schuh ist quasi doping" Diskussion von Nike so gewollt ist, ist doch super PR für die Firma.

Was ich nicht verstehe ist, warum adidas nicht endlich nachzieht. Die waren mit dem Boost-Schaum eigentlich Vorreiter was höhere Energierückgabe in Laufschuhen angeht, aber den Sprung zur Kombination mit Carbon haben sie verpasst. Asics, Mizuno und Hoka haben Prototypen in der Entwicklung, Sarah Hall ist beispielsweise in Berlin mit einem Asics-Prototyp Bestzeit gelaufen (eventuell das Modell, das auch Jan Frodeno getragen hat, wobei der nicht so verbaut aussah, wie der Next%)

[vedo]

Ich könnte mir vorstellen das das diese "Der Schuh ist quasi doping" Diskussion von Nike so gewollt ist, ist doch super PR für die Firma.

Was ich nicht verstehe ist, warum adidas nicht endlich nachzieht. Die waren mit dem Boost-Schaum eigentlich Vorreiter was höhere Energierückgabe in Laufschuhen angeht, aber den Sprung zur Kombination mit Carbon haben sie verpasst. Asics, Mizuno und Hoka haben Prototypen in der Entwicklung, Sarah Hall ist beispielsweise in Berlin mit einem Asics-Prototyp Bestzeit gelaufen (eventuell das Modell, das auch Jan Frodeno getragen hat, wobei der nicht so verbaut aussah, wie der Next%)

Auch Adidas hat wohl einen Prototypen, war u.a. in der Berichterstattung über Tadesse Abraham beim WM-Marathon nachzulesen (der musste noch ohne Prototyp laufen, weil es den nur bis zu einer bestimmten Größe gab) und einen letsrun-Thread gab's meine ich auch mal. Es ist aber trotzdem erstaunlich, wie lange das dauert, selbst wenn man (wie ich) den Schuh für überbewertet hält, war doch der Marketingeffekt von Anfang an ersichtlich offensichtlich riesig und trotzdem braucht die Konkurrenz Ewigkeiten, um eine Alternative anzubieten.

Edit: Hier noch die Quelle zu Abraham:

Die Konkurrenz versucht zu reagieren, verschiedene Hersteller haben inzwischen Schuhe auf den Markt gebracht, die sich am Vaporfly orientieren. Dazu gehört Adidas, doch der Schweizer Tadesse Abraham konnte im WM-Marathon nicht profitieren. Er hat zu grosse Füsse – die neuen Schuhe gab es bis zum WM-Start nur bis Grösse 43.

https://www.nzz.ch/sport/leichtathletik-...ld.1513776

Philipp Pflieger hatte dasselbe Problem:

tadesse_abraham_official Bist du nicht mit dem neuen Adidas Schuhe unterwegs in Berlin? Alles gute mein lieber!
philipp.pflieger @tadesse_abraham_official Wäre ich gern, aber leider gibt’s die Prototypen nur bis UK10,5 und ich habe UK11.

https://www.instagram.com/p/B2rXSfEoTOJ/

[Atanvarno]

Es ist aber trotzdem erstaunlich, wie lange das dauert,

Teilweise könnte es damit zu tun haben, dass NIKE für bestimmte Merkmale im Aufbau der Carbonplatten Patentschutz hat https://www.letsrun.com/forum/flat_read....361&page=6

Da müssen bei der Konkurrenz sowohl Ingenieure als auch Anwälte ran, um eine eigene Variante entwickeln zu können. Trotzdem sind drei Jahre eine Ewigkeit. Zeigt aus meiner Sicht aber auch, dass adidas die Leichtathletik nicht mehr so wichtig ist, sonst hätte man früher und aktiver gegengesteuert.

[lor-olli]

Abgesehen vom Marketing-Hokuspokus lassen sich einige vorteilhafte Eigenschaften der neuen Konstruktion durchaus auch physikalisch messen. Die Carboneinlage sorgt dafür, dass der Schuh sich beim Laufen nicht so stark verformt, er dämpft deswegen auch weniger stark, um trotzdem eine akzeptable Dämpfung zu erreichen ist die Konstruktion leicht aber "voluminös" - besonders im Fersenbereich. Durch das größere Volumen und die innere Steifigkeit kann man einen besseren Abrolleffekt erzielen ohne den Mittelfuß zu stark zu belasten, durch neue Materialien bleibt der Schuh trotzdem leicht. Es sind schon einige Innovationen drin…

Insgedamt muss man aber feststellen > das wird niemals ein Schuh für den Durchschnittsläufer! Er ist nicht für schwere Läufer geeignet, 70-75 kg sind schon viel, je leichter der Läufer - insbesondere Läuferin! - desto stärker der Effekt (Bridgid Kosgei, klein, sub 50kg… ein Grund für den WR??).

Wenn man jetzt noch liest, dass der Schuh nach 2-3 Marathons hinüber ist… und man bei Nike davon ausgeht, dass auch schwerere Amateure sich die Latschen holen, wird das den Umsatz sicher "etwas" ankurbeln
(lor-olli /80kg hat schon früher die Erfahrung gemacht, dass die Nike Schuhe bei ihm sehr kurzlebig sind, bzw. nach kurzer Zeit den Fuß im Schuh "schwimmen" lassen).

Nicht unterschätzen sollte man in Ausdauerdiziplinen auch die mentale Seite, gerade im hinteren Teil eines Marathons ist der Kopf mitentscheidend > und der ist bekanntlich beeinflussbar und sei es nur durch die "Gewissheit" einen "Zauberschuh" zu tragen. (Wenn man sich allerdings zu früh im Rennen hat mitreißenlassen, haut der Mann mit dem Hammer auch auf die Next% ein )

[JoelH]

Zeigt aus meiner Sicht aber auch, dass adidas die Leichtathletik nicht mehr so wichtig ist, sonst hätte man früher und aktiver gegengesteuert.


Die Frage ist doch viel eher, wie groß der Markt in diesem Segment eingeschätzt wird.

Wie viele Menschen werden einen Schuh kaufen der 275€ kostet und wie viele werden eher bei ihrem Boston, Tempo oder Adios bleiben? Von den Ultra-, Solar- und Wasweisich-Boost Sofaschuhläufern ganz zu schweigen.

Wenn ich mehr Techniker benötige als ich potenzielle Kunden habe, dann lohnt das nicht.

[Atanvarno]

Wie viele Menschen werden einen Schuh kaufen der 275€ kostet

Die gleichen 3-4h-Marathonläufer, die einen Garmin Forerunner für 400€ am Arm und und Funktionskleidung für mehrere 100€ am Körper haben?
 Ich glaube, dieses Marktsegment ist nicht so klein. Kleiner als der Fußballmarkt, aber durchaus groß genug, dass man Geld verdienen kann.