Ein großes Problem wird sein, wirkliche Veränderungen durchzubringen.
Wenn man sich die Funktionärsstruktur in der IAAF (wie auch in der FIFA und dem IOC) ansieht, sind dort viele, die kein Interesse an wirklichen Reformen haben - weil sie natürlich vom System in seiner jetzigen Form profitieren. Selbst Niersbach will (und soll) ja UEFA- und FIFA-Repräsentant Deutschlands bleiben. Da fließt viel Geld und freiwillig wird kaum einer auf tolle First-Class-Reisen in internationale Metropolen + schickem Hotel + VIP-Behandlung anläßlich großer Ereignisse verzichten wollen.
Und - ich kann es nur immer wieder betonen - es haben ja alle das System Diack gedeckt und mitgemacht. Ohne Whistleblower wäre nie was 'rausgekommen
(10.11.2015, 09:32)gera schrieb: [ -> ]Zweifellos ist das Ergebnis der WADA-Kommission ein Skandal, aber ein vorhersehbarer. Dank H.Seppelt !- von manchem hier im Forum wurde er ja nieder gemacht.
Übrigens, niemand kann so naiv sein anzunehmen , der jetzige Skandal wäre ein auf Russland begrenztes Ereignis.
Er wurde nicht für das was er gemacht hat nieder gemacht, sondern für das WIE er das gemacht hat.
Und in dem zweiten Satz lieferst du selber den richtigen Punkt.
Ich erwarte von ihm schon lange genau so einen Bericht über Doping in der Australischen Leichtathletik. Aber ist wohl zu weit für ihn. Ich muss anscheinend lebenslänglich warten.
Aber England ist nicht so weit.
(10.11.2015, 10:52)W. Kronhard schrieb: [ -> ]Ich erwarte von ihm (Edit: "Seppelt") schon lange genau so einen Bericht über Doping in der Australischen Leichtathletik. Aber ist wohl zu weit für ihn. Ich muss anscheinend lebenslänglich warten.
Aber England ist nicht so weit.
Da gibt es noch viel zu tun für Herrn Seppelt, da er offenbar die Basisrecherchen alleine machen muss. Wenn er mit der Leichtathletik weltweit durch ist, kann er sich ja noch ausgiebig anderen Sportarten widmen.
Oder glaubt jemand, dass sich das auf die Leichtathletik beschränkt, weil da vielleicht doch noch etwas mehr Geld drin steckt als z. B. im Schwimmen, Kampfsportarten etc.
In Ländern, wo eine (staatlich geförderte) ausgefeilte Dopingstruktur existiert, wird sich das kaum auf die Leichtathletik beschränken.
Da sieht man auch, dass die Leichtathletik noch populär genug ist, sich damit intensiv zu befassen.
Warum kommt eigentlich kein anderer Sportverband auf die Idee, entsprechende Untersuchungen anzustellen?
Richtig: Weil auch dort keinerlei Ambitionen sind, das eigene Nest zu beschmutzen und womöglich eigene Privilegien zu riskieren.
Es ist natürlich nicht nur die Leichtathletik betroffen. Im Grunde sind alle Sportarten höchst verdächtig, bei denen Doping zur Leistungssteigerung verhilft und die von Kraft und/oder Ausdauer leben: Schwimmen, Radfahren, Gewichtheben, Langlauf, Biathlon, Bob, Triathlon, Eisschnelllauf - und dort findet man auch die meisten Erwischten.
Im Schwimmen zb. ist es doch verwunderlich, dass heute alle schneller sind als zu Zeiten der Wunderanzüge - oder zu Zeiten des DDR-Hochdopings.
Und es sind natürlich nicht nur die Russen, die dopen, sondern alle Länder. Insbesondere in den ehemaligen Sowjetrepubliken aber scheint es überhaupt keine Grenzen zu geben (das sagt auch der WADA-Bericht). Wir Leichtathleten erinnern uns auch an viele spektakuläre Fälle zb. aus Griechenland, der Türkei, Ungarn, den USA, Spanien, Italien, Österreich und natürlich China.
(09.11.2015, 23:09)Atanvarno schrieb: [ -> ]Statement von Robin Schembera zu den Enthüllungen des heutigen Tages.
Bravo Robin!!!
Hier platzt dem ehemaligen Hallenser der Kragen.
Und er ist als Betroffener gegen die (erhöhten!) DLV-O.-Normen, wie einige Läufer gerade eben auch.
Wenn die WADA-Kommission den Betrug in Russland als "tief verwurzelte Betrugs
kultur (!)" bezeichnet (sicher aber nicht nur dort!), dann fragt sich jeder, nicht nur Schembera , wie sie sich für Olympia qualifizieren sollen.
Zwar halte ich das rigorose amerikanische "Trial"-Verfahren auch nicht für gut - aber man sollte ganz einfach alle von den Besten nominieren, wenn sie die IAAF-Norm haben oder ihr ganz nahe gekommen sind (z.B. ML Hahner).
Das kann sich Deutschland leisten! - auch für Rio. Wo wir (die Politiker) doch dauernd sagen: "Das schaffen wir!"
H. Klimmer / sen.
(10.11.2015, 12:20)alist schrieb: [ -> ]Es ist natürlich nicht nur die Leichtathletik betroffen. Im Grunde sind alle Sportarten höchst verdächtig, bei denen Doping zur Leistungssteigerung verhilft und die von Kraft und/oder Ausdauer leben: Schwimmen, Radfahren, Gewichtheben, Langlauf, Biathlon, Bob, Triathlon, Eisschnelllauf - und dort findet man auch die meisten Erwischten.
Im Schwimmen zb. ist es doch verwunderlich, dass heute alle schneller sind als zu Zeiten der Wunderanzüge - oder zu Zeiten des DDR-Hochdopings.
Und es sind natürlich nicht nur die Russen, die dopen, sondern alle Länder. Insbesondere in den ehemaligen Sowjetrepubliken aber scheint es überhaupt keine Grenzen zu geben (das sagt auch der WADA-Bericht). Wir Leichtathleten erinnern uns auch an viele spektakuläre Fälle zb. aus Griechenland, der Türkei, Ungarn, den USA, Spanien, Italien, Österreich und natürlich China.
Haste die Ukraine absichtlich vergessen? Die ist aus allen Ex-UdSSR-Kollechen besondere Erwähnungswürdig. Nich!
(10.11.2015, 12:32)Hellmuth K l i m m e r schrieb: [ -> ]"Das schaffen wir"
Lieber Hellmuht,
Du hast die leise Ergänzung dieses Spruches bestimmt noch nicht gehört, nämlich: ABER NUCHT ICH.
GGGG
Gruss
ohne Verdruss
Übrigens hat schon Wilhem Busch dieses Dilemma das Spitzensports vorausgesehen. Hier 2 Zitate:
Besser als ein guter Wille, wirkt manchmal eine gute Pille.
und
Wer sagt, die ganze Welt sei schlecht, der hat wohl nur so ziemlich Recht.
und für diejenigen, die nun (hoffentlich) sanktioniert werden, noch eine Ergänzung:
"Gott sei Dank! Nun ist's vorbei, mit der Übeltäterei!"
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.
Ist irgendwas Überraschendes passiert?