29.12.2019, 15:15
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
Nike Vaporfly 4%/Next% - Schlangenöl oder Wunderschuh?
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29.12.2019, 15:15
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
29.12.2019, 16:16
Nur konsequent, wenn keiner in den Weg tritt. Katapultschuh eben.
Das Hookesche Gesetz wurde für alle elastisch verformbaren Körper formuliert.
30.12.2019, 15:18
Interessant werden die Berechnungen wenn man nicht von einem doch eher steifen Asphalt ausgeht und dann die Berechnung mit einem nicht zu knapp verformbaren Sprintbelag macht . (Insbesondere bei weicheren Belägen als dem Mondo)
Theoretisch könnte es trotzdem einen messbaren Effekt geben, vermutlich geringer als der auf Asphalt. Inwieweit der Schuh die Trittfrequenz beinflusst wäre auch noch interessant, schließlich braucht der Rebound selbst eine gewisse Zeit. Bei 3 Schritten die Sekunde (Spitzenläufer auf der Langstrecke laufen mit 180-210 Schritten / Minute) ist die Verzögerung gering, beim Sprint (ca. 5-5,5 Schritte/Sek), insbesondere Startphase (vor allem die ersten Schritte erfolgen mit höherer Frequenz) dürfte ein guter Teil des "Katapulteffekts" in Bezug auf die Geschwindigkeit durch die Verzögerung verloren gehen. Verringert man die verformbare Sohle, ist der Effekt auch wieder geringer - ob sich der Katapultschuh beim Sprint genau so wirkungsvoll zeigen wird wie auf der Langstrecke, möchte ich erst noch sehen… unabhängig davon, ob es ein generelles Verbot gibt! Ich halte den Hype vor allem für ein Geschäftsmodell.
30.12.2019, 18:35
Die Bodenkontaktzeiten sind im Sprint (und Sprung) zu gering, als dass ein Katapultschuh wirken kann.
Ist jetzt eine kühne Behauptung von mir, aber ich werfe das mal so in den Raum.
31.12.2019, 09:43
Gegen diese Skepsis spricht die Evidenz.
Siehe hier: https://www.bing.com/videos/search?q=spr...&FORM=VIRE oder besser da: https://www.youtube.com/watch?v=2dXhul6vQHo Die Umsetzung in die richtige LA ist natürlich noch was anderes, aber warum sollte mit geeignetem Material in der Zwischensohle kein Katapulteffekt im Millisekundenbereich möglich sein? Die Physik hat nix dagegen. (31.12.2019, 09:43)RalfM schrieb: Gegen diese Skepsis spricht die Evidenz.Puh... bei den Bildern... wieder schlecht geworden.
31.12.2019, 12:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.12.2019, 12:49 von dominikk85.)
(30.12.2019, 18:35)matthias.prenzlau schrieb: Die Bodenkontaktzeiten sind im Sprint (und Sprung) zu gering, als dass ein Katapultschuh wirken kann.dem würde ich widersprechen, siehe markus rehm und oscar pistorius. Sollten diese Schuhe tatsächlich einen katapulteffekt haben wären diese Schuhe eigentlich nichts anderes als rehms Protese in klein. Man könnte so etwas über einen rebound koeffitienten regulieren. ich denke aber das wird erst kommen sobald Adidas und Puma nachziehen und ihre eigenen federschuhe auf den Markt bringen, denn ein wettrüsten im Federeffekt möchte man sicher nicht haben. Zunächst muss man aber erstmal untersuchen wie stark der Effekt wirklich ist.
31.12.2019, 13:12
Ich gebe zu bedenken:
- für einen Katapulteffekt benötigt man eine Vorspannung - beim Langlauf / Marathon wird mit dem Mittelfuß aufgesetzt um die beim Aufprall erzeugten Kräfte nicht nur einfach abzufedern, sondern zu speichern und dann über den Vorfuß wieder freizusetzen - beim Sprint (100, 200m) kommt der Mittelfuß gar nicht, oder kaum zum Einsatz, der Vorfuß müsste die Vorspannung durch den Abdruck erzeugen…Zeit die beim unmittelbaren Kraftschluss mit dem Untergrund verloren geht. Bei der Geschwindigkeit und kurzen Bodenkontaktzeit eines Sprinters ist es theoretisch (!) möglich, auch hier einen Katapulteffekt zu erzeugen, allerdings müsste sich die Sohlenkonstruktion erheblich von der des Vaporfly für lange Distanzen unterscheiden. Sollte auch ohne große Mathematik erkennbar sein, wenn man sich starke Zeitlupenaufnahmen (seitlich) von verschiedenen Laufdiziplinen anschaut. Nicht unterschlagen sollte man, dass der Vaporfly einen Vorteil erzielt indem er die Schrittlänge vergrößert (gering, aber bei 25000 Schritten mit gleichem Kraftaufwand…). Beim Sprint haben die Besten allerdings einen relativ verkürzten Schritt, einfach um die Bodenkontaktzeit zu verringern……
31.12.2019, 13:19
Ich sehe es so: Bei Rehm wird durch die Prothese der gesamte Achillessehnenkomplex ersetzt.
Durch die Prothese wird eine "Verkürzung", sowie Rückkopplung über das menschmögliche Maß erreicht. Wenn man einen einen Katapultschuh bauen möchte, der wie bei Rehm funktioniert, kommt man an einem Exo-Skelett nicht vorbei. Wenn man nur über die Sohle geht, ist die Bodenkontaktzeit für einen Sprungbretteffekt einfach viel zu kurz. (Behauptung, muss nicht stimmen!) Da hat der "amortisierende" Tartan einen viel größeren Einfluß. Ich halte die Entwicklung für die Schnellkraftdisziplinen für reine PR. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Ich wäre der erste einen (legalen) 300$ Katapultschuh fürs Hochspringen kaufen würde. Dann springe ich vielleicht endlich mal 2m.
31.12.2019, 13:25
Schnelles Laufen ist nur durch Katapulteffekt möglich. Muskulärer Zug an der Achillessehne sorgt für Speicherung von mechanischer Energie, die sich durch ein fabelhaftes Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen und Knochen im Fuß im Moment des Abdrucks wieder entlädt. Kurze Kontaktzeit heißt Perfektionierung dieses Zusammenspiels.
Der perfekte Katapultschuh muss ein individueller sein. Das tatsächliche biophysikalische Geschehen ist unendlich kompliziert, aber in Anlehnung an einfache physikalische Systeme kann man sich vorstellen, dass die elastische Eigenschaft des Schuhs zur biomechanischen Eigenfrequenz des Athleten passen muss. Mit anderen Worten: bei Renntempo kommt der Impuls aus dem Schuh in der selben Millisekunde wie der Impuls aus dem Sehnen-Fußapparat. Dann laufen Schuh und Athlet gemeinsam schneller als Athlet allein. |
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