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Normale Version: Technik-Technik-Technik!!! (Weitsprunglandung)
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Tut gut wenn man sich mal einig ist. Vor allem wenn es praktische Eigenerfahrungen, noch dazu in der Jugend, zu teilen gibt.
Neuer Spruch: "Teilen eint." ...Tongue
(26.04.2015, 23:18)ThomZach schrieb: [ -> ]Um eine schöne Scheinrotationen zu erleben, kann man sich vorlings oder rücklings an eine Treppenkante stellen. 
Man lässt sich dann in aufrechter Haltung vorsichtig umkippen und versucht dann, den Sturz doch noch zu verhindern. 
Wie macht der Mensch das? Indem er spontan (intuitiv) beide Arme energisch in die Kipprichtung zum Kreisen bringt.
Als Reaktion darauf wird das Gesamtsystem wieder in die Senrkrechte aufgerichtet.
Oft sieht man Springer mit Hangtechnik ein ausgeprägtes Armkreisen von unten nach hinten nach oben und nach vorn.
Dies verursacht eine Scheinrotation es Gesamtsystems nach hinten, was die Beine und Füße anhebt und die Landestellung verbessert.
Die Treppenkantengeschichte ist allerdings nicht vergleichbar mit dem Weitsprungflug, man kann die Arretierung am Boden(keine Kraftneutralität) ausnutzen, um zum Beispiel per KSP-Absenkung Hebel-Effekte zu erzielen.
Aber selbst bei diesem oder ähnlichen Beispielen, die jeder eigentlich kennt/kennen sollte, wird spürbar deutlich, dass es um nur minimale Korrekturmöglichkeiten geht.
Noch geringer sind diese im kraftneutralen Raum im Flug.
Den KSP kann ich da sowieso nicht manipulieren.

Hellmuths Rumtollen in der freien Natur und die dabei gewonnenen Feedbacks finde ich sowieso grundlegend.
Das scheint mir heute immer mehr ein Mitgrund auch für Zappeleien
und unzureichende oder sogar falsche Bewegungsvorstellungen
von Athleten und auch manchen Trainern zu sein.
(27.04.2015, 09:31)ThomZach schrieb: [ -> ]Tut gut wenn man sich mal einig ist. Vor allem wenn es praktische Eigenerfahrungen, noch dazu in der Jugend, zu teilen gibt.
Deine Erfahrungen als Springer in den anthrazitfarbigen Sanddünen von Lanzarote werden ähnlich gewesen sein wie meine als Kind in Sachsen.
Als DDR-Bürger erlebte ich erst 1991 u. 1993 die Insel und den Nationalpark Timanfaya - da konnte ich schon/noch springen ... Undecided

H. Klimmer / sen.
Es waren die Schuttberge im zerbombten Hamburg, dann der Timmendorfer Strand, die Klippen von Howacht, die Deiche
auf Baltrum, Neuwerk und Föhr und die Dünen auf Sylt. Später der Teufelsberg (auch Kriegs-Schutt) im Berliner Grunewald. 
Die dortige Cross-Stecke führte einen 200m langen Sandhang hinunter. Volle Kanne oder gar nicht...Cool
Nach Lanzarote kam ich auch erst 1983...
(27.04.2015, 10:30)MZPTLK schrieb: [ -> ]...dass es um nur minimale Korrekturmöglichkeiten geht.
Hellmuths Rumtollen in der freien Natur und die dabei gewonnenen Feedbacks finde ich sowieso grundlegend. Das scheint mir heute immer mehr ein Mitgrund auch für Zappeleien und unzureichende oder sogar falsche Bewegungsvorstellungen von Athleten und auch manchen Trainern zu sein.
Ja - die zivilisatorische Denaturierung ist schon ein schlimmer Faktor.
Aber minimal sind die Korrekturen nicht. Es sind beim Hoch- und Weitsprung schon etliche Zentimeter zu erwirtschaften.
    Warum finde ich den Begriff 'Schein-Rotation' nicht gut?
1. Weil er eine Krücke darstellt in vorläufiger Ermangelung treffenderer Alternativen.
    Physiker sind zwar schlau, aber manchmal mangelt es an Phantasie.
2. Aus formallogischem Grund.
    Entweder haben wir eine Rotation oder wir haben keine. Punkt.
3. Der Hauptgrund: Neurolinguistik.
    Wenn ich dem Publikum mit so einer Krücke komme,
    denkt man man sofort an ROTATION.
    Somit verunglückt die Kommunikation, wir stürzen in Missverständnisse ab.
    Wir begreifen weder den Begriff, noch die gemeinte Bedeutung.

    Wenn ich Jemandem sage: Denke jetzt mal nicht an einen weissen Elefanten.
    Woran denkt er? Genau.
    Das menschliche Gehirn kommt aus dieser Struktur nicht raus.
   
    Denke jetzt mal nicht an Rotation, sondern an den Schein davon...Huh
Deine sprachlichen Bedenken sind berechtigt, aber es gibt für das Problem insgesamt keine Lösung. Immer werden Wörter von Menschen
unterschiedlich verstanden. Wo ich "Wort" sage, würden andere das Wort "Begriff" benutzen. Also eben den Begriff "Begriff".
Für mich ist Begriff schon das Begreifliche am Wort, eben sein Inhalt. In Latialsprachen (latinischen Sprachen/Wörtern) heißt Begriff "Konzept".
Und so ist das Wort Rotation schon ein in der Physik wie der Umgansgsprache schwammiger Begriff. Schließlich wird auch das Kreisen eines
Armes um seine Schulter schon als Rotation bezeichnet. Um klar zu sein muss man also immer genau dazusagen, was man gerade meint.
Deshalb schreibe ich oft "Massenrotation" oder "Impulsrotation im Flug" oder eben auch "echte Rotation" oder "Gesamtrotation".
Alles um die wahre, die Rotation eines Systems um seinen KSP herum zu unterscheiden von Teilrotationen und gestützten Rotationen.
Der Begriff Scheinrotation hat seine Berechtigung, wenn man unter Rotation eineindeutig die Drehung eines geschlossenen Systems versteht.
Dann führen Teildrehungen im System zu Drehungen des Gesamtsystems, welche nicht der Impulsrotation zuzuschreiben sind.

Egal wie man es ausdrückt - entscheidend ist als erstes, dass die eigenen Vorstellungen exakt mit den Tatsachen übereinstimmen. 
Als Nächstes muss man dafür sorgen, dass man verstanden wird, sich also im Kopf des Adressaten genau diese Vorstellung entfaltet.
Und das ist, wie ich auch hier im Forum immer wieder, ja täglich feststellen muss, eine völlig unerfüllbare Erwartung. Man muss sich immer
mit Annäherungen zufriedengeben. Und das fällt oft echt schwer.

In dem Satz "die Erde dreht sich um die Sonne" sind drei sachliche Fehler enthalten. Und doch darf das jeder Lehrer und Schüler so sagen.
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