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Normale Version: Lauf-Bundesliga
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Der Straßenlauf-Verband German Road Races plant eine "Lauf-Bundesliga".
Anfürsich finde ich den Gedanken spannend. Ich frage mich aber, inwiefern der Straßenlauf hier noch mehr sich von der sonstigen Leichtathletik abkoppelt und zugunsten von Straßenlauf-Veranstaltern "privatisiert" wird?! Ein Punktesystem mit vielen Wettkämpfen ist ja auch das Gegenteil von der trainingsmethodisch angestrebten Periodisierung mit einer Hand voll Saisonhöhepunkten. Also lieber lange Durchschnittsform im jahr oder 2-3x Spitzenform?

Die wichtigsten Fragen bleiben im Konzept soweit ich das sehe eh offen: Wie viele Wettkämpfe sind Teil des Wettbewerbs? Eher 5 im Jahr oder 24? Welche Distanzen sollen gelaufen werden? Fleißt das Geld nur an die Veranstalter und Sieger oder in Jugendarbeit und auch andere Disziplinen? etc. etc.

Weiß jemand mehr? Was denkt ihr darüber?
Im Triathlon gibt es das Bundesliga System so ähnlich auch schon.
Das stimmt und ist sicher ein gutes Beispiel.
Allerdings gibt es da soweit ich weiß jeweils nur die gleiche Disziplin oder? Und es sind nur 3 oder 4 Rennen, der Lauf-Plan klingt mir nun nach mehr. Wenn man allein überlegt, wer alles in GRR Mitglied ist.

Wichtigster Unterschied ist in meinen Augen aber, dass im Triathlon der Verband (DTU) und die Vereine die Liga organisieren, nicht die Veranstalter der Events.
(21.10.2021, 09:40)Reichtathletik schrieb: [ -> ]Ein Punktesystem mit vielen Wettkämpfen ist ja auch das Gegenteil von der trainingsmethodisch angestrebten Periodisierung mit einer Hand voll Saisonhöhepunkten. Also lieber lange Durchschnittsform im jahr oder 2-3x Spitzenform?

Man kann zu jedem Lauf das Team ändern. Es müssen also nicht die vier gleichen Läufer das ganze Jahr Topform zum Punkte sammeln haben. Ich finde den Gedanken schon spannend. Wenn ich sehe, wie erdrückend in der lokalen Berichterstattung inzwischen der Fußball dominiert, wäre ich durchaus dankbar für eine Liga mit regelmäßigen Veranstaltungen mit der ich da berichterstattungstechnisch "kontern" kann.
(21.10.2021, 09:40)Reichtathletik schrieb: [ -> ]Ich frage mich aber, inwiefern der Straßenlauf hier noch mehr sich von der sonstigen Leichtathletik abkoppelt und zugunsten von Straßenlauf-Veranstaltern "privatisiert" wird?!

Aus GRR-Sicht stellt es sich eher umgekehrt dar. Der Volks- und Straßenlauf füttert mit Veranstaltungsgebühren und Mitgliederzahlen den Verband, der sich für "stadionfern" nur interessiert, wenn es Medaillen vorzuzeigen gibt. Das kommentiere ich nicht, aber es wird von vielen so empfunden. "Selbstbesinnung" ist für viele der treffendere Begriff als "Abkopplung".
(21.10.2021, 12:18)RalfM schrieb: [ -> ]
(21.10.2021, 09:40)Reichtathletik schrieb: [ -> ]Ich frage mich aber, inwiefern der Straßenlauf hier noch mehr sich von der sonstigen Leichtathletik abkoppelt und zugunsten von Straßenlauf-Veranstaltern "privatisiert" wird?!

Aus GRR-Sicht stellt es sich eher umgekehrt dar. Der Volks- und Straßenlauf füttert mit Veranstaltungsgebühren und Mitgliederzahlen den Verband, der sich für "stadionfern" nur interessiert, wenn es Medaillen vorzuzeigen gibt. Das kommentiere ich nicht, aber es wird von vielen so empfunden. "Selbstbesinnung" ist für viele der treffendere Begriff als "Abkopplung".

Ich kenne die Sicht. Ich kann sie in Teilen auch verstehen. Persönlich habe ich Stadionfern nie als Wertung empfunden. Der Berlin-Marathon ist nunmal fern vom Stadion. Gleichzeitig ist schon oft deutlich, dass Straßenlauf von den Verbänden nicht umbedingt die größte Wertschätzung oder sagen wir Aufmerksamkeit erhält. Andersherum habe ich oft auch das Gefühl, dass der Straßenlauf nicht wirklich etwas mit Verband etc. zu tun haben möchte. Da müssen sich sicher beide Seiten etwas aufrappeln.
Zum Punkt "füttert mit Gebühren und Zahlen den Verband": Solange man die Leichtathletik als eine Sportart mit mehreren Disziplinen sieht, ist das nur normal. Ein Straßenlauf kann zig-Tausend Teilnehmer haben, das geht im Stabhochsprung oder Zehnkampf nicht. Hier brauchst du als Verein/Verband aber Anlagen, Trainer, etc. Sowas wird nunmal quer-Finanziert. Ich war jahrelang in einem Leichtathletikverein, der einen Dorflauf veranstaltet hat. Damit wurden Kinderleichtathletik und Jugendsport in allen Disziplinen finanziert. Da hat nie jemand geschrien: Das geld darf aber nur an die Laufgruppe gehen. Mittlerweile ist die Frage aber eh obsulet: Den lauf gibt es nicht mehr, stattdessen veranstaltet in der Nähe eine GmbH einen größeren Lauf für das vierfache Startgeld. Die einnahmen daraus fließen sonstwo hin, aber nicht in die Leichtathletik-vereine.
Atanvarno ,

wenn Du für eine Liga mit regelmässigen Veranstaltungen bist , liegst Du auf einer Ebene mit meinen Vorstellungen von Mannschaftswettbewerben in der LA.
Gerade reginal würde eine Berichterstattung das Interesse an der LA steigern, gebe es ein Ligasystem mit sich wiederholenden
Wettkämpfen. ( neben Einzelwettkämpfen )
(21.10.2021, 14:52)gera schrieb: [ -> ]wenn Du für eine Liga mit regelmässigen Veranstaltungen bist , liegst Du auf einer Ebene mit meinen Vorstellungen von Mannschaftswettbewerben in der LA.

Die DMM gibt's ja immer noch, auch wenn sie früher deutlich populärer war. Das war und ist aber kein wöchentlicher/regelmäßiger Ligabetrieb. Den in einem vollwertigen Mannschaftswettkampf in der LA zu organisieren halte ich auch für schwierig. Bei einer Laufserie ist das einfacher. Sollte diese Erfolg haben, kann ich mir aber vorstellen, dass man auch versuchen wird, der DMM ähnliche Konzepte wieder stärker in den Fokus zu nehmen.
Die Idee es nicht nur im Lauf zu machen finde ich aber sehr charmant. Warum nicht ein vereinsliga-System wo im Winter z.B. die Crossläufer die Punkte holen, im Frühjahr ein paar auf der Straße und im Sommer dann die Sprinter und technischen Disziplinen?
Könnte ich mir als spätere Ausbaustufe gut vorstellen. Aber ich glaube, man kommt weiter, wenn man erstmal kleinschrittig anfängt. Sonst fühlen sich viele Vereine sofort wieder überfordert und denken gar nicht erst an eine Teilnahme.
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