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Karriereende 2025 (Aktuell: Malin Stavenow & Monika Zapalska) - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Karriereende 2025 (Aktuell: Malin Stavenow & Monika Zapalska) (/showthread.php?tid=6047) |
RE: Karriereende 2025 (Aktuell: Neele Eckhardt) - Diak - 11.11.2025 (11.11.2025, 08:04)muffman schrieb: Allein der Uni-Alltag ist ein völlig anderer als früher. Hatte man früher ein paar Scheine und seine Abschlussprüfung zu machen, ist das System heutzutage komplett verschult. Zig Vorlesungen/Seminare pro Woche. Teilweise 10 Klausuren pro Semester. Praktika, 4 Hausarbeiten etc. Die Belastungen in Schule und Studium sind heutzutage ganz andere als vor 30 oder 40 Jahren. Und alle LeistungssportlerInnen, die heutzutage ein Studium in Regelzeit durchziehen, verschenken auf jeden Fall Leistung. Die Belastungen im Studium sind definitiv zu hoch, um gleichzeitig Leistungssport auf höchstem Niveau zu betreiben. Stimmt. Deswegen müssen die Prioritäten sich gelegentlich justieren. Bis zum Abi kommen clevere Leute gut, auch an Regelschulen, dann vlt ein sportfreundliches FSJ und dort weiter an Belastungsverträglichkeit arbeiten, dann Priorität Bachelor und danach ist immer noch genug Zeit, Vollgas im Sport zu geben und den Master ggf zu stecken, wo das geht. Nur will unser System leider ständige Leistungsenticklung, die es eh nicht gibt und redet zwar von dualer Karriere, tut aber wenig dafür. RE: Karriereende 2025 (Aktuell: Neele Eckhardt) - Reichtathletik - 11.11.2025 (11.11.2025, 09:24)Diak schrieb:(11.11.2025, 08:04)muffman schrieb: Allein der Uni-Alltag ist ein völlig anderer als früher. Hatte man früher ein paar Scheine und seine Abschlussprüfung zu machen, ist das System heutzutage komplett verschult. Zig Vorlesungen/Seminare pro Woche. Teilweise 10 Klausuren pro Semester. Praktika, 4 Hausarbeiten etc. Die Belastungen in Schule und Studium sind heutzutage ganz andere als vor 30 oder 40 Jahren. Und alle LeistungssportlerInnen, die heutzutage ein Studium in Regelzeit durchziehen, verschenken auf jeden Fall Leistung. Die Belastungen im Studium sind definitiv zu hoch, um gleichzeitig Leistungssport auf höchstem Niveau zu betreiben. Absolute Zustimmung. Einiges ist sicherlich auch von Standort und Diszipin (sowohl im Sport als auch des Studienfachs) abhängig. Also: Wie sind die räumlichen Strukturen. Kann ich als Dreispringerin z.B. immer trainieren oder hat mein Trainer schlichtweg auch nicht immer Zeit weilnoch andere Athleten oder Job. Ist die Halle frei oder sind zu der Zeit, wo ich frei habe 150 Jugendliche im Anlauf?! Im Lauf kommen vielleicht längere Höhenaufenthalte dazu. Da kann man sicherlich aus der Ferne einiges lernen, aber eben z.B. keine Laborstunden ableisten... Nicht zu unterschätzen sind auch die finanziellen Verpflichtungen. Das war früher schon anders. Dazu ein Beispiel: Erreichst die PK-Norm, hoffst auf entsprechende Sporthilfe, bekommst als Nachwuchs nun aber nur die Baisförderung. Mit einem zweistelligen Betrag kannst du anders als mit 700 Euro aber eben keine Miete in einer Metropole zahlen. Also doch wieder zu den Eltern, dafür aber jeden Tag 60 Minuten zur Uni hin und 60 nach dem Training zurück... RE: Karriereende 2025 (Aktuell: Kim Bödi) - trackwatchnds - 11.11.2025 (10.11.2025, 23:21)Gertrud schrieb:(01.11.2025, 17:54)tobitobs schrieb: Neele Eckhardt Es werden sich immer für alle Szenarien einzelne Beispiele finden lassen, bei denen es möglich oder auch unmöglich ist. Aber als Gegenthese Personen aufzuführen, die allesamt um die 70 Jahre alt sind, passt natürlich auch nicht so gut. Auf die Veränderungen im Studium im Allgemeinen haben andere Foristen schon hingewiesen. Die Vereinbarkeit hängt von zu vielen Faktoren ab, die Leistungssportakzeptanz an den Lehrstühlen variiert von "persönlicher Fanclub" bis hin zu "bleib mir weg mit deinhem Hobby". Mit einem Studium an den US-Hochschulen - riesiger Respekt vor Gabby Thomas - kann man vergleichsweise nun wirklich auch nur mit einer gehörigen Portion Humor argumentieren. Neele Eckhardt-Noack hat ihre Erfahrungen aus meiner Sicht plausibel dargestellt und es gibt keinen Grund ihre persönliche Realität (anspruchsvoller Studiengang, Promotion, Mutterschaft, sehr (!) vorzeigbare Karriere) anzuzweifeln. Was nicht heißen muss, dass jemand anderes nicht alles unter einen Hut bringen könnte. Also, ja: "Das zählt individuell für sie." Gilt aber immer. RE: Karriereende 2025 (Aktuell: Neele Eckhardt) - TranceNation 2k14 - 11.11.2025 Naja, es würde für den Anfang ja schonmal reichen, aktuelle Beispiele von Welt- und international-klassigen Athletinnen und Athleten zu finden, die ein anspruchsvolles Studium und ihre Karriere kombinieren konnten. Und vll jemand anderes als Linda Stahl. RE: Karriereende 2025 (Aktuell: Neele Eckhardt) - muffman - 11.11.2025 Linda Stahl hat 8 Jahre lang Medizin studiert laut Wiki. RE: Karriereende 2025 (Aktuell: Kim Bödi) - aj_runner - 11.11.2025 (11.11.2025, 09:06)Atanvarno schrieb:(11.11.2025, 07:36)aj_runner schrieb: Mit dem Training von damals würde [Wessinghage] es heute auch nicht in die erweiterte Weltspitze schaffen. Warum sind die Aussagen für mich kein Widerspruch? a) ich habe das (meine ich) im Kontext des DR von Robert Farken geschrieben und damit den Lauf von Farken relativiert. Farkens Lauf im WM-Finale ist für mich deutlich höher einzuschätzen als der DR, weil er die letzten 100 m nicht einbrach. Für mich war das eine 3:9 Wert, trotzdem war Farken von den Top 5 noch deutlich entfernt. b) Gepacte Rennen und Meisterschaftsrennen sind zwei Paar Stiefel. Schau nur auf die 3:27 von Habs c) Mit den Spurtqualitäten der heutigen Top-Läufer hätte Wessinghage nicht mithalten können Der Hauptunterschied zu damals ist aber die Leistungsdichte. Mit der heutigen Professionalisierung würde ich Wessinghage schon als Medaillenkandidat sehen, nebenher Medizin zu studieren, wäre aber nicht mehr gegangen. Deshalb stören mich die Vergleiche zu früher. RE: Karriereende 2025 (Aktuell: Kim Bödi) - Atanvarno - 11.11.2025 (11.11.2025, 16:01)aj_runner schrieb: Der Hauptunterschied zu damals ist aber die Leistungsdichte. Mit der heutigen Professionalisierung würde ich Wessinghage schon als Medaillenkandidat sehen, nebenher Medizin zu studieren, wäre aber nicht mehr gegangen. Deshalb stören mich die Vergleiche zu früher. Ich würde behaupten, dass ein Wessinghage das auch heute noch schaffen würde. Aber das ist genau der Punkt - ein Wessinghage war auch damals schon nicht die Regel, sondern eine Ausnahme (gibt eine Passage in The Perfect Distance von Pat Butcher wo explizit hervorgehoben wird, dass Wessinghage als Vollzeitstudent eine absolute Ausnahmeerscheinung auf dem Circuit war). Es geht also weniger um die Bedingungen, als um die Person. Es gibt einige wenige Personen, die das können, aber für die breite Masse ist es kein praktikables Modell. RE: Karriereende 2025 (Aktuell: Kim Bödi) - mariusfast - 11.11.2025 (11.11.2025, 16:42)Atanvarno schrieb:(11.11.2025, 16:01)aj_runner schrieb: Der Hauptunterschied zu damals ist aber die Leistungsdichte. Mit der heutigen Professionalisierung würde ich Wessinghage schon als Medaillenkandidat sehen, nebenher Medizin zu studieren, wäre aber nicht mehr gegangen. Deshalb stören mich die Vergleiche zu früher. Ganz genau, diese Ausnahmen würde man in jeder Zeit finden. Und in 30 Jahren würde Getrud schreiben, dass alle so waren wie Lisa Tertsch, die noch in Havard in Regelzeit studierte neben dem Leistungssport. Und habe hier ja auch schon Gegenbeispiele von früher gebracht wie Aussagen von Uhlemann etc. RE: Karriereende 2025 (Aktuell: Neele Eckhardt) - TranceNation 2k14 - 11.11.2025 (11.11.2025, 15:42)muffman schrieb: Linda Stahl hat 8 Jahre lang Medizin studiert laut Wiki. Richtig, und wird hier gerne als Bespiel genannt, wenn jmd mit zeitintensivem Studium aus diesem Jahrtausend herhalten muss. Gertruds Einwand klingt (mal wieder) so als wäre das alles kein Problem, siehe früher. Aber um zu erkennen, dass das nicht so ist, reicht es auch mal nach andren Bespielen zu suchen... RE: Karriereende 2025 (Aktuell: Kim Bödi) - Gertrud - 11.11.2025 (11.11.2025, 16:49)mariusfast schrieb: Ganz genau, diese Ausnahmen würde man in jeder Zeit finden. Und in 30 Jahren würde Getrud schreiben, dass alle so waren wie Lisa Tertsch, die noch in Havard in Regelzeit studierte neben dem Leistungssport. Danke, dass du mir noch so viele Jahre zutraust oder wünschst. Allein, mir fehlt der Glaube. Damit triffst du genau ins Schwarze: Warum schafft man es in den USA, vernünftige Bedingungen zu schaffen und hier meistens nicht??? Wessinghage war ein ganz starker Typ hinsichtlich Lernkonsequenz. Ich kann mich an eine Situation erinnern, wo er im Flughafen seine Bücher auf dem Schoß hatte. Solche Dinge muss man wollen!!! Wenn man ein dermaßen überragendes Talent und Umfeld wie z. B. Duplantis mitbringt, kann man den Schritt in die volle Professionalität wagen. Es bleibt aber in vielen Fällen ein Wagnis. Gertrud (11.11.2025, 16:49)mariusfast schrieb: Ganz genau, diese Ausnahmen würde man in jeder Zeit finden. Und in 30 Jahren würde Getrud schreiben, dass alle so waren wie Lisa Tertsch, die noch in Havard in Regelzeit studierte neben dem Leistungssport. Danke, dass du mir noch so viele Jahre zutraust oder wünschst. Allein, mir fehlt der Glaube. Damit triffst du genau ins Schwarze: Warum schafft man es in den USA, vernünftige Bedingungen zu schaffen und hier meistens nicht??? Wessinghage war ein ganz starker Typ hinsichtlich Lernkonsequenz. Ich kann mich an eine Situation erinnern, wo er im Flughafen seine Bücher auf dem Schoß hatte. Solche Dinge muss man wollen!!! Wenn man ein dermaßen überragendes Talent und Umfeld mitbringt, kann man den Schritt in die volle Professionalität wagen. Es bleibt aber in vielen Fällen ein Wagnis. Gertrud |