(29.09.2021, 12:51)Delta schrieb: Gertruds Anti-Team Statements sind schon lange Makulatur. Alle erfolgreichen Nationen arbeiten im Team. Die USA ganz extrem, Holland, Polen, Schweiz. Das bedeutet nicht, dass in bestimmten Sportarten Zehnkampf etwas mehr Einzelbetreuung ist.
Die Teamvorteile
ATHLETEN TRAINIEREN mehr und besser. Wer 400 m oder Hochsprung alleine trainiert hat zu wenig Druck von anderen Athleten.
Sie benutzen Physios, Biomechaniker etc. mehr als Einzelathleten
(Alles unter einem Dach, Schweizer Sportler erhielten in der Vorbereitung das Essen ins Stadion geliefert, keine Wege und Zeitverschwendung)
Der Gruppenaustausch ist extrem wichtig für die Motivation
Wie gross sind Gruppen 4-6 ist die Anzahl bei Russischen Trainern über Jahrzehnte
Lückenkemper ist ein typischer Fall wo ein Team besser gewesen wäre. Niemand mit Verstand fährt hunderte von Kilometer um zu trainieren.
Warum steht dann noch Sabines Rekord? Warum ist Thiam Olympiasiegerin geworden? Sie trainiert mit ihrem "Alten Herrn" (ist so alt etwa wie ich) in den TL allein? Warum hat Warholm den sagenhaften WR aufgestellt? Es gibt eben unterschiedliche Wege? Er hat auch seine eigenen Partner im alltäglichen Training. Warum haben es Šebrle und Dvořák nicht mehr zusammen ausgehalten?
Es muss nicht das Verbandsteam sein. Das ist es eben. Wir hatten auch teilweise "Sparringspartner" in unserer Gruppe: z. B. Robert Jung.
Wir haben eben mehr Wert auf lupenreine technische Ausführungen und Ruhe im Training gelegt. Es gibt zig Möglichkeiten, einen Athleten zu Topleistungen auch im Training zu motivieren.
Individualisierung ist das Zauberwort!!! Ich bin für die beste Lösung einer Athletin oder eines Athleten. Ich bin nicht gegen Teams. Ich bin für gute Teams vor Ort. Meine Zeit ist begrenzt. Das ist ein himmelweiter Unterschied zu den aufgesetzten Teams. Man sollte feinsäuberlich differenzieren!!! Falls das bisher nicht angekommen ist: Ich arbeite immer in Teams. Das habe ich auch mit Ute Thimm, Jolle Busse und Hansjörg Holzamer praktiziert. Ich arbeite nur ungern in schwachen Teams. Ich habe täglich darüber nachgedacht, wie ich meinen Athletinnen Vorteile verschaffen und die Konkurrenz schlagen konnte.
Zudem halte ich es für einen typischen Fehler, wenn man nur kopiert. Man sollte als Trainer/in schon in der Lage sein, nicht vorgesetzte Sachen zu integrieren. Wenn ich mit Sabine in den damaligen deutschen Teams trainiert hätte, hätte sie es nach einem Jahr nicht mehr gegeben. Ich ordne mich nicht schwachen "Fachleuten" unter - ganz einfach.
Letztens sagte eine Person zu mir, die im Verband tätig ist: "Du kannst deine Meinung sagen. Du warst immer unabhängig!" Sie haben überhaupt keine Vorstellung davon, was ich an finanziellen Mitteln noch heute investiere. Ich habe gestern noch ein Buch zu 99,99 € mal eben gekauft. Ich werde wieder ein Gerät kaufen und ausprobieren, das auch etwas kostet. Ich bin im normalen Leben ein sehr sparsamer Mensch, im Sport aber werde ich permanent schwach. Andere möchten die Arbeit mit der Suche solcher Unterlagen nicht haben und alles serviert bekommen. Einige allerdings aber profitieren stark. Ich habe auch noch drei Sachen hinsichtlich Fortbildung auf dem Schirm, die eine Menge Geld kosten, weil sie nicht gerade vor meiner Haustür stattfinden.
Gertrud