30.09.2021, 21:12
(30.09.2021, 20:48)Halloo schrieb:nun, ein gewisses Maß an Respektlosigkeit gehört zum Wesen der Ironie, falls wir das Ganze sprachphilosophisch weiter diskutieren wollen. (30.09.2021, 20:28)RalfM schrieb:Wenn in Foren argumentiert wird, dass etwas falsch ist, sollte man eigentlich die Erklärung erwarten, wie es richtig gemacht werden soll. Verlangen kann man das aber nicht, ist eine Sache des Anstandes.(30.09.2021, 14:28)Atanvarno schrieb: Ich verstehe nicht, worin sich die Anspruchshaltung einiger Nutzer begründet, dass sie das zu jedem der von ihr hier angerissenen Punkte tun müsse?Nun, sie haben Gertruds Worte nicht verstanden. Jetzt verlangen sie es in EINFACHER SPRACHE.
Der Post, dass gewisse Personen Frau Schäfers Worte nicht verstehen,daher eine einfache Sprache verlangen, ist hoffentlich Ironie. Anderenfalls wäre er dämlich und dem entsprechenden Personenkreis gegenüber respektlos.
Widersprechen möchte ich Deiner These, dass es sich um eine moralische Frage (des Anstandes) handele. Gertrud antwortet mit einer Engelsgeduld auf diverse Posts, die sie im Diskurs nicht weiterbringen und die fachlich nicht annähernd auf Augenhöhe sind. Es ist nachvollziehbar, von der Redundanz genervt zu sein (selektives Lesen hilft), auch dass nicht alle Posts sprachlich für die meisten von uns anschlussfähig sind, kann man sich anders wünschen.
Gertrud hat aber ihre Position mehrfach differenziert erläutert. Sie teilt wesentliche Erkenntnisse weitgehend mit Kolleg;innen, die ihr auf Augenhöhe begegnen und bereit und in der Lage sind, fachlich so zu diskutieren, dass sie auch was davon hat. Darüber hinaus hat sie in den letzten Monaten mehrfach sehr differenziert und fundiert wesentliche Sachverhalte hier so erläutert, dass es für einigermaßen erfahrene Trainer:innen gut verständlich war.
Dass sie nicht all ihr Wissen mundgerecht serviert begründet sie zweifach: 1. als moralische Frage: es sei ungerecht, wenn sie ständig allen umsonst ihr Wissen zur Verfügung stellen soll, für das sie hart gearbeit hat. 2. didaktisch: es scheint ihr kontraproduktiv, Menschen mit dem berühmten gefährlichen Halbwissen auszustatten. Wir müssen als Trainer:innen verstehen, was wir tun, statt zu übernehmen, was andere uns vorgeben. Und ja, der darin formulierte Anspruch ist erheblich, es zwingt uns ja aber niemand, uns den zueigen zu machen. In diesem Punkt möchte ich Gertruds Haltung insofern unterstützen, als ich immer wieder mit einigem Erstaunen erlebe, dass wir Referenten aus dem Hochleistungssport einladen, die Dinge zeigen, die sie mit ihren Weltklasseathleten machen (und dazu sagen: "Was wir hier machen, gehört in den Topbereich, nicht ins Nachwuchstraining") Die Idee dahinter ist hoffentlich klar, wenn wir wissen, wie "oben" trainiert wird, verstehen wir besser, wie darauf vorzubereiten ist. Stattdessen aber übernehmen viele Kolleg:innen die Inhalte, die sich nicht durchdrungen haben, unrefklektiert in ihr eigenes Training. Dann sieht man koordinativ völlig überforderte Jugendliche Übungen machen, die sie nicht weiterbringen und potentiell schädigen und fasst sich an den Kopf. Wenn wir z.B. alle Schlitten, die von Jugendlichen durch deutsche Hallen und Stadien gezogen werden, verschrotteten, hätten wir neben einer großen Menge Altmetall auch viel für die gesunde Leistungsentwicklung im Anschlusstraining gewonnen...