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(16.11.2023, 10:16)Reichtathletik schrieb: [ -> ]Es gibt ja sehr unterschiedliche Trainerkompetenzen. Hier im Forum wird oft auf Übungsgut (oder -schlecht) geschaut. Wo ich große Defizite sehe, ist in Periodisierung (sowohl über das Jahr als auch vor allem mehrjährig). Und nicht zu vernachlässigen sind auch die sozialen oder pädagogischen Komponenten. Viele Trainer täten gut daran, sich mehr mit der Lebensrealität junger Menschen heutzutage zu beschäftigen. Oft wird darüber nur geurteilt.

Ich hatte in dieser Woche in meiner LA-AG ein sehr schönes Erlebnis. Ich habe vorbereitende Stabhochsprungübungen im Schwingen mit einem oder zwei Tauen an zwei gegenüberliegenden Kästen oder einem Kasten mit mehreren Weichbodenmatten mit unterschiedlichen Bewegungselementen dafür ausgesucht. Die Leistungsspannbreite ist individuell natürlich breit. Die Mädchen und Jungen haben einen unheimlichen Ehrgeiz entwickelt, Übungen zu schaffen. Die Stunde war ein Selbstläufer. Ich habe nur gesagt: "Ihr werdet starken Muskelkater bekommen!" Wink

Ich verteufele unsere Jugend nicht, sondern ich versuche, aus ihnen etwas herauszuholen und Begeisterung zu wecken. Natürlich haben die heutigen Entwicklungen auch viel negative Inhalte - z. B. die Ernährung. Auch darüber spreche ich mit ihnen. Wenn ich morgens bei Kaufland einkaufe, sehe ich reihenweise SuS der nahen Gesamtschule "Ernährungsschrott" einkaufen. Ich habe schon mit einigen gesprochen. 

Zu meinem Unterricht gehören auch regelmäßig Fuß-Kraftübungen. Es gibt noch Geräte aus meiner Lehrerinnenzeit, die ich angeschafft habe. Ich schaue mir ihre Füße akribisch an und sensibilisiere sie für entsprechende Übungen. Ich kläre sie über mehrere Punkte beim Schuh- und Sportschuhkauf auf.

Wir arbeiten miteinander. Sie wissen, dass sie auch mir helfen können - am Handy z.B.. Sie nehmen auch Sportinhalte in Zeitlupe auf und wir diskutieren dann diese Bewegungen und wie man sie teilweise verändern sollte.  

Auch darauf lege großen Wert. Mein SuS verlassen die Halle und den Geräteraum niemals unaufgeräumt. Ich verlasse als letzte Person die Halle. Diese Mechanismen ergeben sich dann zwangsläufig.  

Gertrud
(16.11.2023, 10:41)Gertrud schrieb: [ -> ]
(16.11.2023, 10:16)Reichtathletik schrieb: [ -> ]Es gibt ja sehr unterschiedliche Trainerkompetenzen. Hier im Forum wird oft auf Übungsgut (oder -schlecht) geschaut. Wo ich große Defizite sehe, ist in Periodisierung (sowohl über das Jahr als auch vor allem mehrjährig). Und nicht zu vernachlässigen sind auch die sozialen oder pädagogischen Komponenten. Viele Trainer täten gut daran, sich mehr mit der Lebensrealität junger Menschen heutzutage zu beschäftigen. Oft wird darüber nur geurteilt.

Ich hatte in dieser Woche in meiner LA-AG ein sehr schönes Erlebnis. Ich habe vorbereitende Stabhochsprungübungen im Schwingen mit einem oder zwei Tauen an zwei gegenüberliegenden Kästen oder einem Kasten mit mehreren Weichbodenmatten mit unterschiedlichen Bewegungselementen dafür ausgesucht. Die Leistungsspannbreite ist individuell natürlich breit. Die Mädchen und Jungen haben einen unheimlichen Ehrgeiz entwickelt, Übungen zu schaffen. Die Stunde war ein Selbstläufer. Ich habe nur gesagt: "Ihr werdet starken Muskelkater bekommen!" Wink

Ich verteufele unsere Jugend nicht, sondern ich versuche, aus ihnen etwas herauszuholen und Begeisterung zu wecken. Natürlich haben die heutigen Entwicklungen auch viel negative Inhalte - z. B. die Ernährung. Auch darüber spreche ich mit ihnen. Wenn ich morgens bei Kaufland einkaufe, sehe ich reihenweise SuS der nahen Gesamtschule "Ernährungsschrott" einkaufen. Ich habe schon mit einigen gesprochen. 

Zu meinem Unterricht gehören auch regelmäßig Fuß-Kraftübungen. Es gibt noch Geräte aus meiner Lehrerinnenzeit, die ich angeschafft habe. Ich schaue mir ihre Füße akribisch an und sensibilisiere sie für entsprechende Übungen. 

Wir arbeiten miteinander. Sie wissen, dass sie auch mir helfen können - am Handy z.B.. Sie nehmen auch Sportinhalte in Zeitlupe auf und wir diskutieren dann diese Bewegungen und wie man sie teilweise verändern sollte.  

Gertrud

So gut!
Ich habe auch immer Ideen im Kopf, die die Verbesserung von Spezialgeräten betrifft. Die Füße befinden sich in Ruhe in Supination durch entsprechenden Verlauf der Achillessehne. Wird diese Sehne in einer hohen Geschwindigkeit im Hochsprung oder über lange Strecken in eine sehr ausgeprägte Pronation gebracht, sind die Sehnenprobleme (einschließlich Haglundferse) vorprogrammiert. Wir erinnern uns an viele Achillessehnenrisse im Protagonistenbereich. Ich lache mich immer tot, wenn man bei einer Haglundferse als Mittel einen Fußwechsel im Hochsprung vollzieht. Dann wird der andere Fuß auf Dauer ohne die richtigen Einflussnahmen auch noch geschädigt.

Ich werde eine bestimmte Person über meine Idee eines angemessenen Gerätes informieren, dieses Missmanagement zu beseitigen. Aber auch ohne das Gerät kann man kreativ werden. Das erwarte ich von einer Person im gehobenen Trainerbereich. Ein/e Trainer/in im absoluten Topbereich Hochsprung z.B. ohne sehr differenzierte Kenntnisse im funktionellen Bereich ist ein absolutes No go!!! Thumb_downThumb_downThumb_down

Wenn ich eine DLV-Fortbildung oder eine Fortbildung einer anderen Institution besuche, stelle ich angemessene Fragen und nenne auch meinen Anspruch an die Inhalte. Beispiel - DLV- Hürden-Fortbildung in Kaiserau: John Coghlan hat verstärkt im Sprintbereich referiert. Die Unterschiede zeigen sich aber im Hürdenbereich. Die Sprintzeiten sind nicht das Problem. Folglich muss man ihn demnächst vorher "einnorden" oder ihn zu einer zweiten Fortbildung mit Hürdeninhalten bitten. Ich verbalisiere Ansprüche für mein Geld. Ich will bei jeder Fortbildung mit mehr Know How nach Hause gehen. 

Eine andere Fortbildung in Kaiserau betraf den Beckenbereich, wo über spezielle Probleme der Inkontinenz referiert worden ist; aber wir haben nur zwei Übungen für das Beckentraining erhalten. Die Referentin hat viele Übungen im Internet als unzureichend betrachtet. Dann erwarte ich eine Palette von Übungen von ihr. Auch das sollte in einer weiteren Fortbildung nachgeholt werden und in der Vorschau zu der neuen Fortbildung im Vorspann angegeben werden. Ich erwarte einfach  präzise Vorgaben und Fortbildungen. Ich glaube, dass die Zuständigen für die Fortbildungen dankbar für unsere "Bedürfnisse" sind.

Es gibt für mich immer Vor- und Nachbereitung. Wenn wir alle genauer arbeiten, bringt diese Arbeit das System LA auch gravierend weiter.

Gertrud
Ich betrachte die Kenntnisse von Verletzungsprophylaxen als einen wichtigen Baustein eines guten Trainers und einer guten Trainerin. Was noch gravierend zur Verletzungsprophylaxe hinzukommt, sind die vielen Tests, Problemen auf den Grund zu gehen. Welche Ursachen gibt es z.B. bei Tibia-Stressfrakturen? Die TuT müssen die Fehlbelastungen und die Prophylaxe entsprechend kennen, um nicht der Norm entsprechende Vorkommnisse bei ihren AuA zu orten und in die Prophylaxe einzubeziehen. Das heißt, dass TUT auch im Bewegungserkennen geschult werden müssen. Das ist eigentlich die erste Stufe, die schon beim C-Trainerschein Inhalt sein sollte, aber sicherlich eine sehr starke Ausprägung beim A-Trainerschein erhalten sollte. Ich gebe immer als Beispiel die Betrachtung eines Bildes eines Malers und mir an. Wir sehen beide dasselbe Bild, haben aber völlig andere Vorstellungen durch den jeweiligen Bildungsstand. Man sollte folglich versuchen, das Erkennungsvermögen von TuT auf die Stufe eines Künstlers im Bildbereich zu stellen.

Letztens wurde ich auf die Tibia-Stressfraktur durch einen Trainer angesprochen. Dafür gibt es ja viele Gründe vor allem im Laufbereich. Eine Waffe, wenn mit einer Physiotherapie nichts mehr zu machen ist, ist vor einer OP wohl eine Embolisation. Ich weiß nicht, ob man diese Form auch bei einer Neovaskularisierung der Achillessehne einsetzen kann. Das müssten Ärzte begutachten. Man kann durch entsprechendes Training der Achillessehne die Gewebeumwandlung wieder rückgängig machen. Man merkt den Gewebetransfer natürlich von außen nicht und sollte bei Läufern regelmäßig einfach Tests zur Feststellung machen lassen. Mich interessieren solche Sachen sehr. 

Für ganz wichtig erachte ich zudem, dass man Freigeister mit sehr viel Kreativität entwickelt. Das geht nicht in einer vorgegebenen Struktur. Auch hier macht´s die Vielfalt!!! Ich möchte es mit TuT zu tun zu haben, die nicht jammern, wie wenig Zeit sie doch haben, sondern stattdessen die Probleme anpacken.

Gertrud
(19.11.2023, 10:04)Gertrud schrieb: [ -> ]Letztens wurde ich auf die Tibia-Stressfraktur durch einen Trainer angesprochen. Dafür gibt es ja viele Gründe vor allem im Laufbereich. Eine Waffe, wenn mit einer Physiotherapie nichts mehr zu machen ist, ist vor einer OP wohl eine Embolisation. Ich weiß nicht, ob man diese Form auch bei einer Neovaskularisierung der Achillessehne einsetzen kann. Das müssten Ärzte begutachten. Man kann durch entsprechendes Training der Achillessehne die Gewebeumwandlung wieder rückgängig machen. Man merkt den Gewebetransfer natürlich von außen nicht und sollte bei Läufern regelmäßig einfach Tests zur Feststellung machen lassen. Mich interessieren solche Sachen sehr. 

Mir ist nicht ganz klar, welche Art von Embolisation bei Stressfrakturen damit gemeint sein soll...man kann Coils wie z.B. Metallspiralen oder Mikropartikel zum Gefäßverschluss verwenden: ich kenne das von präoperativen oder konservativen Embolisationen von gut- oder bösartigen Knochen- bzw. Weichteiltumoren. Bei der Neovaskularisierung der Achillessehne stelle ich mir das schwierig vor selektiv nur die Neovaskularisation anzugehen ohne unerwünschte Nebenwirkung an der erforderlichen Blutversorgung in den umgebenden Weichteilen. Bei meinen Tumorpatienten ist es teilweise so, dass ich in einem engen Zeitfenster nach der Embolisation operieren muss, weil es zu ausgedehnten Nekrosen im Gewebe kommt. Mir ist aber auch nicht klar, warum/wie mechanistisch eine präoperativ reduzierte Blutversorgung in der Region einer Tibia-Stressfraktur Vorteile hat...das würde mich inhaltlich von Ihrer Quelle interessieren. Grundsätzlich versucht man ja zunächst mal konservativ bei Stressfrakturen alles auszureizen v.a. Beseitigung der Ursache(n), Optimierung der laborchemischen Parameter und Anwendung von Stoßwelle etc. und damit eine Operation zu vermeiden.
(19.11.2023, 13:27)Chirurg schrieb: [ -> ]
(19.11.2023, 10:04)Gertrud schrieb: [ -> ]Letztens wurde ich auf die Tibia-Stressfraktur durch einen Trainer angesprochen. Dafür gibt es ja viele Gründe vor allem im Laufbereich. Eine Waffe, wenn mit einer Physiotherapie nichts mehr zu machen ist, ist vor einer OP wohl eine Embolisation. Ich weiß nicht, ob man diese Form auch bei einer Neovaskularisierung der Achillessehne einsetzen kann. Das müssten Ärzte begutachten. Man kann durch entsprechendes Training der Achillessehne die Gewebeumwandlung wieder rückgängig machen. Man merkt den Gewebetransfer natürlich von außen nicht und sollte bei Läufern regelmäßig einfach Tests zur Feststellung machen lassen. Mich interessieren solche Sachen sehr. 

Mir ist nicht ganz klar, welche Art von Embolisation bei Stressfrakturen damit gemeint sein soll...man kann Coils wie z.B. Metallspiralen oder Mikropartikel zum Gefäßverschluss verwenden: ich kenne das von präoperativen oder konservativen Embolisationen von gut- oder bösartigen Knochen- bzw. Weichteiltumoren. Bei der Neovaskularisierung der Achillessehne stelle ich mir das schwierig vor selektiv nur die Neovaskularisation anzugehen ohne unerwünschte Nebenwirkung an der erforderlichen Blutversorgung in den umgebenden Weichteilen. Bei meinen Tumorpatienten ist es teilweise so, dass ich in einem engen Zeitfenster nach der Embolisation operieren muss, weil es zu ausgedehnten Nekrosen im Gewebe kommt. Mir ist aber auch nicht klar, warum/wie mechanistisch eine präoperativ reduzierte Blutversorgung in der Region einer Tibia-Stressfraktur Vorteile hat...das würde mich inhaltlich von Ihrer Quelle interessieren. Grundsätzlich versucht man ja zunächst mal konservativ bei Stressfrakturen alles auszureizen v.a. Beseitigung der Ursache(n), Optimierung der laborchemischen Parameter und Anwendung von Stoßwelle etc. und damit eine Operation zu vermeiden.

Dr. med. Susanne Constantinescu aus Bern beherrsche diese einzigartige Technik und habe sie in Tokio direkt bei Dr. Okuno, dem weltbekannten Spezialisten für Gelenkembolisation erlernt.

Nicht nur bei Kniegelenksschmerzen ist eine Gelenkembolisation Erfolg versprechend. Auch bei Problemen an Schulter, Fuß, Fingergelenk oder Achillessehne ist eine derartige Mikrotherapie oftmals zu empfehlen. Bei Interesse an einer Behandlung oder generellen Fragen zur
mikroinvasiven Therapie schreiben Sie eine E-Mail an mit-bern@hin.ch – ich helfe Ihnen gerne weiter!

Bei der Achillessehne war ich gefühlsmäßig einfach unsicher, ob das zu empfehlen ist, weil ich natürlich als Laie die medizinischen Auswirkungen nicht kenne. Was heißt oft zu empfehlen? Mir hat da der Zusatz gefehlt: wann nicht?! Mich interessieren natürlich diese Themen, obwohl ich mehr die Prophylaxe bevorzuge. Da stellt sich sicherlich die Frage, wann eine Embolisation durchgeführt wird, wie auf Dauer das umliegende Gewebe reagiert. Mit einer Nekrose ist einem ja nun nicht gedient.

Ich habe aber trotzdem noch eine Frage an Sie: Wäre es nicht empfehlenswert, im Leichtathletikbereich von Zeit zu Zeit das Gewebe der Achillessehne hinsichtlich Neovaskularisierung überprüfen zu lassen? Ich kann mich an ein Gespräch mit einem Trainer einer deutschen Topathletin erinnern, der mir sagte: "Sie hatte weder Schmerzen noch sonst eine Beeinträchtigung. Die Sehne ist beim Training einfach gerissen." 

Ich hatte übrigens damals einem Professor (Spitzenmann im Bereich der Achillessehne) die E-Mail eines deutschen LA-Funktionärs zur Kontaktaufnahme gegeben. Der Professor hat nie Antwort erhalten. Das wollte ich auch einfach mal zum Thema Kooperation hinsichtlich meiner Person publizieren. Irgendwann sagt man zu sich: "Es macht keinen Sinn ...! Bring lieber in der Zeit deinen eigenen Körper in Schwung!" 

Gertrud
(19.11.2023, 15:51)Gertrud schrieb: [ -> ]
(19.11.2023, 13:27)Chirurg schrieb: [ -> ]
(19.11.2023, 10:04)Gertrud schrieb: [ -> ]Letztens wurde ich auf die Tibia-Stressfraktur durch einen Trainer angesprochen. Dafür gibt es ja viele Gründe vor allem im Laufbereich. Eine Waffe, wenn mit einer Physiotherapie nichts mehr zu machen ist, ist vor einer OP wohl eine Embolisation. Ich weiß nicht, ob man diese Form auch bei einer Neovaskularisierung der Achillessehne einsetzen kann. Das müssten Ärzte begutachten. Man kann durch entsprechendes Training der Achillessehne die Gewebeumwandlung wieder rückgängig machen. Man merkt den Gewebetransfer natürlich von außen nicht und sollte bei Läufern regelmäßig einfach Tests zur Feststellung machen lassen. Mich interessieren solche Sachen sehr. 

Mir ist nicht ganz klar, welche Art von Embolisation bei Stressfrakturen damit gemeint sein soll...man kann Coils wie z.B. Metallspiralen oder Mikropartikel zum Gefäßverschluss verwenden: ich kenne das von präoperativen oder konservativen Embolisationen von gut- oder bösartigen Knochen- bzw. Weichteiltumoren. Bei der Neovaskularisierung der Achillessehne stelle ich mir das schwierig vor selektiv nur die Neovaskularisation anzugehen ohne unerwünschte Nebenwirkung an der erforderlichen Blutversorgung in den umgebenden Weichteilen. Bei meinen Tumorpatienten ist es teilweise so, dass ich in einem engen Zeitfenster nach der Embolisation operieren muss, weil es zu ausgedehnten Nekrosen im Gewebe kommt. Mir ist aber auch nicht klar, warum/wie mechanistisch eine präoperativ reduzierte Blutversorgung in der Region einer Tibia-Stressfraktur Vorteile hat...das würde mich inhaltlich von Ihrer Quelle interessieren. Grundsätzlich versucht man ja zunächst mal konservativ bei Stressfrakturen alles auszureizen v.a. Beseitigung der Ursache(n), Optimierung der laborchemischen Parameter und Anwendung von Stoßwelle etc. und damit eine Operation zu vermeiden.

Dr. med. Susanne Constantinescu aus Bern=10.0pt, beherrsche diese einzigartige Technik und habe sie in Tokio direkt bei Dr. Okuno, dem weltbekannten Spezialisten für Gelenkembolisation erlernt.

Nicht nur bei Kniegelenksschmerzen ist eine Gelenkembolisation Erfolg versprechend. Auch bei Problemen an Schulter, Fuß, Fingergelenk oder Achillessehne ist eine derartige Mikrotherapie oftmals zu empfehlen. Bei Interesse an einer Behandlung oder generellen Fragen zur
mikroinvasiven Therapie schreiben Sie eine E-Mail an mit-bern@hin.ch – ich helfe Ihnen gerne weiter!

Bei der Achillessehne war ich gefühlsmäßig einfach unsicher, ob das zu empfehlen ist, weil ich natürlich als Laie die medizinischen Auswikungen nicht kenne. Was heißt oft zu empfehlen? Mir hat da der Zusatz gefehlt: wann nicht?!

Gertrud

Bei schmerzhaften Knieprothesen, bei denen kein anderer Grund ätiologisch gefunden werden kann (also Prothese nicht gelockert (weder aseptisch noch septisch), kein mechanisches Versagen der Komponenten, keine Winkelfehler in der Ausrichtung der Komponenten, keine Allergie und vielleicht schon Prothese gewechselt ohne Beschwerdebesserung, konservative Therapie ausgereizt) führen wir diese Partikel-Embolisation am dorsalen Knie in unserer Klinik im Rahmen einer Studie durch - die Gefäße, die zur dorsalen Kniegelenkkapsel führen, werden dadurch verschlossen. Die Rationale dahinter ist, dass es eine Hyperämie in diesem Bereich bei den Patienten gibt. Eine französische Arbeitsgruppe hat dazu eine Studie mit 12 Patienten publiziert, wir wollten erstens mehr Patienten einschließen und der bisherige Verlauf ist nicht so "euphorisch" bezüglich der Ergebnisse wie bei den Franzosen. Ich hoffe Frau Constantinescu nutzt die erhobenen Daten zumindest für Fallbeschreibungen, wenn sie keine eigentlichen Studien machen sollte, was ich nicht weiß - denn ein paar Aber gibt es da schon: insbesondere hinsichtlich der Strahlenbelastung (das ist ein interventionell-radiologischer Durchleuchtungseingriff!!) und dem dauerhaften Verschluss der Gefäßaste bei jungen Patienten - sollte es diese Mehrversorgung auch bei ihren in Bern behandelten Pathologien geben, stellt sich für mich eher die Frage, warum reagiert der Körper so darauf und dann finde ich es besser diesen Grund zu beheben. Denn wenn die zugrundeliegende Ursache z.B. Fehlbelastung nicht verändert wird, dann ist diese Therapie ähnlich einem eingenommenen Schmerzmittel mit möglichen entsprechenden Nebenwirkungen und potentiellen Langzeitfolgen. Und da besteht ein relevanter Unterschied zwischen dem "älteren" Prothesenpatienten und dem Sportler in der 3. Lebensdekade.
Zitat:Ich habe aber trotzdem noch eine Frage an Sie: Wäre es nicht empfehlenswert, im Leichtathletikbereich von Zeit zu Zeit das Gewebe der Achillessehne hinsichtlich Neovaskularisierung überprüfen zu lassen? Ich kann mich an ein Gespräch mit einem Trainer einer deutschen Topathletin erinnern, der mir sagte: "Sie hatte weder Schmerzen noch sonst eine Beeinträchtigung. Die Sehne ist beim Training einfach gerissen." 

...finde ich total sinnvoll und das geht im Rahmen einer differenzierten Ultraschalluntersuchung...somit ein klares Ja von mir. Es stellt sich für mich eher die Frage, wie gehen Athlet und Trainer mit dem Ergebnis um, eine Neovaskularisation tritt nicht von einem Tag auf den anderen ein und dementsprechend verschwindet sie auch nicht so schnell. Nicht jede Neovaskularisation wird mit einer sekundären (Partial-)ruptur einhergehen...aber wenn damit zumindest die Trainingsinhalte kritisch auf den Prüfstand kommen, wäre sicher schon viel gewonnen.
(19.11.2023, 16:45)Chirurg schrieb: [ -> ]
Zitat:Ich habe aber trotzdem noch eine Frage an Sie: Wäre es nicht empfehlenswert, im Leichtathletikbereich von Zeit zu Zeit das Gewebe der Achillessehne hinsichtlich Neovaskularisierung überprüfen zu lassen? Ich kann mich an ein Gespräch mit einem Trainer einer deutschen Topathletin erinnern, der mir sagte: "Sie hatte weder Schmerzen noch sonst eine Beeinträchtigung. Die Sehne ist beim Training einfach gerissen." 

...finde ich total sinnvoll und das geht im Rahmen einer differenzierten Ultraschalluntersuchung...somit ein klares Ja von mir. Es stellt sich für mich eher die Frage, wie gehen Athlet und Trainer mit dem Ergebnis um, eine Neovaskularisation tritt nicht von einem Tag auf den anderen ein und dementsprechend verschwindet sie auch nicht so schnell. Nicht jede Neovaskularisation wird mit einer sekundären (Partial-)ruptur einhergehen...aber wenn damit zumindest die Trainingsinhalte kritisch auf den Prüfstand kommen, wäre sicher schon viel gewonnen.

In dem Bereich habe ich mich seit einigen Dekaden etabliert. Ich klopfe das Übungsgut nach allen Regeln der Kunst ab und modifiziere jeweils immer wieder nach neuen Gesichtspunkten in temporären Studien. Das setzt entsprechende Kenntnisse voraus. Es geht meistens um gradmäßige verletzungsträchtige Gelenkfreiheiten in sechs Richtungen und Blockaden, die sich bei unsachgemäßen Bewegungen ergeben. Das Übungsgut sollte angepasst werden, somit aber eben auch die Techniken und die Geräte. Wir haben auf allen drei Gebieten enorme Defizite und Verzögerungen teilweise bis zu 20 (!!!) Jahren. Wir sind zu langsam in unserer Gehirnplastizität.  WinkWinkWink

Im Schulprogramm werden die Fächer Sport, Kunst und Musik, die die Kreativität und den Spaß enorm fördern können, stiefmütterlich behandelt. Man müsste die Curricula schon seit etlichen Jahren umschreiben. WinkThumb_up Die Änderungen müssen an der Basis erfolgen. ‌Kinder und Fröhlichkeit passen zusammen. 

Wir dürfen den Kindern nicht nur mit Problemen kommen. Wir sollten ihnen auch eine gewisse Leichtigkeit vermitteln. Mir geben die Kinder meiner LA-AG enorm viel Spaß und Kraft. Ich selbst versuche immer die Schwere, die auf meinen Schultern manchmal liegt, wegzudenken und durch positive Gedanken zu eliminieren. Ich habe wirklich bei meiner schwierigen Brustkrebssache nur zwei Tage der harten Bewältigung gebraucht. Ich ersetze solche Gedanken durch eine gewisse Leichtigkeit und Lebensfreude. Ich habe letztens eine 32jährige Frau mit der Krankheit CIPO getroffen. Dagegen geht´s mir mit meiner Diagnose und Prognose doch gut.

Gertrud
(19.11.2023, 16:45)Chirurg schrieb: [ -> ]
Zitat:Ich habe aber trotzdem noch eine Frage an Sie: Wäre es nicht empfehlenswert, im Leichtathletikbereich von Zeit zu Zeit das Gewebe der Achillessehne hinsichtlich Neovaskularisierung überprüfen zu lassen? Ich kann mich an ein Gespräch mit einem Trainer einer deutschen Topathletin erinnern, der mir sagte: "Sie hatte weder Schmerzen noch sonst eine Beeinträchtigung. Die Sehne ist beim Training einfach gerissen." 
Nicht jede Neovaskularisation wird mit einer sekundären (Partial-)ruptur einhergehen...aber wenn damit zumindest die Trainingsinhalte kritisch auf den Prüfstand kommen, wäre sicher schon viel gewonnen.

Genau das ist die "Achillesferse" in unserem System, dass wir in der Hinsicht zu wenige TuT haben, die dazu fähig sind. Ich bin heute so weit, dass ich sofort marode Übungen abändern oder austauschen und ich die AuA statisch entsprechend beurteilen kann, wenn ich in eine Halle komme, in der gerade AuA ihre Übungen absolvieren. Wenn ich etwas nicht weiß, bilde ich mich umgehend weiter. TuT sollten diesen Anspruch an fundierte Kenntnisse haben. 

Der DLV kann die Rahmenbedingungen angleichen und gute Inhalte in der Hinsicht bieten; aber lernen müssen wir schon selbst. Ich habe den Eindruck, dass meine ewige Kritik am System auch etwas auf fruchtbaren Boden beim DLV gefallen ist, wenn ich die diesjährigen Fortbildungen betrachte.

Man hatte Armstrong, den Trainer von Katzberg, nach Kienbaum eingeladen, der eine ähnliche Trainingsphilosophie wie ich vertritt: "Wir müssen auch bedenken, dass die schnellsten Autos nicht die größten Motoren haben. Die schnellsten Autos erfüllen ihren Zweck effizient. Wir brauchen einen Motor, der seinen Zweck erfüllt. Wenn Sie verstehen, wie Ihre Athleten am besten arbeiten, haben Sie die besten Erfolgschancen. Wenn der Motor Ihres Sportlers die Athletik ist und Sie ihn mit dem Versuch, seine Kraft zu steigern, in die Enge treiben, werden Sie wahrscheinlich eine für ihn bedeutungslose Eigenschaft entwickeln und ihm gleichzeitig das nehmen, worin er gut war. Dasselbe gilt auch für Autos. Wenn ein schwerer Motor in einen winzigen Miata gesteckt wird, wird er auseinanderfallen. Ich möchte schnelle, lockere und lange Muskeln. Und das ist es, was Sie in Hammer brauchen. Ich will nicht eng und kurz." - Der DLV hat einen Physiotherapeuten bei der Leverkusener Sprung-Fortbildung Übungen beurteilen lassen. 

Ich kann mich an eine Mainzer Fortbildung vor 30 Jahren erinnern, in der ich mein System bei Sabine Braun vorgestellt habe, dass enorme Parallelitäten zu Armstrongs Philosophie beinhaltete. Ein Trainer aus dem Osten Deutschlands sagte: "Das ist ja alles gut und schön; aber wir brauchen die Gewichthebeübungen." Hansjörg Holzamer sagte damals zu mir: Lass es, sie verstehen es nicht!!!"

Ich gebe mal ein Beispiel aus meiner eigenen Praxis. Ich war gewichtheberisch für damalige Begriffe sehr stark. Ich habe mir natürlich negative Dinge eingehandelt. Ich habe momentan Probleme vor allem am linken Knie medial unterhalb der Patella. Ich orte das genau und habe ein Programm für mich entwickelt, diese Schmerzen wieder zu eliminieren. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen zu beseitigen, was sich in 60 Jahren entwickelt hat. Ich arbeite täglich daran, habe mein Walking-Programm reduziert, aber die entsprechenden Kräftigungsübungen zur Knieentlastung einerseits und zur partiellen Kräftigung andererseits zu erhöhen. Außerdem schaue ich akribisch hin, die Entzündungen durch bestimmte Aktionen herauszunehmen. Ob es reicht, weiß ich natürlich nicht. Es gibt im Alter halt immer mehrere "Baustellen".

Ich kann hier nicht mehr tun, immer wieder Hinweise auf die Hauptpunkte gesunden Trainings zu geben. 

Gertrud
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