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Normale Version: Technik-Technik-Technik!!! (Weitsprunglandung)
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(26.04.2015, 19:54)ThomZach schrieb: [ -> ]1. Eine Flugrotation der Gesamtmasse (um ihren KSP herum) muss gegen Widerstände (Absprung vom Boden) eingeleitet werden.
Diese bliebt nach Impuls-Erhaltungs-Satz in Moment und Richtung erhalten. Kann nicht verändert werden.
(Moment ist Masse x V : Radius. Verkürzt sich der Radius, erhöht sich die V. "Pirouetten-Effekt", Salto Anhocken.)

2. Im freien Flug/Fall/Schwebe können Körperteile so gegeneinader gedreht werden, dass sie die Lage des Körpers im Raum
rotatorisch verändern. Dies ist aber keine Rotation im Sinne von Impuls und Erhaltung. Sobald die Teile stillhalten,
ist ihre Wirkung vorbei (es entsteht kein Rotations-Impuls).

Man nennt das zurecht "Scheinrotation", weil es eben keine wahre Rotation ist, also nicht als Impuls existiert.
So kann zwar aus einem Vorwärts- ein Rückwärtssalto werden. Aber nur im Verhältnis des Körpers zur Drehrichtung.
Die Rotationsrichtung im Verhältnis zum Raum (seinen Koordinaten) wird dadurch nicht verändert.
Alles richtig, ausser 'Scheinrotation', weil es keine Rotation ist.
Endlich spricht es einer aus. geht doch.
Wenn ich mir das Gezappel nicht weniger WeitspringerInnen in Deutschland in den letzten Jahren ansehe(Moguenara, Kral. usw...), dann frage ich mich tatsächlich, ob der Weitsprung von seinem Ende her, der Landung und der Flugphase, gelehrt wird.

Im Altertum sprangen Hans Baumgartner(Olympiazweiter 1972, Laufsprung) und Josef Schwarz
(viele Jahre lang Europarekordler mit 8,35, Hangsprung)
OHNE Zappelei.
Sie trafen sich meistens, und machten sich erst Gedanken übers Luftrudern, wenn sie aus Versehen mal ein bisken Rotationen verzapft hatten.
Das ist über 40 Jahre her.

Heute unterhalten wir uns über Astronauten, die im Weltall einen Hammer wegschmeissen, um einen Rückschubeffekt zu erzeugen, den jeder abgebrochene Hauptschüler von seinem Flug nach Mallorca her kennt.
(26.04.2015, 16:36)hkrueger schrieb: [ -> ]Denoch glaub ich, dass man mit einer einer guten Landung bis zu 30cm "gutmachen" kann.
Kannst Du das bitte genauer erklären?
Gutmachen im Verhältnis zu was?

Wenn man so landet wie Sosthene vor nicht langer Zeit, könnten es sogar mehr als 30 cm sein.
Auch bei ihr war das wesentlich eine Folge ihrer missglückten Absprünge.

Guckt Euch Malaika Mihambo an, dann wisst ihr, wie Weitsprung geht.
Oder Sebastian Bayers 8,71.
(23.04.2015, 18:28)Gertrud schrieb: [ -> ]Clymer 

"Keeping the upper body relatively upright is the best strategy biomechanically to keep the legs up and out of the sand the longest. By keeping the upper body upright or just slightly forward, it will create your best opportunity to put the feet in the sand as far as possible in front of your center of mass (COM), which is the goal. The goal is to break the sand as far in front of your COM as possible the slide your butt into that hole."

Mir ist nicht klar, wie man das zustande bringen soll, wenn Thomas eine leichte Vorwärtsrotation beim Absprung fordert Huh
(26.04.2015, 21:20)MZPTLK schrieb: [ -> ]Wenn ich mir das Gezappel nicht weniger WeitspringerInnen in Deutschland in den letzten Jahren ansehe (Moguenara, Kral, usw...), dann frage ich mich tatsächlich, ob der Weitsprung von seinem Ende her, der Landung und der Flugphase, gelehrt wird.

Im "Altertum" sprangen Hans Baumgartner(Olympiazweiter 1972, Laufsprung) und Josef Schwarz
(viele Jahre lang Europarekordler mit 8,35, Hangsprung)
OHNE Zappelei.
Sie trafen (den Absprung!) meistens, und machten sich erst Gedanken übers Luftrudern, wenn sie aus Versehen mal ein bisken Rotationen verzapft hatten.
Die Irritierungen bezüglich der (Schein)Rotation beim Flug von WeitspringerInnen verstehe ich gar nicht. Dazu gab es exakte Untersuchungen von Sportwissenschaftlern, die tatsächlich schon aus der "Urzeit" stammen.

Ich nenne:
- HOSTER /BRD von 1972 b. 1976
- ECKER/USA 1971 b. 1974
- Ramey/USA 1973.

Zwar sind wir Menschen nicht  s o  beweglich wie Katzen (Drehung instinktiv um alle Achsen) und haben auch keinen Schwanz zur Hilfe Undecided, aber gute LJ bemerken schon mit viel Feingefühl, ob sie sich "richtig trafen", und dass sie in der Luft durch die Arm-Bein-Bewegungen das Vorwärts-Drehmoment aufhalten, ja, dadurch gar eine optimale Landeposition erzielen können.

Bitte aufhören mit den Zweifeln an möglichen Rotationsänderungen der Springer! Confused

H. Klimmer / sen.
Das ist offenbar wirklich für manchen noch ein interessantes Thema. Das zeigen die hier zutragetretenden  Unsicherheiten.
Bitte bedenkt also mal, dass der Weitspringer auf halber Flugstrecke den Hüftwinkel (zwischen Rumpf und Beinen)
ziemlich gestreckt hält. Rumpf aufrecht, Beine herabhängend. Wenn hier eine echte Rotation (beim Absprung eigeleitet) vorliegt,
dann ist sie wegen der großen Trägheit kaum wahrzunehmen. In dem Moment aber, wo der Springer in die Bücke geht,
wird der Massenradius fast gedrittelt also die Drehgeschwindigkeit fast verdreifacht. Und dann zeigt sich,
ob eine echte Rotation vorliegt und in welche Richtung sie weist – nach vorn oder hinten. Oder auch seitwärts.

- Ist die seitwärts gerichtet, fällt der Springer zur Seite um. In der Moderne nicht selten zu beobachten.
- Ist sie rückwärts gerichtet, landet der Springer fast gleichzeitig mit den Füßen auf dem Po und rutscht durch die Landekuhle.
Wobei der die Füße meist in die Luft streckt und den Sand durch die Gegend schleudert .  
- Ist sie vorwärts gerichtet, landet er auf den Füßen und steht über den Stütz nach oben oder sogar nach vorne auf,
je nach dem wie früh die Füße Boden gefasst haben.

Macht er nun aber in der mittleren Flugphase Bewegungen mit Armen und Beinen (vorwärts Laufen, Hitch-Kick),
die eine Scheinrotation (scheinbare Rotation) rückwärts des Gesamtsystems verursachen, dann verändert er die Ausgangslage
für die Rotationsbeschleunigung durch das Einnehmen der Bücke so, dass die Beine später fallen, also weiter nach vorne ausgreifen
und so die Landestelle weiter nach vorn verlegen können.

Die vorhandene echte Rotation hilft dann auch noch dabei, mit der Körpermasse über den Stütz zu gelangen,
anstatt nach hinten in die Kuhle zurückzufallen.
Das erwähnte Gezappel entsteht, wenn die betreffenden Praktiker nicht wissen worum es geht und nur machen,
was sie in der Theorie verstanden zu haben glauben. Meist wird die entsprechend richtige, nämlich
die Vorwärtsrotation beim Absprung gar nicht erzeugt, sondern im Gegenteil Rückwärtsrotation, weil man meint,
dadurch die Landestellung optimieren zu können. Sehen kann man das zweifelsfrei an der Landung, nach welcher
es unmöglich ist, einfach nach vorne aufzustehen. Jämmerlich und grauenvoll...
Um eine schöne Scheinrotationen zu erleben, kann man sich vorlings oder rücklings an eine Treppenkante stellen. 
Man lässt sich dann in aufrechter Haltung vorsichtig umkippen und versucht dann, den Sturz doch noch zu verhindern. 
Wie macht der Mensch das? Indem er spontan (intuitiv) beide Arme energisch in die Kipprichtung zum Kreisen bringt.
Als Reaktion darauf wird das Gesamtsystem wieder in die Senrkrechte aufgerichtet.
Oft sieht man Springer mit Hangtechnik ein ausgeprägtes Armkreisen von unten nach hinten nach oben und nach vorn.
Dies verursacht eine Scheinrotation es Gesamtsystems nach hinten, was die Beine und Füße anhebt und die Landestellung verbessert.
@ Thomas: Dein Post von gestern 23:04 Thumb_up
@ Hellmuth: Ich kenne Hoster persönlich. Weitspringer, Bundestrainer Weitsprung, promoviert mit einer Arbeit über den Sprintstart, später Reha-Praxis in Schwäbisch Hall.
Ein ganz ruhiger, sympathischer, sachlicher (Frauen-)Typ.
@ ThomZach

Dein beschriebenes nachvollziehbares Experiment (auf der Treppenkante) ist im wahrsten Sinne "spürbar" nachvollziehbar.
Als ich ein kleiner wilder Junge war, der in der Natur aufwuchs, erlebte ich das eindrucksvoll. Bei unseren Streifzügen sprangen wir sehr oft mit Anlauf steile sandige Hänge herunter und rutschten mit Freude auf den Po nach unten. Wir erfühlten da, dass eine zu riskante Vorlage nur durch schnelles Armkreisen  v o r w ä r t s (!)  kompensierbar ist.
(Was zeigt uns das? ---> Die Kinder sollten viel mehr in der Natur spielen. Smile )

So lernte  i c h  Weitsprung. Angel Und deshalb fiel mir das Erlernen der Hitch-kick-Technik als Sportstudent ganz leicht.

H. Klimmer / sen. 
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